Ein heißer Plan
herzukommen, nicht wahr? Und deshalb spielen wir auch mit dem Gedanken, unsere finanziellen Angelegenheiten in Ihre Hände zu legen.“
„Nun“, begann Mac. „Mein neues Projekt mit Olivia würde nicht sofort beginnen. Ich hätte gern die Gelegenheit, mit Ihnen beiden zu reden, Ihnen die Pläne zu erklären, die ich für Ihre Zukunft habe. Hätten Sie eventuell noch ein Zimmer für einen weiteren Gast in Door County?“
Diese Idee schien Harold zu gefallen, und er nickte. „Damit würden wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, habe ich recht?“
Mac nickte.
Olivia war außer sich vor Wut. Sie konnte einfach nicht glauben, dass Mac sich so frech einmischte und dazwischendrängte.
Doch bevor sie irgendetwas sagen konnte, ergriff Harold wieder das Wort. Er klang begeistert und machte bereits konkrete Pläne. „Okay“, sagte er. „Also während die Frauen in der Küche sind …“
„Hey, pass auf, was du sagst, Harold“, warnte Louise ihn gutmütig und setzte sich neben ihn auf die Couch. „Nicht, dass du noch ein ‚wo sie hingehören‘ an deinen Satz hängst.“
Er tätschelte ihr Bein. „Niemals, mein Liebling.“ Dann wandte er sich wieder Mac zu. „Die Frauen sind also in der Küche und zetteln eine Verschwörung gegen meine Familie an. Und wir zwei könnten derweil Eisfischen gehen. Bei der Gelegenheit können Sie mir erklären, wie Sie uns noch reicher machen, als wir ohnehin schon sind.“
„Klar, bei mir sind Sie definitiv in guten Händen.“
Harold strahlte. „Das gefällt mir.“
Olivia wusste, dass sie an diesem Plan nichts mehr würde ändern können. Die DeBolds waren glücklich und saßen mit einem selbstzufriedenen Lächeln auf der Couch – für sie hatte es besser nicht laufen können.
Während Olivia nun aufstand und die Teller und Tassen zusammenräumte, war sie sich bewusst, dass Mac sie beobachtete. Und sie wusste, dass er sich als Sieger fühlte. Er hatte ein paar Tage herausgeschlagen, die er dazu nutzen konnte, sie in sein Bett zu locken. Bei dem Gedanken daran musste sie schlucken. Das heftige Pochen ihres Herzens ignorierte sie.
Dass ihre Partnerinnen sie für einen anderen Job eingeplant hatten, war das Einzige, was sie jetzt noch retten konnte.
Tess und Mary unterhielten sich aufgeregt über Marys Verlobungsparty. Doch das Gespräch verstummte augenblicklich, als Olivia die Küche von No Ring Required betrat. Sie erklärte ihren Partnerinnen, dass sie nach Wisconsin reisen würde, um Louise DeBold beizubringen, wie man ein Thanksgiving-Dinner kochte. Und sie verschwieg nicht, dass Mac Valentine ebenfalls dort sein würde.
Mary hielt ihre Teetasse mit beiden Händen fest und versuchte, die Angelegenheit rational zu betrachten. „Okay. Ich persönlich halte es für eine gute Idee, unseren Service zu erweitern. Es gibt eine Menge Frauen, die nicht die ‚typische Hausfrau‘ sein können oder wollen. Es ist nur so, dass …“ Sie verstummte.
„Ich mache an dieser Stelle mal weiter“, ergriff Tess beherzt das Wort. Sie stand auf und band sich das rote Haar zu einem lockeren Knoten zusammen. „Die Tatsache, dass dein früherer Kunde Mac Valentine mitkommen wird, ist ein bisschen seltsam.“
Olivia setzte sich neben Mary. „Ich weiß. Aber Harold DeBold möchte ihn besser kennenlernen und Näheres über seine Geschäftsstrategien hören, bevor er ihm die Verantwortung für seine Finanzen übergibt. Ihr seht also, dass es zwei vollkommen unterschiedliche und voneinander unabhängige Angelegenheiten sind.“
„Ja, klar“, war alles, was Tess dazu zu sagen hatte.
„Der ‚Ärger‘ scheint meistens zu beginnen, wenn man die Stadt verlässt und für einen Job verreist“, bemerkte Mary und strich sich unwillkürlich über den Bauch.
Olivia warf ihr einen finsteren Blick zu. „Du betrachtest den kleinen Ethan oder die kleine Ethanette doch nicht als ‚Ärger‘, oder?“
„Nein, natürlich nicht. Ich meinte nur, wenn man die Stadt verlässt, verlässt man seine gewohnte Umgebung. Man fühlt sich nicht mehr so sicher. Und in der Folge sucht man sich automatisch jemanden, der einem dieses Gefühl von Sicherheit zurückgibt – vor allem, wenn man sich zu diesem Jemand auch noch hingezogen fühlt.“ Sie beugte sich vor. „Und? Fühlst du dich zu diesem Jemand hingezogen?“
„Ich weigere mich, diese Frage zu beantworten. Und zwar mit der Begründung, dass diese Person …“, sie wies auf Tess, die hinter ihr stand, „… mir einen unerwarteten
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