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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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dieser Tage sehr still gewesen.) Plötzlich ertönte über ihnen der kreischende Alarmruf der Klauenwesen.
    Eine Sekunde später rief Feilonius hundert Meter weiter vorn etwas. Durch Lücken im Laubwerk konnte Johanna erkennen, wie Soldaten auf der nächsthöheren Serpentine Armbrüste in Anschlag brachten und auf den Hang weiter oben schossen. Das Sonnenlicht sickerte durch das Laubdach und brachte viel Helligkeit, aber in einzelnen Flecken, die sich teilten und bewegten, während die Soldaten sich hektisch hin und her drängten. Chaos, aber… da oben gab es Kreaturen, die keine Klauenwesen waren! Klein, braun oder grau, huschten sie durch die Schatten und die Lichtflecken. Sie strömten den Hang herauf und fielen von der anderen Seite über die Soldaten her als jener, wohin diese schossen.
    »Umdrehen! Umdrehen!«, schrie Johanna, doch ihre Stimme ging in dem Tumult unter. Außerdem, wer konnte sie schon verstehen? Alle von Holzschnitzerin spähten zu der Schlacht hinauf. Sie packte Johanna am Ärmel. »Siehst du dort oben etwas? Wo?«
    Johanna stammelte eine Erklärung, doch nun hatte Pilger auch etwas gesehen. Sein kollernder Ruf erhob sich laut über das Gefecht. Er rannte den Weg zurück nach oben, wo Scrupilo versuchte, eine Kanone in Stellung zu bringen. »Johanna! Hilf mir.«
    Holzschnitzerin zögerte, dann sagte sie: »Ja. Vielleicht ist es so schlimm. Hilf bei der Kanone, Johanna.«
    Es waren nur fünfzig Meter bis zum Kanonenwagen, doch bergauf. Sie rannte. Etwas Schweres klatschte kurz hinter ihr auf den Pfad. Ein Teil von einem Soldaten! Es zuckte und schrie. Ein halbes Dutzend rattengroße Pelzstücke hingen an dem Körper, und durch sein Fell liefen rote Streifen. Ein anderes Glied fiel an ihr vorbei. Noch eins. Johanna strauchelte, rannte aber weiter.
    Wickwracknarb stand mit den Köpfen aneinander, nur ein paar Meter von Scrupilo entfernt. Jedes erwachsene Glied war bewaffnet – Mundmesser und Stahlklauen. Er winkte Johanna neben sich zu Boden. »Wir sind auf ein Nest von, von Wölfen gestoßen.« Er sprach unbeholfen, verzerrt. »Es muss zwischen hier und Pfad oben sein. Ein Haufen, wie ein kleiner Burgturm. Müssen Nest töten. Kannst du es sehen?« Offensichtlich konnte er es nicht, er schaute sich überall um. Johanna blickte zurück, den Hang hinauf. Es schien jetzt weniger Kampfgetümmel zu geben, nur die qualvollen Rufe der Klauenwesen.
    Johanna zeigte: »Du meinst dort, das dunkle Ding?«
    Pilger antwortete nicht. Seine Glieder zuckten, seine Mundmesser fuhren ziellos hin und her. Sie sprang von dem blitzenden Metall weg. Er hatte sich schon geschnitten. Schallangriff. Sie schaute den Pfad zurück. Sie hatte über ein Jahr lang Zeit gehabt, die Rudel kennen zu lernen, und was sie jetzt sah, war… Wahnsinn. Manche Rudel explodierten, sie rannten in alle Richtungen, so weit, dass sie unmöglich ihr Denken bewahren konnten. Andere – Holzschnitzerin in ihrem Wagen – krochen in sich selbst zusammen und ließen kaum einen Kopf sehen.
    Knapp hinter den nächsten Bäumen hangaufwärts sah sie eine graue Flut. Die Wölfe. Jedes einzelne Fellknäuel sah ganz unschuldig aus. Alle zusammen… Johanna erstarrte für einen Augenblick, als sie sah, wie sie die Kehle eines Soldatengliedes herausrissen.
    Johanna war die einzige Person, die noch bei Verstand war, und das würde weiter nichts bedeuten, als dass sie sehenden Auges sterben würde.
    Das Nest töten.
    Auf dem Kanonenwagen neben ihr war nur noch eins von Scrupilo geblieben, der gute alte Weißkopf. Närrisch wie eh und je, hatte es seine Kanoniersklappen heruntergezogen und schnüffelte unter dem Kanonenrohr herum. Das Nest töten. Vielleicht doch nicht so närrisch!
    Johanna sprang auf den Wagen. Er rollte zurück auf den Abhang zu und stieß gegen einen Baum; sie nahm es kaum wahr. Sie zog den Kanonenlauf nach oben, ganz so, wie sie es bei den Übungen gesehen hatte. Das Weißköpfige zerrte am Pulversack, doch mit nur einem Paar Kiefer kam es nicht damit zurecht. Ohne den Rest seines Rudels hatte es weder Hände noch Verstand. Es schaute zu ihr auf, die Augen verzweifelt aufgerissen.
    Sie griff nach dem anderen Ende des Sackes, und zu zweit kriegten sie das Pulver ins Rohr. Weißkopf tauchte wieder in die Ausrüstung und schnüffelte nach einer Kanonenkugel. Klüger als ein Hund, und ausgebildet. Vielleicht hatten sie zusammen doch eine Chance!
    Gerade mal einen halben Meter unter ihren Füßen kamen die Wölfe angerannt. Mit einem oder

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