Ein Happy End für unsere Liebe
Barbara und ihrem Mann Ted am fünfunddreißigsten Hochzeitstag ein. Es gab auch welche von ihren drei Söhnen. Der älteste mit seiner frisch angetrauten Frau, der mittlere in Uniform und der jüngste auf der Abschlussfeier seines Colleges. Und dann waren da die – mindestens zwölf – Fotos ihres jüngsten Enkelkindes.
Jason hatte keine Fotos auf dem Schreibtisch, natürlich auch keine wie Makkaroni geformten Bleistifthalter oder Plüschelefanten am Bildschirm seines Computers. Wie von selbst fiel sein Blick wieder auf das Foto vom Hochzeitstag.
„Fünfunddreißig Jahre“, murmelte er, als ihm bewusst wurde, dass seine Sekretärin schon verheiratet war, als ihr Chef noch gar nicht auf der Welt war.
Barbara hob den Kopf, schrieb aber weiter. „Haben Sie etwas gesagt, Mr. Foley?“
„Nur dass Sie schon fünfunddreißig Jahre verheiratet sind.“
Lächelnd schaute sie auf das Foto. „Inzwischen sind es fast achtunddreißig.“
Achtunddreißig Jahre. Seine Mutter war gestorben, bevor seine Eltern es auf die Hälfte gebracht hatten. Er kannte niemanden, der so lange – und offenbar glücklich – verheiratet war.
„Haben Sie vor achtunddreißig Jahren gewusst, dass die Ehe so lange halten würde?“, fragte er leise.
Sie drehte sich zu ihm um. „Natürlich“, erwiderte sie und lächelte. „Aber ich war erst neunzehn und unglaublich naiv. Ich hatte keine Ahnung, wie schwer es manchmal sein würde.“ Sie schüttelte den Kopf. „Hätte ich damals schon gewusst … Sagen wir einfach, dann hätte ich es vielleicht nicht so eilig gehabt, vor den Altar zu treten. Aber ich möchte auf keinen Tag verzichten, den wir zusammen hatten. Ich kann mir ein Leben ohne Ted gar nicht vorstellen.“
„Sie haben Glück gehabt. Heutzutage scheitern viele Ehen.“
„Glück?“ Sie lachte. „Mit Glück hatte das nichts zu tun. Es waren harte Arbeit und Treue. Heute scheitern so viele Ehen, weil die jungen Leute nicht mehr wissen, dass man auch in schweren Zeiten zusammenhalten muss.“
Harte Arbeit und Treue waren Jason nicht fremd, und wenn Penny ihn heiratete, würde er für immer bei ihr bleiben. Er war noch nie vor seiner Verantwortung davongelaufen und würde es ganz bestimmt nicht vor seinem Kind tun.
„Woher kommt das plötzliche Interesse an meiner Ehe?“ Barbara kniff die Augen zusammen. „Haben Sie eine besondere Lady kennengelernt, dass Sie an den Traualtar denken?“
Normalerweise sprach Jason mit seiner Sekretärin nicht über sein Privatleben. Andererseits kam es ihm vor, als hätte jeder eine Meinung darüber, was er tun sollte – weil er irgendwie davon betroffen war. Da wäre es doch sehr interessant, die Meinung eines Menschen zu hören, der durch seine Pläne nichts zu gewinnen hatte. Außerdem war Barbara äußerst diskret. „Eine sehr besondere sogar“, sagte er, denn wenigstens das stimmte.
„Und Sie lieben sie?“
Jason zögerte, und sie seufzte ungeduldig.
„Wenn Sie erst darüber nachdenken müssen, kommt eine Heirat nicht infrage. Harte Arbeit und Treue sind die Bausteine einer soliden Ehe, aber die Liebe ist der Mörtel, der alles zusammenhält. Ohne Liebe wird jede Unzufriedenheit, jeder Verdacht zu einem Windstoß, der das Gebäude einstürzen lässt. Und glauben Sie mir, es wird Stürme geben.“
Achtunddreißig Jahre Erfahrung waren ein gewichtiges Argument, aber Jason ließ sich nicht entmutigen. Er würde das Baby lieben und wusste, dass auch Penny es lieben würde. Das würde alles sein. Denn mehr als das würde er nicht aufs Spiel setzen.
Penny rief Jason an, als sie von ihrem Wellnesstag mit Paige nach Hause kam. Seit ihrer Trennung war es das erste Mal, dass der Kontakt von ihr ausging, und daher war sie etwas nervös. Vor allem, als Jason nicht sofort abnahm.
Natürlich hatte sie nicht erwartet, dass er am Telefon saß und auf ihren Anruf wartete, aber gegen ihren Willen war sie etwas enttäuscht, dass er nicht da war. Und dann fragte sie sich, ob er ein Date hatte. Es war Samstagabend.
Der Gedanke kam aus dem Nichts, aber er war keineswegs absurd. Sicher, Jason hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht, aber nur, weil er wusste, dass sie ein Baby von ihm bekam. Sie waren nicht mehr zusammen, und es gab keinen Grund, weshalb er nicht eine neue Freundin gefunden haben sollte.
Gerade hatte Penny sich entschieden, ihm eine Nachricht zu hinterlassen, da nahm er ab. „Hallo?“
„Oh. Hi, Jason. Hier ist Penny.“
„Ich habe deine Stimme erkannt“, sagte er und
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