Ein heißer Plan
Gefühle beiseite und verhielt sich absolut professionell. Sie war in ihrem Element: ein kleines, elegantes, entspanntes Treffen unter Freunden mit großartigem Essen und ein paar alkoholischen Getränken, sodass sich alle wohlfühlten. Tim und sie schafften es, einander zu ignorieren. Und die DeBolds waren glücklich und ihr Verhältnis zu Mac wirkte warm und vertraut.
Der Abend war ein voller Erfolg.
„Wir hatten so viel Spaß“, sagte Louise. Entspannt saß sie im Kaminzimmer am Feuer und nahm einen Schluck von Olivias köstlichem, heißem Rumgrog.
Harold nickte Mac anerkennend zu. „Sie sind spitze, Valentine.“
„Danke, Harold.“ Mac erhob sein Glas und sah die DeBolds lächelnd an. „Es ist mir ein Vergnügen, Sie als meine Gäste im Haus zu haben. Vielleicht können wir das im nächsten Sommer wiederholen?“
Ein warmherziges Lächeln erschien auf Harolds Gesicht. „Vielleicht. Vielleicht.“
Avery hatte sich kurz entschuldigt. Und Tim war auf der Veranda, um eine Zigarre zu rauchen.
Als die beiden weg waren, unterhielten sich Olivia und Louise über New York. Olivia fragte sie, ob sie auf ihrer Reise Gelegenheit gehabt hätten, eine Broadway-Show zu sehen. Und während sie Louises unterhaltsamen Ausführungen über ein Musical über Unterwäsche lauschte, bemerkte sie aus den Augenwinkeln, dass auch Mac sich erhob und Tim folgte.
Ihr Magen drehte sich um, doch sie ließ sich nichts anmerken und zwang sich, Louise weiterhin aufmerksam zuzuhören.
Mac war ein Mann, der sich ohne Rücksicht auf Verluste nahm, was er wollte. Und was er im Moment wollte, waren Antworten.
Und deshalb folgte er seinem Freund auf die Veranda.
Lautlos fielen die Schneeflocken in der Dunkelheit draußen. Die Luft war eisig. Tim sog zitternd an seiner Zigarre.
Mac trat hinaus in die Kälte. „Zigarren konnte ich schon damals auf dem College nicht ausstehen, und das ist heute noch genauso.“
Lachend erwiderte Tim: „Was machst du dann hier draußen?“
„Ich muss mit dir reden.“
„Worüber?“
„Über sie. Was hast du ihr angetan?“
Tims Nasenspitze war rot von der Kälte, genau wie seine Ohren. „Was? Wem?“
„Olivia“, entgegnete Mac ungeduldig. „In der Highschool. Was ist zwischen euch passiert?“
„Oh Mann …“ Tim schüttelte den Kopf.
„Komm schon.“
„Ich will nicht darüber sprechen“, sagte Tim und warf seine Zigarre über das Geländer in den Schnee.
„Du wirst aber darüber sprechen müssen“, presste Mac zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Oder ich lasse dich in den Schnee springen und die Zigarre nur mit deinen Zähnen aus der Schneewehe fischen.“
Tim wich zurück und lachte unsicher. „Wieso? Was ist denn aus der guten alten Gewalt geworden?“ Er versuchte, witzig zu sein. Doch was in ihrer Studentenzeit noch geklappt hatte, führte jetzt und hier zu nichts. Als Tim bemerkte, dass Mac nicht zu Späßen aufgelegt war, zuckte er die Schultern. „Himmel. Na gut. Es ist schon lange her. Es war in der elften Klasse. Ich wollte nach dem Fußballtraining ein paar Dinge aus meinem Spind holen. Da hörte ich ein Mädchen und einen Typen, die sich in einem leeren Klassenzimmer vergnügten. Es war schon spät, nach fünf.“ Wieder zuckte er die Schultern. „Ich dachte, es wären ein paar Schüler, die herummachten. Ich wollte hereinplatzen, um sie zu erschrecken. Zuerst sah ich nur durch die angelehnte Tür. Aber es waren keine Schüler. Es war Olivia.“
„Und?“
„Und der Mathelehrer.“
Mac fluchte unterdrückt.
„Genau.“
„Also bist du nicht in die Klasse geplatzt?“
„Um Himmels willen, nein!“
Mac verstand, warum sich Olivia wegen dieser Geschichte schämte. Aber, hey: Jeder hatte in jungen Jahren Dummheiten gemacht. Trotzdem blieb noch eine Frage. Er blickte Tim an. „Etwas verstehe ich nicht. Warum ist sie so wütend auf dich?“
Tim atmete tief durch. „Also … Ich habe mein Wissen nicht unbedingt für mich behalten.“
Mac spürte die Wut in sich aufsteigen. „Was? Du hast jemandem davon erzählt?“
„Ein paar Leuten, um ehrlich zu sein.“ Als er den wüten den Ausdruck auf Macs Gesicht bemerkte, stieß er hervor: „Komm schon, es war in der Highschool. Wo bleibt denn der Spaß, wenn du nicht einmal über die Schulschlampe herziehen …“
Macs finsterer Blick ließ ihn verstummen. Mit einem bedrohlichen Unterton in der Stimme sagte er: „ Wie hast du sie gerade genannt?“
Tim schluckte schwer, senkte den Blick und
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