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Ein heißer Plan

Ein heißer Plan

Titel: Ein heißer Plan
Autoren: Laura Wright
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hätte. „Ich werde das Essen vorbereiten. Ich will Sie nicht quälen – ich dachte nur, dass Sie so sehen können, was ich kann. Oder eben nicht kann. Johnny, unser Hausmeister, wird Sie derweil zu den Gästehäusern bringen.“
    Diese Gästehäuser sollten mindestens fünfzig Meter voneinander entfernt sein, dachte Olivia, während Harold über die Gegensprechanlage nach Johnny rief.
    Kurz darauf erschien ein groß gewachsener junger Mann.
    Nachdem sie sich noch einmal bei den DeBolds für ihre Gastfreundschaft bedankt hatten, folgten Mac und Olivia Johnny hinaus. Er führte sie einen gepflasterten Weg entlang und um einen kleinen zugefrorenen Teich herum, der von Bäumen gesäumt war.
    Als Olivia die nebeneinanderliegenden Gästehäuser sah, musste sie schlucken. Sie standen zu nah beieinander. Sie waren nur durch eine Wand getrennt, verdammt. Als sie dann in das erste Haus geführt wurden, stockte ihr das Herz. Alles war in Weiß- und Cremetönen dekoriert, die Böden waren mit dicken weichen Teppichen ausgelegt. Warmes Licht verbreitete eine heimelige Atmosphäre. Schlagartig wurde Olivia bewusst, dass sie in ernsten Schwierigkeiten steckte. Das große Einzimmerapartment war unglaublich romantisch – von einem kleinen Weihnachtsbaum, der im Glanz einer Lichterkette erstrahlte, über den Kamin, bis hin zu dem riesigen Bett. Dicke Daunenkissen und ein flauschiger Bademantel lagen auf dem Bett. Es gab sogar einen Whirlpool für zwei.
    Olivia stemmte die Hände in die Hüften und seufzte. „Oh ja. Sie versuchen definitiv, uns zu verkuppeln.“
    Neben ihr räusperte sich Mac. „Willst du mitkommen und dir mein Zimmer ansehen? Vielleicht sieht es noch mehr nach einem Zimmer in einer Bed-and-Breakfast-Pension aus als dieser Raum.“
    Sie bezweifelte, dass das möglich war. „Ein andermal.“
    „Versprochen?“
    Sie blickte ihn an. Das freche Funkeln seiner Augen, das Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte … Olivia spürte, wie ihr die Knie weich wurden. Sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie sich ihm hingeben würde. Denn ernsthaft: Wie standhaft konnte eine junge Frau sein?

10. KAPITEL
    „Das mit dem Mittagessen tut mir wirklich leid. Ich wollte Sie beeindrucken. Stattdessen hätte ich Sie beinahe umgebracht.“
    Wenn man Louise DeBold kennenlernte, sah man eine selbstsichere, wunderschöne, scharfsinnige Frau. Sie betrat ein Zimmer nicht einfach. Nein, wenn sie hereinkam, zog sie alle Blicke auf sich. Und sie hatte genügend Selbstwertgefühl, dass sie von niemandem anerkennende Worte brauchte. Doch als sie nun mit einer Servierplatte mit einem halbgaren Truthahn auf einem Salatbett vor Olivia stand, wirkte sie vollkommen verunsichert.
    Olivia nahm ihr die Platte aus der Hand und stellte sie auf dem Herd ab. „Sie konnten doch nicht wissen, dass der Truthahn noch nicht durch ist.“
    „Ich hätte es aber herausfinden können, wenn ich ihn angeschnitten hätte.“
    Olivia lachte. „Das ist wahr.“
    Seufzend nahm Louise ihre Schürze ab. „Ich fürchte, ich bin ein hoffnungsloser Fall.“
    „Das sind Sie nicht.“
    „Harolds Familie wird triumphieren, wenn sie das hier sieht.“ Sie setzte sich an den Küchentisch. „Ich habe eigentlich immer Erfolg, Olivia. Zehn Jahre lang war ich Gutachterin – die Topgutachterin für Edelsteine aller Art. Alle kamen sie zu mir …“ Sie starrte den Truthahn an, als hätte sie soeben einen schweren Kampf mit ihm geführt, und er hätte gewonnen. „Ich kann einfach beim Kochen nicht versagen.“
    „Das werden Sie auch nicht“, versicherte Olivia ihr. „Und jetzt binden Sie sich die Schürze wieder um. Wir werden es noch einmal probieren.“
    „Also gut.“
    „Geflügel ist ein heikles Thema“, erklärte Olivia. Sie holte einen weiteren kleinen Truthahn aus dem Kühlschrank und legte ihn in die Spüle. „Ich vergleiche es gern mit einer Beziehung.“
    Augenblicklich lebte Louise auf. „Wie das?“
    „Wenn das Geflügel nicht richtig gewürzt wird oder nicht genügend Hitze bekommt, wird es nicht gelingen. Ganz zu schweigen davon, dass es langweilig und fad schmeckt.“
    „Wow.“
    „Richtig“, sagte Olivia. Sie nahm die Tüte mit den Innereien heraus. Dann wusch sie den Truthahn von innen aus und tupfte ihn anschließend mit Küchenkrepp trocken.
    „Also“, begann Louise zögerlich, „darf ich so frei sein zu fragen, ob die Beziehung zwischen Ihnen und Mac eher gutem Geflügel oder schlechtem Geflügel gleicht?“
    Olivia nahm
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