Ein Happy End für unsere Liebe
Babys nichts mit der Schwangerschaft und der Geburt zu tun haben wollte. Aber das war wohl reines Wunschdenken gewesen.
Penny konzentrierte sich auf die Routineuntersuchung, die sich auch auf den Blutdruck und das Körpergewicht erstreckte. Bevor sie auf die Waage trat, streifte sie die Schuhe ab. Die Ärztin sagte nichts dazu, aber ihre hochgezogenen Augenbrauen verrieten, dass sie es bemerkt hatte.
Dr. Brennan notierte die Zunahme um drei Pfund in der Akte und ging kurz hinaus. Das hatte sie noch nie getan.
„Ultraschall machen wir normalerweise erst in der zwanzigsten Woche“, sagte sie, als sie zurückkehrte. „Aber zufällig ist gerade ein Raum frei, deshalb möchte ich mir Ihr Baby schon heute ansehen.“
Penny schluckte. „Glauben Sie, dass mit dem Baby etwas nicht stimmt?“
Jason nahm ihre Hand.
Sie hatte fast vergessen, dass er da war. Aber jetzt war sie froh darüber. Wenn etwas nicht in Ordnung war, wenn sie etwas getan hatte, das …
„Nein, das glaube ich nicht“, versicherte die Ärztin ihr. „Aber ich habe ein paar Fragen, die ein Ultraschall beantworten könnte.“
„Darf ich bleiben?“, fragte Jason.
„Wenn Penny nichts dagegen hat“, sagte Dr. Brennan.
Was es Penny unmöglich machte, seine Bitte abzulehnen.
Aber sie war ihm wirklich dankbar. Die Ärztin wirkte nicht übermäßig besorgt, aber wahrscheinlich hatte sie schon Hunderte Ultraschalluntersuchungen und Entbindungen vorgenommen. Doch dies war Pennys erstes Baby, und sie hatte schreckliche Angst. Sie hatte sich strikt an die Anweisungen der Ärztin und der Ratgeber gehalten – abgesehen von der Eiscreme. Aber hatte sie etwas falsch gemacht, bevor sie gewusst hatte, dass sie schwanger war? Hatte sie ihrem Baby geschadet?
Als könnte er ihre Gedanken lesen, drückte Jason ihr aufmunternd die Hand, während sie der Ärztin in ein anderes Zimmer folgten.
Das Bett war vorbereitet, und Penny bekam ein Laken, um den Unterleib zuzudecken.
„Soll ich lieber draußen warten?“, fragte Jason.
„Du wirst nichts sehen, was du nicht schon längst gesehen hast“, erinnerte sie ihn und wünschte, sie könnte vergessen, dass es erst anderthalb Wochen her war.
Penny schlüpfte aus dem Rock und legte ihn ordentlich über eine Stuhllehne. Dann schwang sie sich aufs Bett und entfaltete das Laken.
Jason tat so, als wäre er in die Poster vertieft, die die Entwicklung eines Babys im Lauf der Schwangerschaft darstellten. Oder er tat gar nicht so. Vielleicht interessierte ihn wirklich, wie sein Kind jetzt aussah.
Als die Ärztin wieder hereinkam, setzte sie sich neben das Bett und bat Jason, sich auf die andere Seite zu stellen, damit er auf den Bildschirm schauen konnte. Dann schlug sie das Laken zurück und tat warmes Gel auf Pennys Bauch. Mit einem Gerät, das sie als Schallkopf bezeichnete, strich sie über die Haut und erklärte dabei, dass es die zurückgeworfenen Schallwellen in ein Bild auf dem Monitor umwandelte.
„Na, das erklärt alles“, sagte Dr. Brennan nach einem Moment.
„Was?“ Penny starrte auf den Bildschirm, konnte jedoch nichts anderes erkennen als ein dunkles, längliches Oval mit zwei helleren Umrissen darin.
Zwei?
Sie blinzelte.
Vielleicht funktionierte das Gerät nicht richtig. Eine andere Erklärung konnte es für die beiden fast identischen Umrisse nicht geben. Es sei denn …
Dr. Brennan lächelte. „Sie bekommen Zwillinge.“
Penny konnte nicht fassen, was sie mit eigenen Augen sah. Sie hatte sich gerade erst an den Gedanken gewöhnt, dass sie ein Baby bekam, und jetzt waren es gleich zwei?
„Was soll das heißen? Wie können es denn Zwillinge sein?“
Die Ärztin zeigte auf den Monitor. „Wie Sie deutlich erkennen können, sind es zwei Babys. Und das erklärt, warum Sie immer so müde sind und so viel zugenommen haben.“
„Ich kann keine zwei Babys bekommen“, protestierte Penny. „Ich bin schon mit einem überfordert.“
„Ja, das denken Erstgebärende oft, wenn sie hören, dass sie Zwillinge bekommen“, erwiderte Dr. Brennan, als würde das Penny beruhigen. „Wer ein Baby bekommt, muss sein Leben umstellen. Bei zwei Babys sind die Veränderungen noch größer. Aber Sie haben Glück. Sie haben einen Partner, der nicht nur die Freuden, sondern auch die Herausforderungen mit Ihnen teilen will.“
Penny brachte ein mattes Lächeln zustande. Wie kam die Ärztin darauf? Nur weil er bei einer einzigen Untersuchung dabei war?
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass Jason noch kein Wort
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