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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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zurück, wenn der Angriff erfolgversprechend war. Er war jetzt ganz kalt. Zum Teufel, er mußte doch mit Barnes fertig werden!
    Der Ex-Pilot schien den Kampf zu genießen. Fast sah es so aus, als bereite ihm die Auseinandersetzung eine satanische Freude. Seine rötlich unterlaufenen Augen funkelten wach und höhnisch. Es war nicht ganz klar, ob er fest an seinen Sieg glaubte, oder ob es ihm Spaß machte, endlich mal wieder seine Fäuste benutzen zu können. Cardon hatte keine Zeit, über diese Fragen nachzudenken. Er hatte alle Hände voll zu tun, um in der ersten Phase des Kampfes nicht unterzugehen.
    Aber dann kam die Wende. Als der Kampf sich in die Länge zog, bewies sich einmal mehr, daß die größeren Kraft- und Luftreserven entscheiden, und die lagen ganz klar bei Cardon. Barnes' Schläge ließen an Genauigkeit immer mehr zu wünschen übrig, sie wurden schwächer, während sein keuchendes Atmen immer lauter ertönte.
    Barnes war kein Idiot. Er wußte, daß er verspielt hatte, und er hatte keine Lust, den Niederschlag abzuwarten.
    Er ließ plötzlich die Fäuste fallen und sagte: „Ich geb's auf."
    Aber Cardon konnte es sich nicht verkneifen, ein letztes Mal nach dem ungedeckten Gesicht seines Gegners zu schlagen. Er traf Barnes genau auf die Kinnspitze. Barnes verdrehte die Augen und fiel nach hinten, quer über das Bett. Cardon fluchte. Verdammt, warum hatte er sich zu diesem letzten, sinnlosen Schlag hinreißen lassen? Jetzt mußte er warten, bis Barnes wieder zu sich kam! Steve durchquerte das Zimmer und bückte sich nach seinem Revolver. Dann ging er in die Küche, um ein Glas Wasser zu holen. Zurück im Schlafzimmer schüttete er Barnes den Inhalt des Glases über den Kopf.
    Barnes öffnete blinzelnd die Augen. Er war noch etwas benommen. Langsam richtete er sich auf. Seine Erinnerung war sofort wieder da.
    „Du hast es nicht anders gewollt", sagte Cardon. „Steh auf, los!"
    Barnes gehorchte. Er ging schweigend hinaus, von Cardon gefolgt. Draußen dämmerte es bereits. Sie gingen quer über eine taufeuchte Wiese auf den großen Schuppen zu, eine ehemalige Scheune, in der Barnes Maschine stand. Sie sprachen kein Wort miteinander.
    Barnes öffnete die großen Tore und machte im Schuppen Licht. „Steig' ein", sagte er.
    Cardon blickte Barnes an. „Wenn du glaubst, dir irgendeinen Trick erlauben zu können —", sagte er warnend, ohne den Satz zu Ende zu führen.
    „Steig ein!" wiederholte Barnes.
    Cardon kletterte auf den Vorsitz. Er beobachtete, wie Barnes die Zündung anstellte und dann zum Propeller ging, um die Maschine anzuwerfen, Der Motor zündete beim dritten Mal. Barnes setzte sich hinter Gardon auf den Pilotensitz. Er reichte Cardon eine Schutzbrille und setzte sich eine Pilotenkappe auf. Dann sagte er etwas, das Gardon nicht verstand. Aber aus der Geste, die er dabei machte, wurde ersichtlich, daß er Cardon dazu aufforderte, sich anzuschnallen!
    Cardon mußte ein Grinsen unterdrücken. Jetzt war Barnes nur noch Pilot, ein Mann der ausschließlich an das dachte, was mit der Fliegerei zusammenhing. Er schien völlig vergessen zu haben, daß er einen Mann transportieren sollte, der jetzt sein Feind war. Cardon schnallte sich an. Die Maschine rollte langsam ins Freie. Der Himmel war bewölkt und schmutziggrau.
    Auf dem Boden hockte noch immer die Nacht; Cardon konnte kaum etwas erkennen. Er sah nur die Konturen der Gegenstände, die sich über dem Boden erhoben. Bäume, Schuppen, und das etwa hundert Meter entfernt liegende Farmhaus des Ex-Piloten, Eines der Fenster war hell erleuchtet. Barnes hatte vergessen, beim Weggehen das Licht auszuknipsen.
    Cardon 'fühlte eine seltsame Spannung in sich. War es richtig, daß er sich auf dieses Unternehmen eingelassen hatte? Barnes war ein komischer Kauz. Aus der Zeit, wo er noch ein richtiger Pilot gewesen war, hatte er offenbar ein paar verwischte Ehrbegriffe in sein jetziges Dasein hinübergerettet, die ihm, Steve Cardon, zum Verhängnis werden konnten. Was war, wenn Barnes den Vogel einfach in einen Graben, statt auf das Rollfeld steuern würde?
    Das Fahrwerk würde zum Teufel gehen und dann war an einen Start nicht mehr zu denken. Außerdem behagte es Cardon nicht, daß Barnes hinter ihm saß. Das gab ihm ein Gefühl der Unsicherheit. Sollte er aussteigen? Noch war Zeit dazu. Der Dodge würde ihn vielleicht sicherer nach Norden bringen.
    Der Dodge! Plötzlich fiel ihm ein, daß er die Ausweispapiere, die auf den Namen Harper lauteten, im

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