Ein Happy End für unsere Liebe
der Abgang ihres Begleiters war ein guter Grund, ebenfalls früher aufzubrechen. Aber dann, auf dem Weg zur Hotelrezeption, um ein Taxi zu bestellen, sah sie ihn.
Jason Foley. Aus der berüchtigten Familie, deren Mitglieder seit dem Bürgerkrieg Erzfeinde der McCords waren. Natürlich hatten die McCords und Foleys nicht vor, einander zu einem Pistolenduell im Morgengrauen zu fordern, aber dass sie einen Raum durchquerten, um einander Hallo zu sagen, war ebenso unwahrscheinlich. Doch das hatte Penny noch nie daran gehindert, die äußerst attraktiven Foley-Brüder aus der Ferne zu bewundern. Und Jason Foley – der mittlere der drei Söhne von Rex Foley – gefiel ihr am besten. Was auch damit zu tun hatte, dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit Colin Farrell aufwies.
Ihr Herz schlug schneller.
Es war einfach unfair, dass ein eingeschworener Feind ihrer Familie so verdammt gut aussah. Und dass sie sich ausgerechnet von einem Mann angezogen fühlte, der sie niemals eines zweiten Blicks würdigen würde.
In all den Jahren war sie ihm häufiger begegnet, aber er hatte ihr jedes Mal nur kurz zugenickt und sich wieder abgewandt. Aber jetzt trafen sich ihre Blicke – und verschmolzen.
Pennys Herz klopfte noch heftiger.
Und dann durchquerte er die Hotelhalle, obwohl alle anderen Hochzeitsgäste noch im Ballsaal waren. Wollte er etwa zu ihr?
„Sie wollen doch nicht etwa schon gehen, oder, Penny?“
Allein die tiefe Stimme war unglaublich sexy, aber dass er sie beim Vornamen nannte, ließ ihre Knie weich werden. Nicht mal ihr eigener Begleiter hatte sich gemerkt, dass sie nicht ihre Schwester war. Vielleicht hatte er es auch vergessen wollen. Jason Foley dagegen wusste genau, wer sie war, und hatte sie trotzdem angesprochen …
Inzwischen raste ihr Puls, aber sie zuckte nur mit den Schultern, um ihre Verwirrung zu tarnen. „Mein Begleiter musste zu einem Notfall und …“
„Ich bin allein hier“, unterbrach er sie lächelnd. „Deshalb wäre ich Ihnen überaus dankbar, wenn Sie mit mir auf die Tanzfläche gehen würden.“
Er wollte tanzen? Mit ihr? „Danke für die Einladung, Mr. Foley, aber …“
„Jason“, verbesserte er. „Ich würde mich wirklich sehr freuen.“ Er streckte die Hand aus.
Penny ergriff sie und hoffte, dass er nicht merkte, wie sehr ihre Finger zitterten.
Es war nur ein Tanz, mehr nicht.
Aber selbst als dieser vorbei war, wich Jason nicht von ihrer Seite. Erst nachdem Braut und Bräutigam gegangen waren, ging Penny auf, wie lange sie beide sich schon unterhielten. So schwer es ihr auch fiel, sie musste ebenfalls aufbrechen.
Als Jason vorschlug, noch irgendwo einen Kaffee zu trinken, lehnte sie freundlich ab. Er bestand darauf, sie wenigstens nach Hause zu fahren. Das Angebot nahm sie an, weil es praktischer war, als lange auf ein Taxi zu warten.
Später ließ er sich nicht davon abbringen, sie zur Haustür zu begleiten. Jason Foley ging mit ihr auf die Veranda ihrer Eltern, und zu Pennys Verwunderung brach kein Gewitter los.
Dann küsste er sie, und sie wusste, dass sie sich geirrt hatte. Denn kaum berührten seine Lippen ihre, durchzuckte sie etwas, das sich sehr nach einem Blitz anfühlte.
Und mit jenem ersten Kuss hatte er ihr komplett den Kopf verdreht.
Natürlich hatte Penny nicht angenommen, dass mehr daraus werden würde. Genauer gesagt, sie hatte es nicht zu hoffen gewagt. Denn auch wenn der Kuss jedes einzelne Hormon in ihrem Körper in Aufruhr versetzt hatte, war es eben nur ein Kuss. Sicher, noch nie hatte jemand sie so zärtlich und leidenschaftlich zugleich geküsst, aber bestimmt hatte Jason Foley schon tausend Frauen so geküsst.
Na ja, vielleicht nicht tausend , aber der Mann hatte einen gewissen Ruf. Und er war mit vielen Frauen ausgegangen. Mit glamourösen und weltgewandten Frauen. Penny wusste zwar, dass sie nicht die hässliche Schwester war, wie auch, wenn sie ihrer Zwillingsschwester wie aus dem Gesicht geschnitten war? Aber ihre angeborene Schüchternheit bewirkte, dass sie stets in Paiges Schatten stand.
Als sie am nächsten Tag nichts von Jason hörte, war sie nicht überrascht. Offenbar hatte er sich auf der Hochzeit gelangweilt und sie nur als angenehme Ablenkung betrachtet.
Doch am Tag darauf rief er an und lud sie zu einem Kaffee ein. Ebenso aufgeregt wie erstaunt sagte sie zu. Nach dem Kaffee kam ein Abendessen, und im Restaurant zerstoben sämtliche Vorurteile, die sie sich über ihn – und sich selbst – gebildet hatte, wie Laub im
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