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Ein Gebet für die Verdammten

Ein Gebet für die Verdammten

Titel: Ein Gebet für die Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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guten Grund, Abt Ultán zu hassen. Marga war wegen ihrer Schreibkünste nach Cill Ria gegangen, hatte einen Auftrag in Ard Stratha zu erledigen, begegnete dort Fergus Fanat und verliebte sich in ihn. Als sie Abt Ultán darum ersuchte, die Klostergemeinschaft verlassen zu dürfen, verwehrte er es ihr. Indes, er entwickelte selbst eine sexuelle Leidenschaft für sie, ein junges attraktives Mädchen, das sie war, und zwang sie, seine Gelüste zu befriedigen. Welche Formen der Nötigung er anwendete, überlasse ich eurer Phantasie. Schwester Marga brach die Beziehungen mit Fergus ab, weil sie sich fortan für ›un rein ‹ hielt.
    In der Hoffnung auf eine Gelegenheit, Ultáns Klauen zu entrinnen, kam sie hierher. In der Nacht, in der er den Tod fand, hatte er sie wieder zu sich befohlen, und sie hatte keine andere Wahl, als ihm Folge zu leisten. Als Fergus Fanat und Drón sie das Gemach verlassen sahen, war Abt Ultán noch am Leben. Marga erfuhr von seinem Tod erst am nächsten Morgen. Im Verlaufe des Tages entdeckte sie ihre alte Liebe,Fergus Fanat, aber er machte keinerlei Anstalten, auf ihre Annäherungsversuche einzugehen, so daß sie glauben mußte, mit der Beziehung sei es endgültig vorbei. Später ging sie mit auf die Wildschweinjagd. Es war der Versuch, nach Laigin zu fliehen, fort von Drón und fort von Schwester Sétach, auf die ich noch zurückkomme.
    Während der Jagd stieß sie zufällig auf Fergus Fanat, der ihr seine nie erloschene Liebe zu ihr bekannte. Sie erzählte ihm, was in der Zwischenzeit geschehen war, er aber hielt sie für schuldig, glaubte, daß sie nicht nur den Mord an Ultán begangen hätte, sondern später auch den an Muirchertach.«
    »Weshalb hätte sie Muirchertach ermorden sollen?« wollte Brehon Barrán wissen.
    »Fergus Fanat dachte, auch Muirchertach hätte gesehen, wie sie Ultáns Gemach verließ. Er nahm an, der König hätte dann vorgehabt, sie dazu zu bringen, ihm in seiner Auseinandersetzung mit Cill Ria zu helfen, und sie hätte ihn schließlich umgebracht, um ihn mundtot zu machen.«
    »Ich habe trotz ihrer Schuld versucht, mich schützend vor sie zu stellen«, rief Fergus Fanat.
    »Das war völliger Unfug«, gab Fidelma scharf zurück. »Marga ist unschuldig. Sie hat weder mit der einen noch mit der anderen Mordtat etwas zu tun. Fergus Fanats Liebe zu ihr war aber nicht tief genug, um ihr auch zu vertrauen. Er wollte sie, das ist wahr. Er sagte ihr, er würde Blathmac aufsuchen, ihn davon in Kenntnis setzen, daß sie die Mörderin ist, und ihn bitten, sich ihm zuliebe für sie zu verwenden. Fergus Fanat hat das Zeug für einen Märtyrer! Könnt ihr euch vorstellen, was in Marga vorging, als sie ihn so reden hörte, wie gedemütigt sie sich fühlte? Ein Mann, der vorgibt sie zu lieben, aber nicht an ihre Unschuld glaubt? Was sollte sie tun?«
    »Und was tat sie?« schrie Fergus Fanat, den es nicht längerauf seinem Platz gehalten hatte, laut in den Saal. »Du weißt sehr wohl, was sie getan hat! Ich war auf dem Weg zu Blathmac und stand schon vor seiner Tür, als sie mir von hinten einen heftigen Schlag auf den Kopf versetzte und mich so zum Schweigen bringen wollte. Dann flüchtete sie aus der Burg.«
    »So war das nicht«, widersprach ihm Fidelma ruhig. »Du bist den Gang entlang und an einer der Nischen vorbeigegangen, in der du, wie du mir erzählt hast, niemanden gesehen hast. Laut deiner Aussage hat jemand hinterrücks zugeschlagen, als du just an der Nische vorbei warst. Der Täter kann sich nur draußen auf dem Sims verborgen gehalten haben. Du gibst doch zu, daß du den Angreifer nicht gesehen hast?«
    »Ich habe dir gesagt, daß ich ihr Kleiderrascheln gehört und sie an ihrem Parfüm erkannt habe. Ich habe den Geruch deutlich wahrgenommen, als sie hinter mir auftauchte.«
    »Mir hast du gesagt, du hättest den Duft von Lavendel erkannt.« Fidelma entnahm ihrem
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ein Fläschchen und reichte es Caol. »Laß Fergus Fanat bitte daran riechen.«
    Zögernd schnupperte Fergus daran.
    »Ist das der Duft, den du wahrgenommen hattest?«
    »Nein.«
    »Genau das ist das Parfüm, das Marga immer benutzt – Geißblatt. Deine Nase hat dich im Stich gelassen; in Parfümen kennt sie sich jedenfalls nicht gut aus.«
    »Aber der Duft von …«
    »Lavendel benutzt Schwester Sétach, und sie tut es aus medizinischen Gründen. Sie leidet unter Schlafstörungen und nimmt Lavendel, um besser einschlafen zu können. Bruder Conchobhar wird dich über die heilkräftige Wirkung von

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