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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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treffen. Er hielt sich zu diesem Zweck mit der Maschine entsprechend niedrig. Cardon überlegte nicht lange. Ihm war klar, daß er wider Erwarten keine Zeit hatte, in Ruhe zu frühstücken. Barnes machte den zweiten Anflug.
    Diesmal ging Cardon zu Boden, noch ehe es krachte. Man konnte nicht wissen. Vielleicht war der Ex-Pilot verrückt genug, sogar diese alte Bude in die Luft zu sprengen. Aber auch die zweite Detonation erfolgte draußen. Cardon war sofort wieder auf den Beinen und stürmte ins Freie, Er mußte im Wagen sein und losfahren, noch ehe Barnes zum dritten Anflug ansetzen konnte. Ein fahrendes Ziel würde der Pilot mit seiner Weltkrieg-I-Methode kaum treffen können.
    Cardon atmete erleichtert auf, als er sah, daß dem Wagen bis jetzt noch nichts geschehen war. Die Bomben waren in dem angrenzenden Obstgarten niedergegangen. Zwei kleine Krater zeigten an, wo sie explodiert waren. Cardon stieg ein und startete. Die Maschine war sofort da. Er wendete und war Sekunden später auf dem Zufahrtsweg, der von der Farm zu dem einige Meilen entfernten Highway führte.
    Leider war es inzwischen so hell geworden, daß Barnes aus der Luft auch das kleinste Detail erkennen konnte.
    Cardon gab Gas und jagte mit überhöhter Geschwindigkeit den schmalen, aber relativ glatten Feldweg entlang. Dann, als das Brummen des niedrig fliegenden Doppeldeckers näher kam, krümmte er unwillkürlich den Rücken. Seine Muskeln spannten sich in Erwartung des kommenden. Lange brauchte er darauf nicht zu warten. Die Explosion erfolgte links hinter ihm. Im Rückblickspiegel sah er am Wegesrand eine Dreckfontäne in die Höhe spritzen, Cardon lachte. Mindestens fünfzig Meter entfernt!
    So kriegst du mich nicht, dachte Cardon, so nicht! Er raste weiter und registrierte erleichtert, daß der Motorenlärm der Maschine über ihm verebbte. Aber dann kam das enervierende Geräusch des tieffliegenden Flugzeugs näher, immer näher. Wieder krümmte sich Cardon tief über das Lenkrad, sein ganzer Körper zog sich zusammen, instinktiv, um ein möglichst kleines Ziel zu bilden.
    Diesmal schoß die Dreckfontäne etwa zwanzig Meter vor ihm in die Höhe. Cardon spürte die Wucht des Luftdruckes, der gegen den Wagen prallte, aber die Windschutzscheibe hielt stand. Er riß das Lenkrad herum und machte einen Bogen um den kleinen Krater. Wie lange würde das so weitergehen?
    Cardon fragte sich, wie viele Bomben Barnes in der Maschine haben würde. Der Posten war nicht groß gewesen. Zwanzig Stück. Vier davon hatte er, Steve Cardon, in „Verwahrung" genommen. Er hielt es für unwahrscheinlich, daß Barnes die restlichen Sechzehn in dem Flugzeug hatte. Bestimmt würde Barnes schon bald die Puste ausgehen.
    Ein neuerlicher Anflug. Diesmal von vorn. Ganz tief. Cardon merkte, wie sich alles in ihm zusammenkrampfte. Er fühlte sich versucht, mit aller Macht auf die Bremse zu treten. War Bar- des verrückt geworden? Wollte Barnes Selbstmord begehen und den Wagen mit der Maschine rammen?
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien es Cardon so, als wäre das das Ende — ein absurder, sinnloser Tod auf einem schmalen Feldweg.
    Aber im letzten Moment riß Barnes die Maschine hoch. Es krachte erneut. Hell, hart, blechern. Diesmal war es keine Bombe. Eine Kugel hatte die Karosserie getroffen. Irgendwo. Steve Cardon konnte die genaue Stelle nicht bestimmen, aber er vermutete, daß es den Deckel des Kofferraums erwischt hatte.
    Barnes hatte also seine Taktik geändert. Außer den Plastikbomben hatte er auch einen Revolver an Bord. Cardon überlegte, ob er anhalten und aussteigen sollte, um ebenfalls mit dem Revolver auf Barnes zu schießen.
    Nein, das erschien ihm wie ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Es war besser, er behielt seinen Kurs bei. Je näher er dem Highway kam, um so vorsichtiger mußte Barnes sein. Im übrigen konnte es nicht lange dauern und der Pilot würde sein Magazin leergeschossen haben. Cardon fühlte in sich fast so etwas wie eine wilde Freude aufsteigen. So ein verrückter Kerl, dieser Barnes! Das war wirklich eine phantastische Jagd! Das Dumme war nur, daß er, Steve Cardon, der Gejagte und nicht der Jäger war.
    Barnes zog seine Schleife. Cardon blickte aus dem Fenster. Er sah, daß Barnes diesmal im spitzen Winkel auf ihn zukam, um ihn von der Seite zu treffen. Cardon grinste. Er war ganz sicher, Barnes' Manöver dieses eine Mal durchkreuzen zu können. Cardon behielt die rasch näher kommende Maschine im Auge und trat dann mit aller Macht auf

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