Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
räusperte sich. „Nein, alles ist in Ordnung. Danke.“
„Okay, wenn Sie was brauchen, ich bin vorne am Eingang.“
Dio hörte die Schritte, wie sie sich entfernte.
Verzweifelt griff Ari nach ihrer Kleidung. Verlegenheit war ihr ins Gesicht geschrieben. Dio stoppte sie und zog sie zurück in seine Arme. „Baby, was wir getan haben ist nichts Schlimmes.“
Sie begegnete seinem Blick im Spiegel. „Wir hatten beschlossen zu warten.“
Ohne nachzudenken, gab Dio die nächsten Worte von sich, unfähig, sich daran zu hindern. „Ich hab’s satt zu warten. Lass uns einen Hochzeitstermin festsetzen. Ich will dich heiraten, je früher, desto besser.“
26
Natalie knallte ihre Tasse Kaffee so laut auf den Tisch, dass die Hälfte der Kunden im Cafe ihre Köpfe zu ihnen umdrehte. „Er hat was gesagt?“
Ari senkte ihre Stimme. „Er will einen Hochzeitstermin festlegen. Für nächste Woche.“ In ihrem Kopf spielte sich die Szene in der Umkleidekabine zum hundertsten Male ab. Sie war noch nie in ihrem Leben so erregt gewesen. Vielleicht war es die Nachwirkung dessen gewesen, was Dio ihr vor ein paar Nächten angetan hatte: sie besinnungslos geküsst und sie dann unbefriedigt gelassen. Vielleicht konnte sie dies als Ausrede benutzen, warum sie sich in einer Umkleidekabine so hatte gehen lassen.
Es war ein Glücksfall gewesen, dass die Verkäuferin sie unterbrochen hatte. Eine Sekunde später, und sie und Dio hätten dort miteinander Sex gehabt. Verdammt, er hatte sie bereits zum Höhepunkt gebracht. Sie war weder in der Lage gewesen, seiner Berührung und seinen Küssen noch den Dingen, die er zu ihr gesagt hatte, zu widerstehen.
Aber seine Forderung, nachdem die Verkäuferin sie unterbrochen hatte, hatte sie wie ein Blitzschlag getroffen.
„War das nicht das, was du wolltest?“ Natalie hob beide Augenbrauen.
„Nein!“ Doch. „Nicht so. Er denkt, er ist in mich verliebt.“
„Das würde ich als eine gute Sache ansehen.“
„Aber es ist alles eine Lüge. Er denkt, er ist in mich verliebt, weil ich es ihm eingeredet habe. Er liebt mich nicht. Er denkt, er liebt mich, weil wir verlobt sind. Und jetzt will er heiraten. Was soll ich nur tun?“ Wie konnte diese Situation so schnell so schrecklich aus dem Ruder gelaufen sein? Sie hatte nur ein paar kleine Unwahrheiten erzählt, die sich nun zu einem nahezu unüberwindbaren Lügengebirge aufgetürmt hatten.
„Ihn heiraten?“
Ari starrte ihre Freundin ungläubig an. „Das kann nicht dein Ernst sein. Ich kann nicht einen Mann heiraten, der mich nicht liebt. Außerdem hat er sein Gedächtnis verloren. Ich kann ihn doch nicht so ausnutzen.“
„Glaubst du nicht, deine Skrupel kommen ein wenig zu spät? Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dich von Anfang an gewarnt, aber du wolltest ja nicht auf mich hören.“
Ari ließ den Kopf in ihre Hände sinken. „Ich muss ihm alles gestehen.“
„Er wird wütend werden. Wenn er dir überhaupt glaubt.“
„Warum sollte er mir nicht glauben?“
Natalie beugte sich vor. „Weil er immer noch unter Amnesie leidet. Meinst du, er wird dir glauben, wenn du plötzlich behauptest, dass ihr nicht verlobt seid? Alles, was er weiß, ist, was du ihm von Anfang an eingebläut hast. Er wird sich daran klammern.“
Könnte ihre Freundin recht haben? „Bist du plötzlich Krankenschwester?“
Natalie tippte sich mit dem Finger an die Schläfe. „Gesunder Menschenverstand. Denk doch mal einen Moment darüber nach: Er wacht nach der Schlägerei auf und die erste Person, die er sieht, bist du. Und du lügst ihn an.“
Ari wollte protestieren, aber jedes Wort, das ihre Freundin sprach, war die Wahrheit.
„Und dann benimmst du dich so, als ob all diese Lügen wahr wären. Du behauptest, er hätte einen Job hier im Restaurant –“
„Ich habe dir einen Gefallen getan!“
Natalie verkniff sich merklich ein Schmunzeln. „Danke, aber darum geht’s doch jetzt nicht.“
„Auf was willst du dann hinaus?“ Ari fühlte Ungeduld in sich hochsteigen.
„Du sorgst dafür, dass alles, was du ihm vorgelogen hast, mit Taten unterstützt wird. Zwischen euch brodelt es, sonst hätte er dich sicher nicht bis zur Unterwerfung geküsst, nachdem er das fantastische Abendessen für dich gekocht hat –“
„Hey, er hat mich nicht bis zur Unterwerfung geküsst. Es gab keine Unterwerfung!“
„Hätte es aber gegeben, wenn er nicht aufgehört hätte.“ Natalie hob ihre Hand, um einen weiteren Protest zu unterbinden.
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