Ein heißer Plan
saß und ihre Arme um ihn geschlungen hatte, während sie übers Feld galoppierten.
Allmählich schwand die Nachmittagssonne, und es wurde merklich kühler. Olivia hielt mitten auf einer schneebedeckten Wiese an und nahm die Farben der untergehenden Sonne in sich auf. „Komm, Valentine. Findest du nicht auch, dass das hier jede Skyline um Längen schlägt?“
Sein Pferd, ein stolzer grauer Hengst, tänzelte aufgeregt hin und her. Mac sprach leise auf ihn ein, bis er sich beruhigt hatte. „Ich weiß nicht“, entgegnete er. „Was ist daran so außergewöhnlich? Zwanzig Hektar mit Bäumen, natürlichen Quellen und umwerfenden Eindrücken. Ich verstehe es nicht.“
Angesichts seiner ironischen Antwort musste sie lachen.
„Und? Reist du morgen ab?“
„Wie bitte?“
Ihre Pferde stießen bei jedem Atemzug kleine weiße Wölkchen in die eiskalte Luft. „Du hast die DeBolds doch für dich gewonnen. Es ist alles klar. Harold hat beim Mittagessen keinen Zweifel daran gelassen, dass er die Verträge sofort unterzeichnen würde.“
„Er war auch schon in Minneapolis dazu bereit, zu unterschreiben.“
„Was?“, stieß Olivia verwirrt hervor und blickte ihn an.
Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Harold und Louise hätten die Papiere schon vor ihrer Abreise aus Minneapolis unterschrieben, wenn ich darauf bestanden hätte.“
„Und warum hast du nicht darauf bestanden?“
„Komm schon, Liv. Du weißt, warum ich wirklich hier bin.“
Olivia bemerkte das herausfordernde Funkeln in seinen Augen und atmete zitternd ein. „Du hast einen bedeutenden neuen Kunden gewonnen. Und du hast erzählt, dass einer deiner ehemaligen Kunden zu dir zurückgekommen ist. Verspürst du immer noch den Wunsch nach Rache?“
Amüsiert betrachtete er sie und entgegnete leicht ungeduldig: „Ich verspüre den Wunsch, dich zu besitzen. Die Rache ist dabei ein zusätzlicher Bonus.“
Sein unverhohlen hungriger Blick jagte ihr kleine Schauer über den Rücken. Schweigend drehte sie um und ritt in Richtung Scheune zurück. Mac trieb sein Pferd an und folgte ihr.
Als sie wieder Seite an Seite waren, sagte er: „Ich weiß, dass du genauso neugierig bist wie ich.“
„Worauf?“
„Wie meine Haut sich auf deiner anfühlt.“
„Mac … komm schon …“
Doch er ließ sich nicht beirren. „Wie lange kannst du dich noch zusammenreißen, bevor du mich anflehst, dich nicht nur auf den Mund zu küssen? Und wie wird es sein, wenn ich in dir bin? Mit dir zusammen den Höhepunkt erreiche?“
Seine Worte berührten ihr Innerstes. Es gab zwei Möglichkeiten … Entweder steckte sie jetzt in ernsten Schwierigkeiten – oder aber sie ließ sich gehen und genoss den Spaß, den sie mit ihm haben würde. „Ich bin neugierig, aber ich hatte gehofft, ich könnte meine Neugier einfach ignorieren.“ In der Ferne konnte sie das Dach der Scheune ausmachen – ihre Rettung? Sie zwang sich, ihm in die Augen zu schauen, diese dunklen, gefährlichen Augen. „Ehrlich gesagt bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich es noch ignorieren kann – oder will.“
Eine Röte, die nichts mit der Kälte zu tun hatte, überzog seine Wangen. „Tja, das ist mal ein Geständnis.“
„Ja.“
Schweigend ritten sie zur Scheune zurück. Um sie herum verwirbelte der Wind die leichten Schneeflocken, die inzwischen wieder fielen. Der Himmel wurde allmählich dunkler, als der Abend heraufzog. Im Stall war Johnny nirgends zu entdecken. Mac stieg von seinem Pferd und band es in der Stallgasse fest. Danach half er Olivia aus dem Sattel.
„Ich werde in mein Zimmer gehen, um vor dem Essen noch schnell eine Dusche zu nehmen“, sagte Olivia leise und versuchte, sich aus seiner Umarmung zu lösen.
Aber Mac ließ sie nicht los.
Sie sah ihn an. „Was tust du da?“
„Ich halte dich fest, bis du dich endlich nicht mehr dagegen wehrst.“
Instinktiv wollte Olivia sich aus seinen Armen winden. Doch vergeblich. Frustriert stieß sie den Atem aus. Sie wollte ihn. Es ließ sich nicht mehr leugnen – weder ihm noch sich selbst gegenüber. Verdammt, warum sollte sie nicht einfach nachgeben? Sicherlich war es ein Fehler. Es war ganz sicher ein Fehler, sich ausgerechnet mit ihm einzulassen. Aber sie wollte nicht länger dagegen ankämpfen. Sie war schließlich alt genug, um mit ihren Entscheidungen zu leben, auch wenn es nicht die richtigen waren.
Sie starrte auf seinen Mund, seine vollen, sinnlichen Lippen. „Worauf wartest du dann noch?“
Begehrlich sah er
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