Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
„Und leugne es nicht! Ich kenne dich. Du hast alles Menschenmögliche getan, um ihn in dem Glauben zu lassen, dass deine Lügen wahr sind und jetzt entscheidest du dich dafür, dass du ihm die Wahrheit sagen willst? Was soll er davon halten?“
Ari richtete sich auf. „Er wird es glauben. Er muss es glauben.“
Natalie schüttelte den Kopf. „Er wird denken, dass du kalte Füße bekommen hast und ihn nicht mehr heiraten willst.“ Sie lehnte sich zurück, aber eine Sekunde später schoss sie wieder nach vorne. „Oder er wird denken, dass du ihn nicht mehr liebst und loswerden willst, weil er sein Gedächtnis verloren hat.“
„Das ist lächerlich. Er hat keinen Grund, so was zu glauben.“
„Dann hat er auch keinen Grund, dir überhaupt etwas zu glauben. Siehst du das denn nicht? Wenn du ihm jetzt die Wahrheit sagst, machst du die Dinge nur noch schlimmer. Wenn du dich nur ein bisschen um ihn scherst, dann tu ihm das nicht an! Ohne sein Gedächtnis hat er nichts anderes in seinem Leben: keine Freunde, keine Familie. Er braucht dich jetzt.“
Ari ließ Natalies Worte auf sich wirken. Brauchte Dio sie wirklich? Machten Natalies Worte Sinn? „Du würdest das doch nicht nur sagen, damit er weiter bei dir als Kellner arbeitet, oder?“
Natalie schnaubte. „Ich kann nicht glauben, dass du mir so etwas unterstellst!“
„Wirklich nicht? Also, dann sag mal, hast du den Job schon ausgeschrieben?“
Natalies Blick schweifte ab, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie nach einer Ausrede suchte. „Also wirklich, ich war viel zu sehr beschäftigt und nächste Woche ist auch noch die Inspektion des Gewerbeamtes und –“
„Aha! Du bist eine totale Opportunistin!“
Ein verlegenes Grinsen huschte über Natalies Gesicht. „Hey, er braucht einen Job. Und wer weiß, wie lange er noch unter Amnesie leidet? Die Kunden mögen ihn und seinen erfrischenden Charme.“
Ari musste ihr zustimmen: Dio hatte tonnenweise Charme und benutzte ihn ständig, um sie zu erweichen. Aber das half ihr bei der Suche nach einer Lösung für ihre Situation auch nicht weiter. „Was nun? Ich kann nicht einfach so weitermachen. Ich kann ihn nicht unter Vorspiegelung falscher Tatsachen heiraten.“
„Dann musst du ihn davon abhalten, einen Termin festzusetzen.“
***
In dem Moment, als Dio seinen Schlüssel im Schloss umdrehte, wusste er, dass jemand in seiner Wohnung auf ihn wartete. Er wusste auch, wer – die Aura eines Gottes war unverkennbar und diesen Gott kannte er besser als viele andere. Es gab Momente, in denen er es wirklich hasste, dass Götter einfach überallhin teleportieren konnten, wenn es ihnen gerade in den Sinn kam. Dies war einer dieser Momente.
Dio rückte seinen immer noch harten Schwanz in seiner Hose zurecht und stieß die Tür auf, in der Hoffnung, Eros würde die Ausbuchtung nicht bemerken und seine abfälligen Bemerkungen für sich behalten. Genauso wie er hoffte, dass sein Freund nicht lange bleiben würde, denn was Dio jetzt brauchte war eine Dusche. Und sich mit seiner eigenen Hand zu befriedigen.
„Wird aber auch Zeit“, begrüßte Eros ihn von seiner bequemen Lage auf der Couch aus, seine Füße auf dem Wohnzimmertisch.
„Wie wär’s?“ Dio warf einen kritischen Blick auf Eros’ Füße.
„Ja, neue Schuhe, wie findest du sie?“ Eros grinste unverschämt, wohl wissend, dass Dios Kommentar nicht seinen Schuhen galt.
Dio ließ sich neben ihm nieder und schob Eros’ Füße vom Tisch, dann legte er seine eigenen Füße auf die Kante.
„Hey! Du legst doch deine auch drauf!“
„Kauf dir deinen eigenen Tisch, dann kannst du machen, was du willst!“
Eros starrte ihn an. „Na gut.“ Eine Sekunde später erschien ein kleinerer Couchtisch im Wohnzimmer. Eros schob Dios Tisch zur Seite und stellte den kleineren Tisch direkt vor sich. Dann legte er seine Füße hoch.
Dio verdrehte die Augen. „Was willst du? Ich habe nicht viel Zeit.“ Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Ich muss in ein paar Stunden wieder ins Restaurant.“
„Dann mach ich’s schnell“, sagte Eros freundlich. „DU BIST EIN ARSCHLOCH!“
Dios Trommelfell explodierte fast, als er instinktiv in Richtung der Couchecke sprang. „Was zum Hades?“
„Du spielst mit ihren Gefühlen.“
Dio musste nicht fragen, wen Eros meinte. „Geht dich verdammt noch mal nichts an!“
Eros beugte sich vor und bohrte seinen Zeigefinger in Dios Brust. „Und damit liegst du falsch, völlig falsch. Ich bin der Gott der Liebe
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