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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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diskutierten die Frage wieder und wieder. Yaqueramaphan glaubte, die Flenseristen wüssten es, ihre Arroganz sei so groß, dass sie einfach erwarteten, die Beute rasch greifen zu können. »Sie gehen einem an die Kehle, bevor die andere Seite überhaupt weiß, dass es einen Kampf gibt. Das hat schon früher geklappt.«
    Wanderer antwortete nicht gleich. Schreiber konnte Recht haben. Es war fünfzig Jahre her, dass er in diesem Teil der Welt gewesen war. Damals war Flensers Kult unbedeutend gewesen (und nicht weiter interessant im Vergleich zu dem, was es anderswo auf der Welt gab).
    Es kam wirklich vor, dass Reisende auf Heimtücke stießen, doch viel seltener, als die Daheimgebliebenen glaubten. Die meisten Leute waren freundlich und froh, etwas über die weite Welt zu hören – vor allem, wenn der Besucher nicht bedrohlich war. Wenn Verrat vorkam, dann meistens nach einem anfänglichen ›Abschätzen‹, um festzustellen, wie stark die Besucher wohl waren und welcher Nutzen aus ihrem Tod zu ziehen wäre. Sofortiger Angriff ohne Gespräch war sehr selten. Für gewöhnlich bedeutete das, dass man auf Schurken gestoßen war, die sowohl raffiniert… als auch verrückt waren. »Ich weiß nicht. Das ist wirklich eine Überfall-Formation, aber vielleicht werden die Flenseristen sie in Reserve halten und erst reden.«
    Stunden vergingen, die Sonne glitt seitlich nach Norden. Es gab Geräusche von der entlegenen Seite des herabgefallenen Sterns. Mist. Von hier aus konnten sie nichts sehen.
    Die versteckten Soldaten machten keine Bewegung. Die Minuten verstrichen…, und sie erblickten zum erstenmal das Wesen vom Himmel, oder wenigstens einen Teil von ihm. Es hatte vier Beine pro Glied, ging aber nur auf den Hinterbeinen. Was für ein Clown! Allerdings – es benutzte seine Vorderpfoten, um Dinge festzuhalten. Kein einziges Mal sah er es einen Mund verwenden, er zweifelte ohnehin daran, dass die flachen Kiefer etwas gut erfassen konnten. Diese Vorderpfoten waren wunderbar beweglich. Ein einziges Glied konnte leicht Werkzeuge halten.
    Es gab eine Menge Gesprächslaute, obwohl nur drei Glieder zu sehen waren. Nach einer Weile hörten sie die viel höheren Töne organisierten Denkens; Gott, was war das Geschöpf laut. Von weitem klangen die Geräusche gedämpft und verzerrt. Dennoch glichen sie keinem Verstand, den er je gehört hatte, auch nicht den Störgeräuschen, die manche Graser erzeugten.
    »Und?«, zischte Yaqueramaphan.
    »Ich bin überall auf der Welt gewesen – und dieses Geschöpf ist kein Teil davon.«
    »Nun ja, es erinnert mich an eine Gottesanbeterin. Du weißt, ein Insekt, ungefähr so groß«, er öffnete einen Mund etwa zwei Zoll weit. »Prima, um den Garten von Ungeziefer frei zu halten… Großartige kleine Mörder.«
    Hm. Wanderer war die Ähnlichkeit nicht in den Sinn gekommen; er hatte eher an einen aufragenden Pfahl gedacht. Gottesanbeterinnen waren lieb und harmlos – soweit es Leute betraf. Doch er wusste, dass die Weibchen ihre eigenen Gatten auffraßen. Man stelle sich solche Wesen in riesiger Größe vor, und mit Rudelverstand begabt. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass sie nicht hinabspazieren und Guten Tag sagen konnten.
    Eine halbe Stunde verging. Während das Fremde seine Fracht auslud, rückten Flensers Bogenschützen weiter vor, die Infanterierudel ordneten sich zu Angriffsflanken.
    Ein Schwarm Pfeile überbrückte die Lücke zwischen den Flenseristen und dem Fremden. Ein Glied des Fremden ging sofort zu Boden, und seine Gedanken verstummten. Die übrigen zogen sich aus dem Blickfeld unter das fliegende Haus zurück. Die Soldaten schnellten vor, in identitätsbewahrenden Formationen mit Zwischenräumen; vielleicht hatten sie vor, das Fremde lebendig gefangen zu nehmen.
    … Doch die Angriffsfront kam ins Stocken, viele Ellen vor dem Fremden: keine Pfeile, keine Flammen – die Soldaten fielen einfach. Einen Augenblick lang glaubte Wanderer, die Flenseristen könnten sich übernommen haben. Dann lief die zweite Welle über die erste. Noch immer fielen Glieder, doch jetzt hatte sie die Mordlust ergriffen, und nur die tierische Disziplin galt noch. Ein weiteres Glied des Fremden lag am Boden… Seltsam, er konnte immer noch Fetzen von des anderen Gedanken hören. In Ton und Tempo klang es genauso wie vor dem Angriff. Wie konnte jemand mit dem vollständigen Tod im Auge derart gelassen sein?
    Eine Schlachtpfeife ertönte, und die Meute teilte sich. Ein Soldat rannte nach vorn und

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