Ein heißer Wunsch wird wahr (German Edition)
Souvenirladen, um den Eingang und die Lobby zu überblicken. Doch ein großer Texaner war nirgends zu sehen.
Also eilte sie die Treppe hinauf und machte nur Minuten später die Tür ihres zweiten Hotelzimmers hinter sich zu. Es war teuer, sich hier zwei Zimmer zu leisten, aber diesem Umstand hatte sie es zu verdanken, dass Jason sie letzte Nacht nicht gefunden hatte. Sie hatte dieses Zimmer unter einem anderen Namen gemietet. Diese Vorsichtsmaßnahme war nötig, denn sie wollte nicht, dass Jason sie wieder ausfindig machen würde. Sie ging davon aus, dass er ihr nicht geglaubt hatte, was sie ihm über Dorian Brady erzählt hatte.
„Männer!“ sagte sie laut, stellte ihre Tasche ab und begann, Pläne für den Abend zu schmieden.
Abends saß Meredith dann auf einer Eckbank im fast leeren „Royal Diner“. In dem Lokal arbeitete im Moment nur eine Kellnerin, und Manny, der Besitzer, war in der Küche und kochte. Bereits in der kurzen Zeit, seit Meredith in Royal war, hatte sie von Mannys legendären Hamburgern gehört.
Die Barhocker vor der langen roten Theke waren nicht besetzt, was gut in Merediths Plan passte. Sie war ganz aufgeregt, weil sie Dorian Brady bald wieder eins auswischen würde. Außerdem hatte sie es geschafft, Jason Windover den ganzen Tag aus dem Weg zu gehen. Offensichtlich hatte er das Hotel beobachtet. Sie war versucht gewesen, erneut eine Nachricht hinter dem Scheibenwischer seines Pick-ups zu hinterlassen, aber sie hatte ihr Glück nicht über Gebühr strapazieren wollen.
Vor fast einer Stunde hatte sie einen Burger, Pommes und eine Limonade bestellt. Vor ihr lag ein Buch, so dass es so aussah, als würde sie während des Essens lesen. Niemand nahm Notiz von ihr, und sie beobachtete unauffällig die Kellnerin und den einzigen anderen Gast. Dorian Brady saß drei Tische von ihr entfernt. Die ganze Zeit über flirtete er mit der Kellnerin, die bei ihm am Tisch stand und permanent kicherte.
In der dunkelblauen Hose und dem passenden Polohemd sah Dorian gut aus, aber Meredith fühlte bei seinem Anblick nur Wut. Sie wünschte, sie könnte die Kellnerin warnen, die genauso in ihn verknallt zu sein schien, wie Holly es gewesen war. Meredith zupfte an ihrer blonden Perücke und rückte die große Brille zurecht. Als Dorian das Lokal betreten hatte, hatte er kurz zu ihr hingesehen, ihr aber dann keinen Blick mehr gegönnt. Und natürlich sollte er sie auch gar nicht erkennen. Der weite, ausgestopfte Pullover, den sie trug, ließ sie viel fülliger wirken, als sie war.
Meredith winkte der Kellnerin und bat um die Rechnung. Sobald die Kellnerin wieder weg war, nahm Meredith ihr Handy aus der Tasche. Es war jetzt neun Uhr und dunkel draußen. Dorian sollte gerade die ersten Bissen gegessen haben. Sie hatte zufrieden registriert, dass ihm ein Steak gebracht worden war. Sie drehte sich so, dass sie zur Wand blickte, und wählte eine Nummer.
„Royal Diner“, meldete sich die Kellnerin.
„Sagen Sie Dorian Brady, dass er nach seinem Auto sehen soll“, flüsterte Meredith, unterbrach schnell die Verbindung und packte das Handy wieder in die Tasche. Als die Kellnerin an Bradys Tisch eilte, stand Meredith auf, um zum Bezahlen an die Kasse zu gehen. Beim Durchqueren des Lokals warf sie einen Blick über die Schulter und sah Brady nach draußen laufen.
„War alles in Ordnung?“ fragte die Kellnerin, als Merry an der Kasse die Rechnung beglich.
„Ja, es war gut.“
„Danke für Ihren Besuch. Und kommen Sie bald wieder.“
„Sicher. Danke.“ Meredith ging zurück zu ihrem Tisch und legte ein Trinkgeld hin. Bevor sie sich zum Ausgang wandte, blieb sie kurz bei Dorians Tisch stehen. Die Kellnerin stand mit dem Rücken zu ihr und brühte gerade frischen Kaffee auf. Also konnte Meredith ungesehen den Inhalt eines Umschlags über die Soße zu Dorians Steak schütten. Sie nahm noch schnell seine Gabel und rührte die Soße damit um. Anschließend spazierte sie mit klopfendem Herz hinaus in die kühle Abendluft.
Dorian, der zurück ins Diner ging, kam an ihr vorbei, sah aber nicht einmal zu ihr hin.
Meredith stieg in ihr Auto. „Jetzt werden wir sehen, wie Ihnen das bekommt, Mister Brady!“ sagte sie. Sie fuhr zum Hotel zurück. Diese Nacht würde sie im Hotelzimmer verbringen. Vielleicht würde sie es morgen wagen, in das Apartment zu ziehen. Sie schloss die Tür auf, betrat das dunkle Zimmer und drehte mit einem Seufzer der Erleichterung das Licht an.
Und dann setzte ihr Herz einen Schlag
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