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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wüßten Sie?"
    „Martineux hat uns nichts davon gesagt", erklärte der District Attorney.
    Jetzt war es an Hill, Verblüffung zu zeigen. „Das verstehe ich nicht."
    „Seit wann wohnt er bei Ihnen im Manchester", Mr. Hill?" erkundigte sich Clive.
    „Schon eine Woche. Zusammen mit seiner Schwester", erwiderte der Hoteldirektor.
    Clive nickte. „Heute morgen gab es Streit zwischen den beiden, und das Mädchen faßte danach offensichtlich den Entschluß, in ein anderes Hotel zu ziehen —"
    „Ich kenne zufällig den alten Herrn Martineux", erklärte Mr. Hill. „Er ist ein sehr seriöser und sehr reicher Mann, der jedes Jahr einige Wochen in unserem Hotel verbringt. Er wird in der kommenden Woche eintreffen; weshalb er diesmal seine Kinder vorausgeschickt hat, weiß ich allerdings nicht. Wahrscheinlich halten ihn Geschäfte in New York zurück. Seine Suite ist jedenfalls schon belegt."
    „Was wissen Sie über das Mädchen?"
    „Seine Tochter? Sie ist eine ungewöhnlich schöne und selbstsichere junge Dame —"
    „Ist sie verlobt, hat sie einen Freund?"
    „Ich habe sie fast immer nur in Begleitung ihres Bruders gesehen."
    „Haben Sie eine Vermutung, wer auf sie geschossen haben könnte?" fragte Clive.
    „Nein."
    „In Ihrem Hotel wohnt auch eine Mrs. Bresban. Kennen Sie die Dame?"
    „Und ob ich sie kenne!" seufzte Mr. Hill. „Sie hat mir heute bereits das Leben zur Hölle gemacht. Ihr Wagen wurde von dem Hotelparkplatz gestohlen. Bis jetzt ist er noch nicht gefunden worden."
    „Der Wagen wurde von dem Täter benutzt", sagte Clive.
    Mr. Hill legte die Stirn in Falten. „Ich verstehe", meinte er. „Das ist also ein weiterer Punkt, der Mr. Martineux von Ihnen zur Last gelegt wird, was? Denn für ihn wäre es keine große Mühe gewesen, den Wagen vom Parkplatz zu entführen, um so weniger, als Mrs. Bresban vergessen hatte, die Zündschlüssel abzuziehen."
    „Warum hat sie den Diebstahl nicht gleich bei der Polizei gemeldet?" fragte Clive.
    „Woher soll ich das wissen? Ich habe ihr auf alle Fälle empfohlen, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen."
    „Tja", meinte der District Attorney und erhob sich. „Das wäre, glaube ich, zunächst alles...“
    Hill und Clive Hammer standen auf. Der Hoteldirektor ging zur Tür und blieb dort stehen. „Eine Familie, die seit Jahrhunderten in der New Yorker Gesellschaft eine bedeutsame Rolle spielt, eine Familie, die ich persönlich ungemein schätze und achte", sagte er mit erhobenem Kopf. „Die Martineux sollten aufeinander schießen, der Bruder die Schwester ermorden wollen? Einfach absurd!" Mit diesen Worten griff er nach der Türklinke, um den Raum zu verlassen, aber Clive hatte noch eine Frage.
    „Woran liegt es, daß das Mädchen mit einem leichten Akzent spricht — wie eine Französin?"
    „Die Familie stammt aus Frankreich; soviel mir bekannt ist, spricht man im Hause der Martineux noch immer die Muttersprache. Allerdings ist das nur bei Angelique zu hören. Sie hat die letzten Jahre in Frankreich gelebt, bei einem nahen Verwandten, einem Onkel, wenn ich richtig orientiert bin."
    „Warum denn das?" fragte Clive.
    „Sie hat an. der Sorbonne studiert, glaube ich."
    „Sie wissen es nicht genau?"
    „Nein.“
    „Und wie steht es mit dem Bruder? Wovon lebt er? Geht er einem Beruf nach?"
    „Soviel ich weiß, bereitet er sich auf die Übernahme des väterlichen Geschäftes vor."
    „Was ist das für ein Geschäft?"
    „Mr. Martineux ist Geldmakler."
    „Vielen Dank, Mr. Hill, das ist alles", sagte Clive.
    Der Hoteldirektor verbeugte sich leicht und verließ dann das Zimmer.
    „Hill ist ein Idiot", sagte Laver, nachdem sich die Tür hinter dem Hoteldirektor geschlossen hatte. „Ein Snob. Woher leitet er das Recht ab, uns als Menschen zweiter Klasse zu betrachten?"
    Clive hörte nicht zu. Er war an das Fenster getreten und blickte hinaus. „Ich hatte also recht", sagte er.
    „Recht?" fragte Laver verblüfft. „Womit?"
    „Martineux sucht jemand zu decken, den Mann, der seine Schwester zu töten versuchte, vielleicht sogar die Schwester selber. Der Fall fängt an, mich zu interessieren." Er wandte sich um. „Ich gehe jetzt zu ihm."
    „Zu Martineux?"
    „Ja, haben Sie Lust, mitzukommen?"
    Laver schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt. Ich habe noch zu tun."
    Zehn Minuten später saß Clive dem Untersuchungsgefangenen in einer Sprechzelle gegenüber. Außer ihnen war noch ein Polizist anwesend.
    Clive ging geradewegs auf sein Ziel los. „Warum haben Sie

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