Conni und die wilden Tiere
Elefantenalarm
„Und stand dann wirklich eine ganze Elefantenherde vor euch?“, fragt Conni atemlos.
„Oh ja!“ Opa blättert in seinem alten Fotoalbum. „Hier, da seht ihr sie. Lauter Elefantenkühe mit ihren Kindern. Und die stampften genau auf unseren Jeep zu.“
„Und dann?“, fragt Jakob gespannt.
„Dann hat die Leitkuh ihren Rüssel gehoben und uns laut anposaunt“, sagt Oma. „Platz da, heißt das! Das haben selbst wir verstanden. Und unser Fahrer erst recht. Der hat sofort den Rückwärtsgang eingelegt und ist davongebraust!“
Conni legt den Kopf schief. „War das gefährlich?“
„Mir war schon ein wenig mulmig“, gibt Opa zu. „Aber die Leute vom Nationalpark kennen sich mit den Tieren aus. Da passiert nichts.“
„Und weißt du noch? Wenig später haben wir die Affen gesehen? Mit ganz süßen Babys!“ Oma lacht. „Ach, mir ist, als wäre das gestern gewesen. Und dabei wart ihr damals noch gar nicht geboren!“
„Dann ist das ja ewig lange her“, staunt Conni.
„Es geht so!“ Oma stupst Conni an die Nase.
„Ich will auch eine Safari machen!“, ruft Jakob.
„Das kannst du, wenn du groß bist“, meint Opa. „Du könntest ja deine Hochzeitsreise dahin machen.“
„Hm.“ Jakob überlegt einen Moment. Dann strahlt er Conni an. „Wir können doch heiraten. Am besten gleich morgen!“
„Nein, können wir nicht!“ Conni lacht. Jakob kommt auf Ideen! Aber nach Afrika fahren, das möchte sie auch. Und das geht auch ganz ohne Hochzeit, so viel ist klar!
Opa zeigt ihnen noch das Video, das sie damals gedreht haben. Die Bilder wackeln wie verrückt, weil Opa aus dem fahrenden Auto gefilmt hat. Ganz kurz sieht man die Elefanten, die in einer großen Staubwolke auf sie zukommen. Und dann lauter Affen.
„Schaut mal das Baby!“, ruft Oma entzückt.
Aber da sind die Affen schon vorbei und man sieht nichts als eine weite, karge Ebene. Mit riesigen Bäumen hier und da.
„Da, die Antilope“, ruft Opa. „Und dahinten sind Giraffen!“
Doch die sind so weit weg und winzig klein, dass man sie fast nicht erkennt.
Trotzdem, als Conni und Jakob zum Abendbrot wieder zu Hause sind, gibt es nur ein Thema.
„Können wir in den Ferien nicht nach Afrika zu den Elefanten?“, fragt Jakob aufgeregt.
„Ja, wir wollen so gerne eine Safari machen!“, ruft Conni.
„Sonst noch was?“ Papa beißt in sein Käsebrot.
„Nein, sonst nichts. Nur eine Safari!“
„Das ist nichts für Kinder“, erklärt Mama und legt ein paar Gurkenscheiben neben Jakobs Salamibrot.
„Wieso?“, rufen Conni und Jakob wie aus einem Mund.
„So was ist nicht nur irre teuer. Da gibt’s auch Krankheiten, wie Malaria zum Beispiel.“
„Ist denn das sooo schlimm?“, fragt Conni.
„Ja“, sagt Mama. Sie ist Kinderärztin. Da fallen ihr natürlich gleich irgendwelche komischen Krankheiten ein.
Warum kann Mama nicht Pilotin sein? Dann würde sie über solche Sachen gar nicht erst nachdenken und sie könnten außerdem umsonst nach Afrika fliegen!
„Ich will aber trotzdem“, protestiert Jakob.
„Geht das denn gar nicht?“, bettelt Conni.
„Nein.“ Mama schüttelt den Kopf.
„Das könnt ihr machen, wenn ihr groß seid“, meint Papa – genau wie Opa.
Conni seufzt. Nächstes Mal sucht sie sich ihre Eltern besser aus!
Fürs Taschengeld nach Afrika
„Deine Eltern sind völlig normal“, tröstet Anna Conni am nächsten Tag. Sie sitzen während der großen Pause zusammen mit Billi auf ihrer Lieblingsmauer.
„Ja, das ist einfach zu weit und zu teuer“, meint auch Billi. „Sonst wäre doch die ganze Klasse schon auf Safari gewesen. Glaubst du nicht?“
„Stimmt“, muss Conni zugeben.
„Wenn wir groß sind, fahren wir zu dritt. Abgemacht?“, fragt Anna.
„Abgemacht“, lacht Conni und klatscht Anna und Billi ab.
„Oder ich gehe als Tierärztin nach Afrika“, fällt ihr ein. Tierärztin will sie doch sowieso werden.
„Super Idee“, meint Anna. „Ich auch!“
„Und ich als Tierforscherin“, erklärt Billi.
Dann wäre ja alles geritzt. Die drei strahlen sich an. Jetzt müssen sie nur noch erwachsen werden. Das dauert allerdings noch ein bisschen …
Aber träumen darf man ja. Statt ihre Matheaufgaben zu machen, stellt sich Conni lieber vor, wie sie einer verletzten Antilope das Bein bandagiert und Löwenbabys das Fläschchen gibt.
Doch mit einem „Würdest du bitte deine Ergebnisse an die Tafel schreiben?“ holt Frau Reisig sie blitzschnell aus Afrika zurück.
Den
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