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Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder

Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder

Titel: Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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vollkommen aus dem Konzept. Was hatte dieser Morgan Shane nur an sich, das sie zugleich nervte und ihr Interesse erregte? “Die Frau meines Onkel Jeb ist Lehrerin”, wehrte sie sich. “Sie haben vier Kinder, und Chloe unterrichtet noch immer in dem Schulhaus, das er mit seinen eigenen Händen für sie gebaut hat.” Jack und Ellen, die auf Triple M lebten, besuchten ihren Unterricht, weil die tägliche Fahrt in die Stadt zu weit war.
    Morgans Augen wurden dunkler, als er sie abschätzend betrachtete. Doch vielleicht spielte ihr auch nur das Licht einen Streich. “Und wie passt Mr. Carson in all das?”
    Seufzend warf Lizzie einen Blick über die Schulter, um sicher zu sein, dass Whitley sie nicht hörte. Er schlief wieder. “Ich dachte, dass ich ihn heiraten wollte”, flüsterte sie.
    “Warum?”
    “Weil es mir eine gute Idee zu sein schien, schätze ich. Ich bin fast zwanzig. Ich würde gern eine eigene Familie gründen.”
    “Während Sie weiter unterrichten?”
    “Natürlich”, sagte Lizzie. “Ich weiß, was Sie denken. Dass ich mich zwischen dem einen und dem anderen entscheiden muss. Aber das muss ich nicht.”
    “Weil Sie eine McKettrick sind?”
    Wieder brannten Lizzies Wangen. “Ja”, bestätigte sie energisch. “Weil ich eine McKettrick bin. Und weil ich stark und klug bin und nicht nur eine Sache gut kann. Niemand würde Sie auffordern, Ihren Beruf aufzugeben und einen Haushalt zu führen und Strümpfe zu stopfen, wenn Sie beschließen zu heiraten, oder?”
    “Das ist etwas anderes, Lizzie.”
    “Ist es nicht.”
    Plötzlich sank Morgan in den Sitz zurück und schloss die Augen. “Ich glaube, mir wird es in Indian Rock gefallen.” Und dann schlief er ein und ließ Lizzie noch verwirrter zurück als zuvor.
    Lizzie wurde aus einem unruhigen Schlaf gerissen, weil eine kleine Stimme flüsterte: “Ich muss mal den Nachttopf benützen. Und ich kann keinen finden.”
    Als Lizzie die Augen öffnete und den Kopf drehte, sah sie das kleine Halifax-Mädchen im Gang neben sich stehen. Die letzte der Laternen war ausgegangen, es war kalt im Waggon, doch zumindest hatte der Schneesturm sich gelegt. Ein seltsam schönes bläuliches Licht lag über dem glitzernden Schnee. Alle anderen schienen zu schlafen.
    Im hinteren Teil des Wagens hatte Lizzie einen Spucknapf gesehen. Sie stand auf und nahm die kalte Hand des Kindes. “Hier entlang”, flüsterte sie.
    Hinterher strich das kleine Mädchen seine Kattunröcke glatt und sagte feierlich: “Danke schön.”
    “Gern geschehen”, antwortete Lizzie sanft. Sie hätte selbst einen Nachttopf brauchen können, war aber nicht bereit, den Spucknapf zu benutzen. Sie begleitete das Kind zurück zu seinem Platz.
    “Wir müssen nach Hause”, erklärte das Mädchen mit großen, schimmernden Augen. “Der Weihnachtsmann wird uns hier draußen in der Wildnis nicht finden, und Papa hat mir versprochen, dass ich dieses Jahr eine Puppe bekomme, weil ich so brav war. Als Mama einen Faden um meinen Zahn gebunden hat, um ihn rauszuziehen, hab ich nicht mal geweint.” Sie verhakte einen Finger in ihrem kleinen Mundwinkel und zeigte Lizzie die Lücke. “Schiehst du?”, lispelte sie.
    Mit angemessener Ehrfurcht und sehr gerührt betrachtete Lizzie die Zahnlücke und schüttelte den Kopf. Am liebsten hätte sie das Kind in die Arme genommen und fest an sich gedrückt. Doch sie hielt sich zurück. Kinder waren schreckhafte Kreaturen. “Ich glaube,
ich
hätte geweint, wenn mir jemand einen Zahn gezogen hätte”, sagte sie ernsthaft. Tatsächlich hatte sie selbst auf der Farm einige solcher Extraktionen beobachtet – es war eine brutale, aber bewährte Methode. Und sie ging normalerweise sehr schnell.
    “Mein Papa arbeitet jetzt auf Triple M”, fuhr das Kind stolz fort. “Er ist Vorarbeiter. Das heißt, dass wir jetzt unser eigenes Haus bekommen, zum drin wohnen. Es hat einen Kamin und einen richtigen Boden. Mama sagt, wir können Papas Socken aufhängen, wenn er saubere hat, und der Weihnachtsmann wird eine Orange reinstecken. Eine für mich und eine für Jack und eine für Nellie Anne.”
    Noch immer war Lizzies Hals wie zugeschnürt, aber sie nickte und lächelte tapfer. “Dein Bruder heißt also Jack.” Sie prägte sich die Namen ein, indem sie sie laut aussprach. “Und das Baby heißt Nellie Anne. Und wie ist dein Name?”
    Die schmalen Schultern strafften sich. “Ellen Margaret Halifax.”
    Lizzie streckte ihr eine Hand hin. “Da ich deine Lehrerin sein

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