Ein Grieche im 7. Himmel
wiederzusehen. Doch nicht, weil er Gefahr lief, seinen Singlestatus zu verlieren, wie sein Vater und die anderen vielleicht hofften, sondern eher, weil heute die Nacht sein würde, in der er das tun würde, worauf er schon gewartet hatte, seit er sie das erste Mal, klatschnass vom Regen, im Café gesehen hatte: um jeden Zentimeter ihres sinnlichen Körpers zu erforschen – auf intimste Weise.
„Du siehst wunderschön aus“, sagte er, während er sich zu ihr beugte und ihre Wange küsste.
Sie lächelte. „Danke, Hermes.“ Sie ließ ihre Augen durch den Raum und über die Gäste schweifen, die schon versammelt waren. „Ich bin doch nicht zu spät dran, oder?“
„Überhaupt nicht. Du bist genau richtig.“ Er zog sie weiter in den Raum. „Lass mich dich meinen Freunden vorstellen.“
Er nahm sie am Arm und führte sie zu Sophia, die die Gäste begrüßte. „Sophia!“
Die hübsche Brünette drehte sich um.
„Penny, das ist das Geburtstagskind, Sophia.“
Sophia lächelte Penny an und blickte dann wieder zu Hermes. „Und das ist der Mann, der dabei half, diese wunderbare Party zu organisieren.“
„Das war gar nichts.“ Hermes grinste. Mit Hilfe der Götterdiener war es überhaupt nicht viel Arbeit gewesen. Der schwierigste Teil war gewesen, die Entscheidungen zu fällen. Die Ausführung war den Dienern übertragen worden, den krug-großen Feen, die den Göttern seit Jahrhunderten dienten. „Sophia, ich möchte dir meine Bekannte vorstellen, Penelope.“
„Hi, Penelope!“, begrüßte Sophia sie und reichte ihr die Hand. „Willkommen in unserem Heim.“
„Bitte nenn mich doch Penny! Alles Gute zum Geburtstag!“, antwortete sie, nahm Sophias Hand und schüttelte diese kurz. „Ihr habt ein schönes Haus.“
Triton tauchte neben seiner Frau auf und legte einen Arm um ihre Taille. „Danke. Uns gefällt es.“ Tritons Augen glitzerten, als er seine Frau anstrahlte.
Hermes konnte immer noch nicht glauben, wie einfach und vollkommen Triton Sophias Zauber verfallen war. Hermes mochte Sophia auch sehr, doch hoffte er, dass die Krankheit, die Triton sich eingefangen hatte, nicht ansteckend war.
Plötzlich änderte sich der Gesichtsausdruck seines Freundes. „Oh, oh. Da kommt er“, warnte Triton flüsternd.
Hermes blickte auf und sah, wie Zeus sich näherte.
„Alles Gute zum Geburtstag, Sophia!“, sagte der Gott der Götter mit lauter, autoritärer Stimme, wobei er Triton düster ansah, um zu zeigen, dass er die geflüsterte Warnung gehört hatte.
„Danke, Z!“, erwiderte Sophia und beugte sich zu ihm, um dessen Kuss entgegenzunehmen, während Triton seinen Arm fest um sie geschlungen hielt.
„Du siehst wie immer bezaubernd aus!“ Zeus‘ Augen wanderten von Sophia zu Penny, wo sie genüsslich verweilten – zu genüsslich für Hermes‘ Geschmack. Er zog Penny näher an sich.
„Ist deine entzückende Frau auch hier?“, fragte Sophia, wobei ihre Stimme voll neckischer Unschuld war.
„Nein, leider nicht. Ich soll dich von ihr grüßen“, sagte Zeus in einem Ton, der so lupenrein war wie sein Anzug und nicht darauf hindeutete, dass die Erwähnung von Hera sein Blut wahrscheinlich zu Säure verwandelte und seine Arterien verätzte.
Hermes war sich sicher, dass seine verrückte Stiefmutter nicht einmal von der Party wusste; ansonsten wäre sie bestimmt hier.
„Oh, wie schade!“, rief Sophia aus, wobei sie immer noch einen unschuldigen Gesichtsausdruck an den Tag legte. „Ich hätte schwören können, dass Triton mir sagte, sie hätte auf das Einladungsschreiben geantwortet und gesagt, sie würde versuchen zu kommen, nicht wahr, Liebling?“
Zeus knurrte vor Unmut und funkelte Hermes an. Ach, also hatte einer seiner Freunde ihr doch eine Einladung geschickt. Und Zeus verdächtigte natürlich ihn. Das verstand sich ja von selbst!
„Eine Erkältung. Eine grässliche Sommergrippe“, drückte Zeus durch seine verkrampften Kiefer hervor.
„Oh, nein! Bitte überbring ihr meine Genesungswünsche“, zwitscherte Sophia.
„Das mache ich gerne“, antwortete Zeus.
„Ich bin froh, dass du es wenigstens geschafft hast. Es wäre eine Schande gewesen, wenn du dir denselben Virus zugezogen hättest“, meinte Triton, wobei er den Kopf reckte und an Zeus vorbei in die Ferne schaute.
War Triton komplett verrückt geworden, Zeus so zu provozieren? Was zum Hades war mit ihm los?
„Oh, verdammt, entschuldigt ihr uns bitte?“ Triton blickte auf seine Frau hinab, und Hermes bemerkte den
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