Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
hatte, war köstlich und die Präsentation geradezu exquisit gewesen. Er musste Stunden damit verbracht haben, alles vorzubereiten. Kein Mensch hatte sich wegen ihr je so viel Mühe gegeben. Und bevor ihr Einkaufsnachmittag in der Umkleidekabine außer Kontrolle geraten war, war er der liebste Mann gewesen, geduldig und zuvorkommend, während sie ewig Zeit damit verbracht hatte, das perfekte Oberteil zu finden. Nicht einmal Natalie wäre so geduldig gewesen, und ihre beste Freundin liebte es einzukaufen, wenn auch offenbar nur für sich selbst.
Dio verhielt sich wirklich wie der perfekte Verlobte. Er rief sie mindestens zweimal pro Tag an, nur um sich zu erkundigen, wie ihr Tag verlief und um hallo zu sagen. Und wenn er sie nicht bis zum Erweichen küsste oder sie mit seinen sündigen Händen berührte, war er sogar der perfekte Gentleman. Nicht, dass sie immer wollte, dass er ein Gentleman blieb. Seine Berührungen und seine Küsse hatten Begierden in ihr geweckt, die so wild und unmöglich zu unterdrücken waren, dass sie ihr Gehirn vernebelten und ihr ihren gesunden Menschenverstand raubten. Das musste der Grund dafür sein, oder warum sonst würde sie sich noch immer an die Lügen klammern, die sie erfunden hatte, nur um mehr Zeit mit ihm zu verbringen?
Was sie stattdessen tun sollte, war, ihm endlich die Wahrheit zu sagen und sich seiner Wut zu stellen, bevor diese ganze gewagte Lügengeschichte aufflog. Bereits jetzt wurden die Dinge immer riskanter. Obwohl er seit dem Vorfall in der Umkleidekabine nicht mehr versucht hatte, einen Hochzeitstermin festzusetzen, kannte sie ihn zu gut um zu glauben, dass er dies vergessen hatte.
„Wir sind da“, kündigte Dio leise an und deutete auf das Haus, vor dem er stehen geblieben war.
Sie las das Schild an der Hauswand: Olympus Inn, Pension. Verwirrt starrte sie ihn an. Panik überkam sie; sie befürchtete das Schlimmste. Er hatte womöglich vor, hier die Nacht mit ihr zu verbringen! Bei dem Gedanken daran blieb ihr sofort das Herz stehen. Wenn sie mit ihm schlief, würde sie nie mehr in der Lage sein, ihn zu verlassen. Und dann? Er würde ihr das Herz brechen, wenn er sie dann verließ. Und sie wusste, das würde er wieder tun. Weil er es schon einmal getan hatte. Was, wenn sich die Vergangenheit wiederholte?
„Was wollen wir in einer Pension?“
„Das ist eine Überraschung.“
Ari blieb wie erstarrt stehen, bis er an ihrer Hand zerrte. „Nein Dio, wir müssen etwas Wichtiges besprechen.“ Jetzt oder nie.
Verständnislos blickte er sie für einen Moment an, aber dann formten sich seine Lippen zu einem Lächeln. „Du glaubst, ich bringe dich zu einer Pension für einen Nachmittag voller ... soll ich sagen ... Pläsier?“ Dann schüttelte er den Kopf und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, bevor er seinen Mund an ihr Ohr brachte. „Meine süße Ari, wenn ich gewusst hätte, dass du auf solche Ideen kommst, dann hätte ich Vorkehrungen dafür getroffen, aber leider habe ich für heute Nachmittag keinen Sex eingeplant.“
Sie spürte, wie ihr Gesicht und ihr ganzer Körper bei seinem lustvollen Vorschlag entflammte. Wie konnte er ihre Worte so einfach missverstanden haben?
Als er seinen Mund von ihrem Ohr entfernte und sie ansah, bemerkte sie ein Funkeln in seinen Augen, aber nicht einmal sein damit verbundenes Schmunzeln konnte ihren Herzschlag wieder auf eine normale Frequenz herunterbringen. Wie ein Presslufthammer schlug ihr Herz gegen ihren Brustkorb bei dem Versuch, aus ihrem Körper zu springen und mit seinem zu verschmelzen. Oh Gott, sie steckte so tief in der Klemme! Dio musste sie nur ansehen, und ihre Knie verwandelten sich in Wackelpudding. Und dem Grinsen auf seinem Gesicht nach zu urteilen, war er sich seiner Wirkung auf sie nur allzu sehr bewusst.
Dio führte sie ins Haus und die alte Holztreppe hoch, bevor er auf der ersten Etage abbog und einem Schild mit der Aufschrift Empfang folgte.
Hinter einem unauffälligen Schreibtisch mit einem Computer-Bildschirm und einer Auswahl von Broschüren und Papieren stand ein großer blonder Mann auf. Seine gebräunte Haut stand in perfektem Kontrast zu seinen ozeanblauen Augen und seinem sonnigen Lächeln. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Mann seine Tage in einer Pension verbrachte, wo doch sein gesamtes Erscheinungsbild nach Strandleben aussah. Selbst seine Khaki-Shorts und sein lässiges T-Shirt deuteten darauf hin, dass er in etwa zwei Minuten in Richtung Meer unterwegs sein
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