Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Princess Band 47

Titel: Princess Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
Vom Netzwerk:
1. KAPITEL

    Das Restaurant war eines der vornehmsten und teuersten, und Felicia entging nicht der verächtliche Blick, mit dem der Kellner ihren einfachen Mantel musterte, während sie sich im Lokal umsah.
    Als Faisal sie erblickte, hob er kurz die Hand, und als der Kellner sah, mit wem sie essen würde, schien er seine Meinung schlagartig zu, ändern, denn er führte sie mit übertriebener Höflichkeit an den Tisch. Wenn das nicht Bände über die Macht des Geldes spricht, dachte Felicia bei sich.
    Faisal war aufgestanden und lächelte ihr entgegen.
    "Es tut mir leid, daß ich so spät komme", entschuldigte sie sich. "Ich bin im Büro aufgehalten worden."
    "Habe ich dir nicht schon gesagt, du solltest diesen wertlosen Job aufgeben?" antwortete Faisal mit einer Arroganz, die sie ein bißchen ärgerte.
    Felicia war eine attraktive junge Frau mit schulterlangen, kastanienbraunen Locken und dunkelgrünen Augen. Sie bemerkte gar nicht, wie bewundernde Blicke von allen Seiten ihr folgten. Obwohl sie nur einen einfachen Rollkragenpullover mit passendem Tweedrock trug, hatte sie doch eine vornehme und graziöse Anmut an sich, die unweigerlich die Blicke der Männer anzog, was Faisal gar nicht recht war.
    Sie kannte den jungen Kuwaiti seit sechs Monaten. Ihr gemeinsames Hobby, die Photo graphie, hatte sie in einem Abendkurs zusammengeführt. Irgendwann hatte Faisal sie eingeladen, mit ihm auszugehen, und sie hatte angenommen. Seitdem trafen sie sich regelmäßig, in letzter Zeit sogar fast jeden Tag.
    Felicias Kolleginnen im Büro war ihre Freundschaft mit dem jungen Araber natürlich nicht entgangen. Am Anfang hatten sie sie nur geneckt, doch als sie merkten, daß die Sache ernster wurde, begannen sie Felicia zu warnen und ihr auszumalen, was emanzipierten europäischen Frauen passieren konnte, wenn sie die Versprechen reicher Araber allzu ernst nahmen. Felicia jedoch war sich sicher, daß Faisal sie viel zu sehr achtete, als daß er ihr so etwas antun würde. Trotzdem war sie erstaunt und geschmeichelt, als er anfing von Heirat zu sprechen.
    Faisal hatte ihr viel von seiner Familie erzählt. Ihre, Felicias, Eltern waren auf tragische Weise ums Leben gekommen, als sie noch ein Baby war. Tante Ellen und Onkel George in den Lancashire Moors hatten sie zu sich genommen.
    Ihre Kindheit war nicht sehr glücklich gewesen. Onkel Georges strenges, abweisendes Verhalten ihr gegenüber hatte dazu geführt, daß sie ein nur mangelhaftes Selbstbewußtsein entwickelte. Faisals Wärme und Bewunderung taten ihr um so wohler, und seit sie ihn kannte, war sie aufgeblüht wie eine Blume, die man in die Sonne stellt.
    Als Faisal zum erstenmal von Heirat gesprochen hatte, hatte sie erschrocken eingewandt, daß sie sich noch nicht lange genug kannten. Faisal dagegen war überzeugt, daß sie füreinander bestimmt waren und zusammengehörten. Und wie konnte sie ihm das widerlegen, wenn er sie in seinen Armen hielt? Sie glaubte zu spüren, wie seine Liebe sie schützend und wärmend umfing, und selbst die eindringlichen Warnungen ihrer Kolleginnen konnten sie nicht von der Überzeugung abbringen, daß seine Gefühle für sie tief und echt waren.
    Felicias Weigerung, mit Faisal zwar die Tage und Abende, nicht aber die Nächte zu teilen, hatte ihn zuerst zu Vorwürfen veranlaßt, doch schließlich hatte er ihren Willen akzeptiert. Felicias Zurückhaltung rührte von einer gewissen Angst vor diesen ihr noch unbekannten Intimitäten her. Unter Onkel Georges strenger Erziehung war es ihr unmöglich gewesen, als Teenager intensiveren Kontakt mit jungen Männern zu haben. Später hatte sie eine Abneigung entwickelt, rein körperliche Beziehungen einzugehen.
    Der erste Kuß, den Faisal ihr gegeben hatte, war zärtlich und sanft gewesen. Doch daß seine Küsse mit der Zeit leidenschaftlicher wurden, machte sie immer nervöser. Wovor hatte sie eigentlich Angst, fragte sie sich, Faisal liebte sie, er hatte es ihr oft gesagt, und sie war damit einverstanden, seine Frau zu werden.
    "Wenn wir erst verheiratet sind, wird das alles anders", hatte er sie eines Abends beruhigt, als er sich nur mit Mühe unter Kontrolle halten konnte. Felicia konnte eigentlich noch immer nicht glauben, daß jemand sie liebte. Was war denn schon Besonderes an ihr? Gab es nicht Tausende von Frauen mit feiner, heller Haut, rotbraunen Haaren und einer schlanken Figur?
    Faisal sagte ihr immer, sie sei viel zu bescheiden. Ihre Augen verglich er mit einer Oase nach dem Regen,

Weitere Kostenlose Bücher