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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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uns verschwiegen, daß es sich bei dem Opfer des Mordanschlages um Ihre Schwester handelt?" fragte er.
    „Sie haben mich nicht danach gefragt", erwiderte der junge .Mann mit einem trotzigen Gesichtsausdruck. „Außerdem war ich wütend. Oder würde es vielleicht Ihnen gefallen, erst zusammengeschlagen und dann verhaftet zu werden? Dazu noch wegen eines Verbrechens, das Sie nicht begangen haben?"
    „Ihr Benehmen hat die Lage nur verschlimmert."
    Martineux lachte kurz auf. „Wenn ich Ihnen die Wahrheit gesagt hätte..." Er unterbrach sich und machte eine wegwerfende Geste mit der Hand, die zu besagen schien, daß er sich mit der Wahrheit vermutlich noch mehr Ärger eingehandelt hätte.
    Clive beugte sich nach vorn. „Hören Sie, ich will Ihnen doch nur helfen —"
    „Lassen Sie den Schmus beiseite!" sagte Martineux grob. „Sie haben mich doch in diese Lage gebracht!"
    „Sie bestreiten, die Schüsse abgegeben zu haben. Vielleicht stimmt es, was Sie sagen, vielleicht nicht! Das werden wir genauer wissen, sobald das Untersuchungsergebnis der Ballistiker vorliegt. Auf jeden Fall sollten Sie sich schon jetzt bemühen, den gegen Sie gerichteten Verdacht zu entkräften. Warum haben Sie sich heute morgen mit Ihrer Schwester gestritten?"
    „Das ist eine Familienangelegenheit, über die ich nicht sprechen möchte."
    „Sie machen es mir verdammt schwer!"
    Martineux zuckte gleichmütig die Schultern. Clive erhob sich. „Ich werde Ihren Vater bitten, mit dem nächsten Flugzeug nach hier zu kommen."
    Der junge Mann hob das Kinn. „Was hat Papa damit zu tun?" fragte er.
    „Das werden wir bald wissen."
    „Sie möchten wohl am liebsten alle, die den Namen Martineux tragen, ins Gefängnis stecken, was?" fragte der junge Mann erregt. „Aber an meinem Vater werden Sie sich die Zähne ausbeißen! Papa ist Jurist. Bei dem kommen Sie mit Ihren Mätzchen nicht durch!"
    Clive ging zur Tür und blieb dort stehen. „Wer hat auf Ihre Schwester geschossen?"
    „Woher soll ich das wissen?"
    Clive lächelte matt. „Machen Sie mir nichts vor. Sie kennen den Täter verdammt genau."
    „Scheren Sie sich zum Teufel!"
     
    4
     
    „Ist's recht so, Boß?" fragte der Masseur, als er, schwitzend und mit vor Anstrengung gerötetem Gesicht den etwas schwammigen Körper von Dave Crosley mit seinen Händen bearbeitete.
    Crosley grunzte etwas Unverständliches.
    „Im Hotel ist der Teufel los", meinte der Masseur und knetete Crosleys Rückenmuskeln. „Jeder will gesehen haben, wie es die Kleine erwischt hat.“
    „Sie lebt ja noch", murmelte Crosley träge und mit geschlossenen Augen.
    Der Masseur griff nach einem Frottiertuch und wischte sich das Gesicht ab. „Ja. Die Polizei scheint zu befürchten, daß der Täter sein Glück nochmals versucht. Jedenfalls haben sie einen Posten vor das Krankenzimmer gestellt."
    „Genug für heute", sagte Crosley. Er stand auf und ging ins Badezimmer, während der Masseur seine Sachen zusammenpackte und zur Tür marschierte. „Morgen früh komme ich wieder, Boß."
    „That's right", tönte es aus dem Badezimmer.
    Neben der Tür, durch die der Masseur das Zimmer verließ, saß einer von Crosleys Gorillas und bearbeitete sich die Nägel mit einer Feile. Er hieß Steve Cardon und fiel durch sein weißblondes Haar und seine harten, graublauen Augen auf. Cardon war mehr als Crosleys Leibwächter; er galt gleichzeitig als sein Berater und Assistent.
    Crosley kam in einem blau-rot gestreiften Bademantel aus dem Bad zurück; er frottierte sich noch das nasse Haar und warf dann das dazu benutzte Tuch auf die Couch. „Gib mir 'nen Gin", sagte er und ließ sich auf die Couch fallen. Er sah erschöpft und leicht verärgert aus. Cardon stand auf und füllte ein Glas mit Eisstückchen und Whisky. Er ging zu der Couch und gab Crosley das Glas.
    „Nimmst du keinen?" fragte Crosley.
    Cardon schüttelte den Kopf. Er sagte nichts. Von ihm war bekannt, daß er weder gern noch viel sprach.
    Crosley trank und fragte dann: „Was soll jetzt geschehen? Los, laß dir was einfallen! Dafür wirst du schließlich von mir bezahlt."
    „Da gibts gar keine Frage", meinte Cardon.
    „Ich finde, wir sind schon weit genug gegangen. Ich habe es nicht gern, wenn wir uns mit solchen Dingen auseinandersetzen müssen. Das ist schädlich für das Geschäft."
    „Es wäre zu riskant, sie am Leben zu lassen."
    „Das ist ein harter Hund, Steve", sagte Crosley. Er nahm einten weiteren Schluck und stellte dann das Glas auf dem niedrigen

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