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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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füllte das Glas bis zur Hälfte mit Wasser. Es entstand eine milchig-weiße Flüssigkeit mit einer kleinen Schaumkrone.
    „Das wird ihr helfen."
    Er beugte sich über das Mädchen und berührte sie sanft an der Schulter.
    Angeliques Lider begannen erneut zu flattern. Dann öffnete sie die Augen und blickte dem Mann in die Augen. Er lächelte. „Das ist für Sie", sagte er mit leiser Stimme. „Bitte trinken Sie es."
    „Wer sind Sie?" flüstert Angelique.
    „Doktor Allan. Ich habe heute Nachtdienst."
    „Was ist das?" fragte Angelique und schaute die milchig-weiße Flüssigkeit in dem Glas an, das der Mann ihr hinhielt.
    „Ein Beruhigungs- und Kräftigungsmittel“, meinte der Mann und schob seinen Arm unter das Kopfkissen, um dem Mädchen ein Aufrichten dies Oberkörpers zu ermöglichen.
    „Moment mal", sagte Joe plötzlich.
    „Was gibt's?" fragte der Mann und schaute Baker irritiert in die Augen.
    „Ich möchte Ihren Ausweis sehen", sagte Joe entschlossen.
    „Was denn, ausgerechnet jetzt?"
    „Ja, ausgerechnet jetzt."
    „Trinken Sie erst mal", meinte der Mann und wandte «ich wieder dem Mädchen zu. „Es wird Ihnen gut tun."
    „Stop!" sagte Joe scharf. „Nicht trinken."
    „Was ist denn los?" fragte Angelique ängstlich.
    „Nichts, nichts von Bedeutung!" meinte Joe und lächelte ihr beruhigend in die Augen. „Nur eine kleine Formsache. Sie brauchen sich nicht zu beunruhigen."
    Der Mann im weißen Kittel hatte Angelique auf das Kissen zurücksinken lassen. Hochaufgerichtet, das Glas in der rechten Hand, stand er mit wütendem Gesicht vor Joe.
    „Sie überschreiten Ihre Kompetenzen ganz beträchtlich, mein Freund", sagte er scharf. „Ich werde dafür sorgen, daß man Sie entsprechend zurechtweist."
    „Ich halte mich nur an meine Befehle", sagte Joe gleichmütig. „Warum zeigen Sie mir nicht endlich Ihren Ausweis? Schließlich kann jeder herkommen und behaupten, ein Arzt zu sein!"
    Der Mann machte ein verblüfftes Gesicht und lachte dann. „Ach so ist das zu verstehen! Entschuldigen Sie —aber im Grunde haben Sie ganz recht. Ich hole meinen Ausweis."
    „Sie haben ihn nicht hier?"
    „Nein, er steckt in meiner Brieftasche, und diese wiederum ist in meinem Jackett, eine Etage tiefer, in meinem Dienstzimmer. Ich bin sofort zurück." Er trat an das Waschbecken und leerte den Inhalt des Glases hinein. Dann stellte er das Glas beiseite und ging zur Tür.
    „Warum haben Sie das Zeug denn weggeschüttet?“ fragte Joe verwundert.
    „Es wirkt nur, wenn es sofort nach der Auflösung getrunken wird", meinte der Mann im weißen Kittel und trat auf den Flur. Joe knipste im Krankenzimmer das Licht aus und folgte ihm. Er schloß die Tür hinter sich und fragte: „Sie kommen doch gleich zurück?"
    „In einer Minute", erwiderte der Mann und ging mit raschen Schritten den Korridor hinab. Joe blickte ihm nach. Dann, als der Mann im weißen Kittel in das Treppenhaus abbog, trat Joe an das Wandtelefon, das sich unmittelbar neben der Tür des Krankenzimmers befand. Er nahm den Hörer ab. Es meldete sich die Stimme einer Schwester, die im Erdgeschoß die Pflichten eines Nachtportiers erfüllte.
    „Hallo Schwester", sagte Joe. „Hier spricht Sergeant Baker. Eben war ein Doktor Allan hier. Er gehört doch zum Haus?"
    „Ja", erwiderte die Schwester. „Aber augenblicklich ist er in Urlaub. Sie müssen sich verhört haben."
    „Ich habe mich nicht verhört“, sagte Joe. „Dachte mir doch gleich, daß mit dem Kerl etwas nicht stimmt. Er muß gleich bei Ihnen auftauchen. Versuchen Sie ihn festzuhalten!"
    „Aber ", begann die Schwester bestürzt.
    „Haben Sie eine Waffe?"
    „Um Himmels willen, nein!"
    „Ist kein Mann in der Nähe?"
    „Nein, das heißt, ich könnte den Hausmeister rufen; er wird noch nicht schlafen!"
    „Ja, rufen Sie ihn! Alarmieren Sie auch die Polizei. Ich kann hier leider nicht weg.“
    Joe hing auf und marschierte in dem Korridor auf und ab. Er wartete etwa eine halbe Minute, dann griff er erneut nach dem Hörer. „Ja, bitte?" meldete sich die Nachtschwester mit bebender Stimme.
    „Sergeant Baker. Ist er durch?"
    „Ich habe ihn noch nicht gesehen!!"
    „Dann ist er durch einen anderen Ausgang verschwunden."
    „Nachts sind alle Nebeneingänge geschlossen! "
    „Schon möglich", erklärte Baker grimmig. „Aber für diese Leute ist das kein Hindernis!"
    „Was hat er denn gewollt?"
    „Er hatte vor, das Mädchen umzubringen."
    „By Jove!"
    „Verbinden Sie mich mit meiner Dienststelle,

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