Ein Happy End für unsere Liebe
Warum wagte sie es? Hoffte sie denn allen Ernstes, dass eine Zweckehe zu echtem, dauerhaften Glück führen konnte?
Weil sie keine Antworten auf ihre Fragen hatte, erzählte sie niemandem von ihrem Plan. Sie sagte Paige, dass sie am Freitag zu Hause arbeiten wollte, um ein paar Entwürfe fertigzustellen. Dann wartete sie, bis ihre Mutter zum Einkaufen gefahren war, und hinterließ in der Bibliothek die Nachricht, dass sie das Wochenende anderswo verbringen würde.
Sie schwankte noch immer, ob sie tatsächlich heiraten wollte.
Aber die Reisetasche war gepackt, und der Pass lag in der Handtasche. Penny zeichnete ein wenig, während sie auf Jason wartete. Insofern war das mit der Arbeit zu Hause nicht gelogen, außerdem schaute sie nicht nervös auf die Uhr und fragte sich, ob er es sich vielleicht anders überlegt hatte.
Doch als sie mit dem Entwurf eines Armbands fertig war, kamen ihr Bedenken. Früher hatte sie nie Geheimnisse vor ihrer Schwester gehabt. Damit hatte sie erst nach dem ersten Date mit Jason angefangen. Andererseits hatte Paige ihr auch etwas verheimlicht, vor allem die Suche nach dem Santa-Magdalena-Diamanten und ihre Romanze mit Travis Foley.
Als es an der Tür klopfte, entglitt Penny der Stift. JoBeth kam herein und verkündete, dass Penny einen Besucher hatte. Die Missbilligung in ihrer Stimme verriet, dass sie Jason erkannt hatte. Sie war über dreißig Jahre lang Devon McCords Haushälterin gewesen, und offenbar hatte er sie mit seiner Abneigung gegen die Foleys angesteckt.
Penny nahm ihre Reisetasche, ignorierte JoBeths vorwurfsvollen Blick und ging nach vorn.
Jason wartete im Foyer, und als sie ihn sah, schlug ihr Herz schneller. Kein Zweifel, trotz allem fand sie ihn noch immer attraktiv. Und über ihre anderen Gefühle konnte sie sich klar werden, wenn sie verheiratet waren und ihre Babys einen Vater hatten.
„Bist du bereit?“, fragte er.
„Ja.“ Sie hoffte inständig, dass es stimmte.
Penny hatte sich immer gewünscht, einmal nach Las Vegas zu fliegen. Was sie im Fernsehen oder im Kino von der Stadt gesehen hatte, war glamourös und aufregend. Doch als Jasons Pilot mit dem Landeanflug begann, hatte sie ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Auch diesmal schien Jason zu spüren, was in ihr vorging, denn er nahm ihre Hand. „Wir tun das Richtige“, sagte er.
Sie nickte, obwohl sie nicht überzeugt war.
„Ich werde mein Bestes tun, um unseren Babys ein guter Vater zu sein.“
Wieder nickte Penny nur.
„Und dir ein guter Ehemann.“
„Wir heiraten wegen der Babys“, sagte sie. „Ich will nicht, dass du dir mehr davon versprichst.“
„Ich kann dir nicht verdenken, dass du misstrauisch bist. Aber ich hoffe, dass du mir irgendwann wieder vertrauen kannst.“
Sie wollte weder über die Vergangenheit reden noch zu weit in die Zukunft schauen. „Wie schnell können wir heiraten?“
Er lächelte trocken. „Ich würde mir ja gern einbilden, dass du es eilig hast, meinen Ring zu tragen. Aber vermutlich willst du es nur schnell hinter dich bringen.“
„Ring? An Ringe habe ich noch gar nicht gedacht.“
„Keine Sorge. Ich habe mich darum gekümmert.“ Er holte ein Etui aus der Tasche. Es war fliederfarben, stammte also von McCord Jewelers . Die Wahl war nicht nur taktvoll, sie bewies auch Geschmack. Doch als er es öffnete, stockte Penny der Atem.
Es war ein leuchtend gelber Diamant. Drei Karat, Brillantschliff, gefasst in einem Ring aus acht ineinander verschlungenen Bändern aus Gelbgold.
„Woher hast du den?“
„Natürlich von McCord Jewelers .“ Jason lächelte. „Hast du wirklich geglaubt, ich würde deinen Ring bei der Konkurrenz kaufen?“
„Aber warum so einen?“
Sein Lächeln verblasste. „Gefällt er dir nicht?“
„Ich bin nur … überrascht. Es ist kein traditionelles Design.“
„Vielleicht hat er mich gerade deshalb angesprochen, weil nichts an unserer Beziehung traditionell ist. Du hast ihn selbst entworfen, oder?“
Sie nickte. „Das wusstest du nicht?“
„Ich habe nicht darüber nachgedacht“, gestand er. „Aber ich hätte wohl selbst darauf kommen müssen.“
Penny hatte den Ring entworfen, während sie mit ihm zusammen gewesen war. Und sie hatte sich von ihrer Beziehung inspirieren lassen – was sie allerdings niemals zugeben würde.
„Also … gefällt er dir?“, fragte Jason.
„Er gehört zu meinen Lieblingsstücken. Aber … was ist mit deinem Ring? Oder hast du …“
Er gab ihr ein zweites Etui. Es enthielt die
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