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Ein Hauch von Moder

Ein Hauch von Moder

Titel: Ein Hauch von Moder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war rücksichtsvoll genug, über den Geruch zu schweigen, den sein Chef ausströmte. Er führte auch mit Sir James kein Gespräch, nur als der Wagen ausrollte, da sagte er: »Wir sind da, Sir.«
    »Ja, danke. Ist Ihnen nichts aufgefallen, Mr. Field?«
    »Etwas schon, Sir. Es… es riecht ungewöhnlich im Wagen. Wahrscheinlich die Umwelt.«
    »Ja, das wird es sein!« erwiderte Sir James und öffnete die Tür zum Fond. »Ich gebe Ihnen keine Zeit, wann Sie mich wieder abholen sollen. Ich rufe Sie dann an.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Der Superintendent wohnte angemessen. Das Haus sah ehrwürdig aus. Er hatte die Wohnung von der Regierung gestellt bekommen. Auch andere Beamte wohnten in diesem Gebäude.
    Sir James schritt durch den breiten Vorgarten. Die Bäume zeigten noch das Laub des Sommers. Allmählich nur begann es mit seiner Färbung. Einige Blätter lagen bereits am Boden.
    Die Haustür sah wuchtig aus. Sie bestand aus schwerem Eichenholz und hielt auch einer Ramme stand. Der mit grauem Licht erfüllte Flur empfing Sir James. Zügig schritt er zum Fahrstuhl. Sir James war heilfroh, daß er von keinem anderen Hausbewohner gesehen und gerochen worden war. Seine Wohnung lag in der ersten Etage. Die Flure waren großzügig bemessen. Von den anderen Parteien bekam er nichts mit.
    Auch in der Wohnung paßten sich die Räume mit ihren hohen Decken dem übrigen Baustil an. Die Einrichtung bestand aus alten Möbeln. Sie wurden vom Flair der Jahrhundertwende durchweht.
    Sir James hielt sich nur selten in seiner Wohnung auf. Die meiste Freizeit verbrachte er in seinem Club, der sein eigentliches Zuhause war. Am heutigen Abend würden die anderen ihn vermissen. Er mußte anrufen und sich irgendeine Ausrede einfallen lassen. Die Wahrheit konnte er keinesfalls preisgeben.
    Zur Wohnung gehörte auch ein großes Arbeitszimmer. Er konnte es von zwei Seiten aus erreichen. Überall standen mit Büchern vollgestopfte Regale. Der Schreibtisch, ebenfalls ein altes Stück, stand vor dem Fenster. Das alles war Sir James so vertraut. Er dachte sich nichts dabei, als er das Arbeitszimmer betrat. Er wollte wie immer direkt auf den Schreibtisch zugehen und sich dort hinsetzen.
    Aber da saß schon jemand lässig und mit übereinandergeschlagenen Beinen.
    Basil Hartford!
    ***
    Glenda schaute stur geradeaus, als sie neben mir im Rover saß. Sie wollte einfach nicht sprechen. Als ich nach dem Grund fragte, weil sie mir auf Fragen keine Antwort gegeben hatte, da erwiderte sie: »Ich habe das Gefühl, als würde ich bei jedem Wort eine Wolke mit Leichengeruch ausstoßen.« Sie schüttelte sich. »Das ist schlimm.«
    »Du bildest es dir nur ein, Glenda.«
    »Den Leichengeruch?«
    »Nein, daß du auch beim Atmen…«
    »Hör auf, John, bitte. Sag nichts mehr. Ich… ich bin einfach fertig. Ich kann nichts mehr hören.« Glenda beugte sich nach vorn und preßte die Hände vor das Gesicht.
    Ich konnte sie verstehen. Es hatte sie hart getroffen, ebenso wie Sir James. Allmählich kam ich zu der Überzeugung, daß irgend jemand darauf aus war, unsere Abteilung langsam aber sicher zu dezimieren. Bei diesem Jemand konnte es sich nur um Basil Hartford handeln. Einen normalen Menschen, einen Mann mit den besten Beziehungen. Wobei ich mich fragte, welchen Plan er eigentlich verfolgte. Wollte er sich selbst an die Spitze setzen und uns ansonsten ausschalten?
    Wir hielten vor einer Ampel. In der Nähe befand sich eine runde Grünfläche. Noch genossen die Menschen die Herbsttage. Die Sonne schien, Müßiggänger saßen auf den Bänken und schauten zu, wie fallende Blätter durch die Luft trudelten. Kinder spielten unter den Zweigen und Ästen der Platanen Fangen. Es war die Zeit der Eicheln und der Kastanien.
    Neben mir atmete Glenda schwer. Ich drehte den Kopf nach links und schickte ihr ein Lächeln. »Ich muß furchtbar aussehen, John, schau nicht hin.«
    Der Rover rollte langsam an. »Jeder, der gerade geweint hat, sieht nicht gerade aus wie ein Mannequin.«
    »Danke.«
    Glenda lebte in einem normalen Mietshaus, keinem großen Kasten wie ich, es war noch gemütlich dort. Hier kannte jeder jeden, man sprach miteinander, und man klatschte übereinander.
    »Eigentlich darf ich mich nicht beschweren«, sagte sie plötzlich. »Wenn ich dabei an Janes Schicksal denke, komme ich mir direkt dumm vor, wenn ich das tue.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Wird es für sie jemals eine Rettung geben?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, Glenda. Zumindest wird es ungemein schwer

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