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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Lehrer ihm eingeimpft hatten, saßen tief, obwohl er ein bisschen… verspielt war. Sein Gehorsam hatte nicht die Schärfe, die man mit Furcht erzielen konnte. Egal. Als Werkzeug war er nützlicher als alle anderen. Amdiranifani verstand Jefri, und er schien die Geräte der Fremden sogar besser zu verstehen, als Jefri selbst.
    Es musste riskiert werden. Er würde die beiden an Bord des Schiffes lassen. Sie würden seine Botschaft anstatt des automatischen Notsignals senden. Und wie sollte diese erste Botschaft lauten? Wort für Wort würde es das Wichtigste und das Gefährlichste sein, was jemals ein Rudel gesagt hatte.
     
    Dreihundert Ellen entfernt, tief im Experimentalflügel, stießen ein Junge und ein Rudel Welpen auf eine unerwartete Glückssträhne: eine unverschlossene Tür und eine Gelegenheit, mit Jefris Kom-Gerät zu spielen.
    Der Apparat war komplizierter als mancher andere. Er war für die Arbeit im Krankenhaus wie auch außerhalb vorgesehen, für die Fernsteuerung von Vorrichtungen wie auch für die Sprechverbindung. Durch Versuch und Irrtum engten die beiden allmählich das Feld der Möglichkeiten ein.
    Jefri Olsndot zeigte auf Zahlen, die auf der Seite des Geräts erschienen waren. »Ich glaube, das bedeutet, wir sind in Verbindung mit einem Empfänger.« Er schaute nervös zur Tür hin. Etwas sagte ihm, dass sie eigentlich nicht hier sein sollten.
    »Das ist dieselbe Anordnung wie auf dem Radio, das Herr Stahl genommen hat«, sagte Amdi. Kein einziger von seinen Köpfen beobachtete die Tür.
    »Ich wette, wenn wir hier drücken, dann kommt das, was wir sagen, aus seinem Radio. Jetzt wird er verstehen, dass wir ihm helfen können… Also was sollen wir tun?«
    Drei von Amdi rannten im Raum umher, wie Hunde, die ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Gespräch konzentrieren können. Jefri wusste mittlerweile, dass das dem entsprach, wenn ein Mensch in Gedanken wegschaute und vor sich hin summte. Der Blickwinkel war auch eine Geste, in diesem Falle ein breiter werdendes schadenfrohes Lächeln. »Ich glaube, wir sollten ihn überraschen. Er ist immer so ernst.«
    »Hm.« Herr Stahl war ziemlich ernsthaft. Aber so waren ja alle Erwachsenen. Sie erinnerten ihn an die älteren Wissenschaftler im Hochlabor.
    Amdi nahm das Radio und blickte ihn an, als wolle er sagen: »Und nun pass auf!« Er drückte mit der Nase den Sprechschalter und sang ein langes Geheul ins Mikro. Es klang nur annähernd wie Rudelsprache. Einer von Amdi flüsterte Jefri die Übersetzung ins Ohr. Der Menschenjunge fühlte, wie ein Kichern in ihm hochstieg.
     
    In seinem Bau war Fürst Stahl ins Pläneschmieden versunken. Seine Phantasie – von Kräutern und Branntwein gelöst – schwebte frei dahin und spielte mit den Möglichkeiten. Er lag tief in Samtkissen, geruhsam in der Sicherheit des Baus. Die verbliebenen Kerzen schienen schwach von der Mauerlandschaft wider und hell von den polierten Möbeln. Die Geschichte, die er den Fremden erzählen würde, er hatte sie fast beisammen…
    Das Geräusch auf seinem Pult begann klein, von seinen Träumen überdeckt. Es war größtenteils tief, hatte aber Obertöne im Bereich des Denkens, wie Schichten eines anderen Verstandes. Es war eine Anwesenheit, und es nahm zu. Jemand ist in meinem Bau! Der Gedanke schnitt wie die tötende Klinge Flensers. Stahls Glieder zuckten in Panik, vom Rauch und vom Branntwein desorientiert.
    Da war eine Stimme inmitten des Wahnsinns. Sie war verzerrt, es fehlten Töne, die in jeder normalen Sprache dasein mussten. Sie heulte zitternd auf ihn ein: »Fürst Stahl! Grüße vom Rudel aller Rudel, dem Allmächtigen Herrgott!«
    Ein Teil von Stahl war schon durch den Haupteingang hinausgestürmt und starrte mit aufgerissenen Augen auf die Soldaten im Gang. Die Anwesenheit der Soldaten brachte ein bisschen Ruhe, und eiskalte Verlegenheit. Das ist Unsinn. Er streckte einen Kopf zu dem fremden Gerät auf seinem Pult hin. Die Echos waren überall, doch die Töne hatten ihren Ursprung in dem Weitsprecher… Es kam keine Rudelsprache mehr, nur noch die hohen Klangfetzen, die gedankenlos im mittleren Denkspektrum trällerten. Halt. Hinter alledem, schwach und tief… waren die hustenden Grunzlaute, die er als das Lachen des Pfahlwesens erkannte.
    Stahl ließ seiner Wut freien Lauf. Das Fremde sollte sein Werkzeug sein, nicht sein Gebieter. Aber wenn er dem Lachen lauschte und an die Worte dachte… Stahl fühlte, wie schwarze Raserei erst in einem von seinen Gliedern hochstieg,

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