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Ein Girl zum Pferde stehlen

Ein Girl zum Pferde stehlen

Titel: Ein Girl zum Pferde stehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Schwarze getroffen hatte.
    Am Rand der niedrigen Böschung lag eine junge Frau regungslos im Gras.
    Noch größer war ihr Schreck, als sie erkannten, dass es sich bei ihr um keine Unbekannte handelte.«
    »Carlotta!«
    Bailey sprang aus dem Sattel, noch bevor sein Pferd zum Stehen gekommen war.
    Mit wenigen Schritten war er bei dem Girl. Er ging neben ihm in die Knie.
    »Was ist mit ihr?«, wollte Cranston vom Rücken seines Grauen herab wissen. »Ist sie …« Er wagte seine Befürchtung nicht laut auszusprechen.
    »Nein, sie ist zwar ohne Bewusstsein«, nach einer kurzen Untersuchung schüttelte Bailey den Kopf, »aber sie lebt.«
    »Hat sie viel abbekommen?«
    »Ich kann keine größeren Wunden entdecken.« Er drehte die Verletzte vorsichtig auf den Rücken. »Ein paar Kratzer und blaue Flecken. Das scheint alles zu sein. Aber sie ist glühend heiß. Sie muss Fieber haben.«
    »Nimm das.« Cranston warf ihm eine Feldflasche zu. »Verdient hat sie es zwar nicht. Aber ich will mal nicht so sein.«
    Nachdem Bailey Carlottas Stirn mit Wasser benetzt hatte, setzte er ihr die Flasche an die Lippen.
    Schon nach wenigen winzigen Schlucken begann sie zu husten. Kurz darauf schlug sie die Augen auf.
    »Wo … wo bin ich?« Ihr Blick wanderte suchend umher.
    »In der Nähe eines kleinen Flusslaufs, an dem wir dich gefunden haben.« Die Sorge in Baileys Stimme war nicht zu überhören. »Wir haben schon gedacht, du wärst tot.« Er stieß schwer die Luft aus. »Das war nun schon der zweite gewaltige Schreck, den du uns innerhalb von vierundzwanzig Stunden eingejagt hast. Hoffentlich geht das jetzt nicht immer so weiter.«
    »O Gott.« Carlotta fuhr entsetzt zusammen, denn als sie ihr Gegenüber erkannte, kehrte auch die Erinnerung schlagartig zurück. »Ihr … ihr seid mir gefolgt.«
    »Allerdings«, bestätigte Cranston mit grimmiger Miene aus dem Sattel. »Oder hast du dir etwa eingebildet, wir würden tatenlos zusehen, wenn du uns unsere Herde vor der Nase wegklaust?«
    »Weshalb hast du das nur getan?«, wollte Bailey wissen.
    »Der Heaven’s Eye Lake …« Das Girl setzte sich auf. »Ist er hier irgendwo in der Nähe?«
    »Schätze, es sind etwa fünf Meilen bis dort.« Bailey sah sie verständnislos an. »Warum willst du das wissen?«
    »Weil … weil ihr die Herde auf keinen Fall dorthin bringen dürft«, stieß Carlotta hervor. Als die Männer daraufhin nichts erwiderten, sondern sie mit misstrauischen Blicken musterten, erkannte sie, dass sie dieses Mal um eine ausführliche Erklärung nicht herumkommen würde.
    »Ich bin keine Pferdediebin«, beteuerte sie. »Ich habe die Tiere nur genommen, weil ich sie retten wollte.« Dann begann sie den beiden Züchtern stockend von den schrecklichen Ereignissen zu erzählen, die in den letzten Tagen über sie hereingebrochen waren und ihre Schicksale so verhängnisvoll miteinander verwoben hatten. »… deshalb habe ich mir nicht anders zu helfen gewusst, als eure Herde von der Weide zu vertreiben. Irgendwie musste ich doch verhindern, dass die Pferde umgebracht werden. Dass das eine verrückte Idee war, ist mir mittlerweile selbst klar.« Die junge Frau vergrub schluchzend das Gesicht in den Händen.
    Die Story, die sie gerade gehört hatten, war so unglaublich, dass Bailey und Cranston eine Weile wie vom Donner gerührt stumm verharrten.
    Bailey war der Erste von ihnen, der seine Worte wiederfand. »Hör auf zu weinen, Liebes.« Er streichelte ihr fürsorglich übers Haar. »Mittlerweile kann ich sehr gut begreifen, weshalb du so gehandelt hast.«
    Doch für seinen Partner war die Sache damit noch nicht so schnell erledigt. »Moment mal«, stieß Cranston wütend hervor. »Soll das etwa heißen, dass wir nun wissen, wo wir die verfluchten Mistkerle, denen wir das ganze Unheil zu verdanken haben, finden können?«
    »Sieht ganz so aus«, bestätigte Bailey. Er sprang auf die Füße, als er sah, dass sein Freund die Zügel herumriss. »Bruce, wo willst du hin?«
    »Zum Heaven’s Eye Lake«, entgegnete der mit einem hasserfüllten Glitzern in den Augen. »Die Bastarde, die Cal und Jimmy auf dem Gewissen haben, sollen endlich bekommen, was ihnen schon lange zusteht.«
    ***
    Durch die Finger der Angreiferin hindurch konnte Lassiter erkennen, dass der falsche Doc sich wieder auf die Beine schaffte. Das ließ die Lage noch brenzliger werden. Wenn Ewans nun auch wieder in den Kampf eingriff, würde Lassiter mit der tobenden Last auf seinem Rücken nur schwer gegen ihn zur

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