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Ein Girl zum Pferde stehlen

Ein Girl zum Pferde stehlen

Titel: Ein Girl zum Pferde stehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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dich einen feuchten Dreck an«, schnauzte ihn Ewans an. »Ich rate dir dringend, dich nicht länger in unsere Angelegenheiten einzumischen. Denn sonst hast du eine Menge Ärger am Hals. Also schwing dich wieder auf deinen Gaul und sieh zu, dass du schleunigst Land gewinnst. Oder soll ich dir etwa erst Beine machen?«
    Nach dieser Drohung war Lassiter endgültig mit seiner Geduld am Ende. »Das kannst du gerne versuchen, du mieses Stinktier.« Seine linke Hand schnellte nach vorn und packte den windigen Händler am Kragen. Mit einem Ruck zog er ihn so dicht an sich heran, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. »Hör mir genau zu, denn ich sage es dir nur einmal: Entweder, du rückst jetzt sofort mit dem raus, was ich wissen will, oder ich drehe dich so durch die Mangel, dass du hinterher nicht mehr weißt, ob du Männchen oder Weibchen bist. Haben wir uns verstanden?«
    Ewans’ Kopf stieß unvermittelt vorwärts.
    Seine Stirn traf so fest gegen Lassiters Nasenwurzel, dass ein roter Feuerball vor seinen Augen explodierte.
    Sein Griff lockerte sich nur für einen kurzen Moment.
    Genau darauf hatte der Wunderheiler gehofft.
    Er rammte seinem Gegner beide Hände mit ganzer Kraft gegen die Brust.
    Lassiter stolperte mehrere Schritte zurück, bevor es ihm gelang, das Gleichgewicht wiederzufinden.
    Doch Ewans ging sofort wieder zum Angriff über. Er holte aus und verpasste seinem Widersacher eine rechte Gerade in die Magengrube.
    Lassiter hatte mit einer solchen Attacke bereits gerechnet. Geistesgegenwärtig spannte er die Bauchmuskeln an. So traf der Hieb lediglich in eine brettharte Wand durchtrainierten Fleischs, ohne dabei wirklich Schaden anzurichten.
    Ewans stöhnte auf, als sein Handgelenk schmerzhaft umknickte.
    So erhielt Lassiter seine Chance zum Gegenangriff.
    Mittlerweile hatte sich das Flimmern soweit aus seinem Blickfeld zurückgezogen, dass er das Gesicht seines Gegners wieder erkennen konnte.
    Ein gezielter linker Aufwärtshaken riss Ewans auf die Zehenspitzen. Die rechte Gerade, die sich unmittelbar anschloss, ließ ihn endgültig den Boden unter den Füßen verlieren.
    Der Quacksalber segelte mehrere Yard durch die Luft, bevor er mit dem Rücken voran im Dreck landete.
    »Okay, du Bastard.« Lassiter baute sich breitbeinig vor dem Liegenden auf. »Ab sofort läuft das Spiel nach meinen Regeln. Finde dich damit ab, oder der nächste Patient, an dem du rumpfuschen kannst, wirst du selbst sein.«
    Er wollte sich gerade bücken, um Ewans zurück auf die Füße zu reißen, als ein wütender Aufschrei zu hören war. Beinahe gleichzeitig traf ihn ein Stoß von hinten.
    Patricia war ihm wie eine Raubkatze auf den Rücken gesprungen.
    Mit einem Arm seine Kehle umklammernd, begann ihre freie Hand ihm das Gesicht zu zerkratzen. Lassiter spürte, wie ihm warme Rinnsale von Blut über die Haut sickerten. Er versuchte die Frau abzustreifen. Aber die klebte an ihm wie eine Klette und kämpfte mit der Wut einer Furie. Ihre feuerroten Fingernägel kamen seinen Augen immer näher.
    ***
    »Dahinten!« Cranston wies mit dem Gewehrlauf an eine Stelle auf der anderen Flussseite. Drei Pferde standen dort vor einem Waldstück in einem Schilfgürtel. Zwischen den hohen Halmen waren sie mehr zu erahnen, als wirklich zu erkennen. »Das sind auch welche von unseren!«
    »Du hast recht.« Bailey schirmte die Augen mit der flachen Hand gegen die schon tiefstehende Abendsonne ab. Noch mitten in der Nacht hatten sie sich auf die Suche nach ihren Tieren gemacht. Mittlerweile saßen sie bereits seit fast achtzehn Stunden in den Sätteln. Ein Knochenjob, der das Letzte von einem Mann verlangte. Aber obwohl die Müdigkeit bereits schmerzhaft an ihnen nagte, war an eine Pause noch nicht zu denken. »Wir scheinen Glück im Unglück zu haben. So wie es aussieht, hat Carlotta unsere Pferde also nicht gestohlen, sondern sie lediglich von der Weide entführt.«
    Cranston drehte sich im Sattel zu ihm herum. »Und dafür sollen wir der jungen Dame jetzt wohl auch noch dankbar sein, oder was?«
    »Nein. So habe ich das selbstverständlich nicht gemeint.« Bailey schüttelte den Kopf. »Für das, was sie getan hat, gibt es keine Entschuldigung.«
    »Eben.« Sein Begleiter presste unwirsch die Lippen aufeinander. »Dieses durchtriebene Miststück hat uns ganz gewaltig hinters Licht geführt. Dafür soll sie der Teufel holen.«
    »So habe ich zuerst auch gedacht«, gab Bailey mit einem Schulterzucken zu. »Aber mittlerweile frage ich mich, ob

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