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Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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verschwörerischen Blick, den er mit ihr austauschte. „Ich glaube, Alice winkt uns. Sieht wie ein Notfall in der Küche aus.“ Und wie im Wirbelwind verschwand er mit Sophia.
    Na großartig! Erst zettelten Triton und Sophia Ärger an, und dann erfanden sie eine Ausrede, um ihn mit Zeus allein zu lassen. Hermes war sich sicher, dass Alice, die Köchin der Pension, nirgends zu sehen war. Er blickte über seine Schulter, nur um seinen Verdacht zu bestätigen, und wie er schon gedacht hatte, stand Alice nicht einmal in der Nähe der Küche. Tatsächlich sah er sie, als er seinen Blick schweifen ließ, fröhlich mit ein paar Gästen plaudern, um diese dazu zu verleiten, ein paar griechische Tapas zu probieren, die Triton vom Olymp bestellt hatte.
    Er wollte gerade seine Aufmerksamkeit wieder Zeus zuwenden, als er einen dunklen Haarschopf sah. Er kannte diese Frisur. Sie gehörte zu niemand anderem als seiner verrückten Stiefmutter. Jetzt war die Kacke am Dampfen. Glücklicherweise hatte sie ihn und Zeus noch nicht gesehen, aber das war nur eine Frage der Zeit. Es war an der Zeit, schnellstmöglichst zu verschwinden.
    „Verzeih Hermes seine schlechten Manieren, mich nicht vorzustellen“, hörte er Zeus sagen, als Hermes sich wieder zu ihm und Penny umdrehte. „Ich bin sein Vater, und glaube mir, ich habe ihn eigentlich besser erzogen. Nenn mich Z!“ Zeus ergriff Pennys dargebotene Hand, aber anstatt sie zu schütteln, drückte er ihr einen Kuss auf den Handrücken. Ohne sie loszulassen, sah er sie mit seinem verführerischsten Lächeln an. „Und wie darf ich dich nennen?“
    Hermes‘ Blut fing an zu kochen. So fing Zeus immer an, wenn er mit Frauen flirtete. Eine schnelle Vorstellung, ein Kuss auf die Hand, ein verführerisches Lächeln, eine Berührung, die länger dauerte als notwendig war. Wenn Hermes das jetzt nicht beendete, würde Zeus ihm Penny vor der Nase wegschnappen.
    „Äh, ich . . . “, stammelte Penny, während sich ihre Wangen plötzlich röteten, was darauf hinwies, dass Zeus‘ Taktik schon Einfluss auf sie hatte.
    Hermes legte den Arm um sie und zog sie an sich, dann lächelte er seinen Vater unschuldig an. „Aber das ist doch Penny, Vater. Ich habe dir doch letztes Mal von ihr erzählt. Ich glaube, du hast das schon wieder vergessen. Tut mir leid, ich hätte es dir wegen deines schlechten Gedächtnisses wahrscheinlich aufschreiben sollen. Entschuldige!“
    Hermes konnte fast den Rauch aus Zeus‘ Ohren kommen sehen, als dieser Pennys Hand losließ und ihn anblickte. Das würde den Scheißkerl lehren, sich nicht an seine Begleitung ranzumachen.
    „Freut mich, Sie kennenzulernen, Z!“, erwiderte Penny zögernd.
    „Na gut dann. Ich zeige Penny wohl besser mal, wo das Essen ist. Triton und Sophia haben sich beim Catering mal wieder selbst übertroffen. Entschuldigst du uns, Vater?“
    Ohne auf eine Antwort von Zeus zu warten, drehte sich Hermes um, wobei er Penny andeutete, dasselbe zu tun, und stieß dabei beinahe mit einem Gast zusammen. Oder sollte er sie einen Eindringling nennen? Hera blickte ihn an und zwang ein süßes Lächeln auf ihr Gesicht.
    Sie war eine große Frau, schön, aber mit einem eisigen Charme. Ihre langen, dunklen Locken türmten sich zu einer eleganten Frisur auf ihrem Kopf. Ihr figurbetontes Kleid akzentuierte ihre üppigen Kurven und ihre Wespentaille. Sterbliche Frauen würden für eine Figur wie Heras töten. Aber für Hermes verkörperte Hera alles, was er verachtete: Hinterhältigkeit, Kälte und Herzlosigkeit.
    „Hermes, mein Lieber! Willst du deine Stiefmutter nicht begrüßen?“
    Er zuckte zusammen. „Hallo . . .  Mutter?“ Um Pennys willen musste er den Schein wahren und durfte sie unter keinen Umständen beim Namen nennen. Immerhin war es schon schlimm genug, dass er Triton und sich selbst mit ihren richtigen Namen vorgestellt hatte. Mit noch mehr Namen von griechischen Göttern um sich zu werfen, würde die Geschichtsprofessorin an seinem Arm sicherlich misstrauisch machen.
    Hera zog überrascht eine Augenbraue hoch und wandte ihren Blick dann Penny zu, um sie zu mustern. „Hallo, meine Liebe.“
    Penny lächelte schüchtern. „Ich bin froh, dass es Ihnen wieder besser geht.“
    „Besser?“, fragte Hera mit einem verwirrten Gesichtausdruck.
    Unschuldig fuhr Penny fort: „Ja, Ihr Mann erwähnte, dass Sie eine schlimme Erkältung hatten und nicht – “
    „Ich wünschte, wir könnten bleiben und uns unterhalten – “, unterbrach Hermes

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