Ein heißer Wunsch wird wahr (German Edition)
um die Sache noch abzublasen“, erklärte Jason.
„Hör damit auf, dir um mich Sorgen zu machen! Ich werde nie außer Sichtweite sein. Und du bist bewaffnet. Ich kann es kaum erwarten, Dorian endlich die Meinung zu sagen.“
Jason warf ihr einen Blick zu und legte ihr kurz die Hand auf den Oberschenkel. „Sei vorsichtig und steig auf keinen Fall zusammen mit ihm in ein Auto.“
„Jason!“
„Ja, schon gut. Ich mache mir eben Sorgen.“
Sie lächelte und küsste ihn auf die Wange.
Er warf ihr erneut einen kurzen Blick zu. „Komm hinterher mit zu mir nach Hause. Ich verdiene einen Abend mit dir, nachdem du meine Nerven ruiniert hast.“
„Deine Nerven sind noch an ganz andere Situationen gewöhnt. Du warst bei der CIA .“ Meredith wusste seine Sorge um sie zu schätzen, aber sie würde nicht mit ihm kommen. Obwohl die Atmosphäre zwischen ihnen seit ihrem Rückzug sehr angespannt war, blieb sie dabei. Erst musste sie wissen, woran sie bei ihm war.
Jason parkte vor einem Gebäude gegenüber von „Wescott Oil“. „Warte hier in der Lobby. Sebastian wird mich anrufen, wenn Dorian sein Büro verlässt. Dann werde ich dir Bescheid sagen. Dir wird genug Zeit bleiben, vor die Tür zu gehen, die Straße zu überqueren und ‚zufällig‘ zur selben Zeit wie er um die Ecke zu kommen.“
„Okay“, meinte sie munter. Sie stieg aus und betrat das Gebäude, ohne sich noch einmal umzusehen. Sie wusste, dass er sie jeden Moment im Auge behalten würde. Um halb sechs Uhr klingelte das Handy.
„Dorian ist auf dem Weg. Ist der Rekorder an?“
„Ja“, antwortete sie und schaltete das Gerät ein. „Ich gehe los.“ Aufgeregt eilte sie aus dem Gebäude und überquerte die Straße.
Und dann spazierte Dorian aus der Tür des Bürogebäudes. Sie ging ihm so entgegen, dass er in die untergehende Sonne schauen musste, wenn sie sich ihm in den Weg stellte. „Hallo, Dorian“, sagte sie.
Er sah sie und blieb auf der Stelle stehen.
11. KAPITEL
Meredith bemerkte ein kurzes Aufflackern in Dorians Augen.
„Ich wüsste nicht, dass wir uns kennen“, sagte er höflich.
„Dorian, ich bin Merry Silver. Wir kennen uns sehr gut.“
„Sie müssen mich mit jemand verwechseln. Doch ihr Ruf eilt Ihnen voraus, Miss Silver, und natürlich weiß ich von ihren Attacken gegen mich. Bin ich jetzt vor Ihren Angriffen sicher, oder sollte ich besser um Hilfe rufen?“
Sie kam einen Schritt näher, erinnerte sich aber an Jasons Rat, sehr vorsichtig zu sein. „Du kennst mich, und du kennst Holly. Als du verschwunden bist, hast du ihr das Herz gebrochen. Und du warst mies genug, sich an ihrem Geld zu vergreifen.“
„Sie haben die falsche Person erwischt“, erwiderte er ganz ruhig. „Wir begegnen uns das erste Mal. Sie scheinen unter Wahnvorstellungen zu leiden.“
„Das sind keine Wahnvorstellungen, Dorian, das weißt du.“
„Es gibt Gesetze, die mich vor Leuten wie Ihnen schützen. Ich kann zum Sheriff gehen. Die Polizei schützt Leute vor wahnsinnigen Verfolgern. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.“
Meredith war total frustriert. Der Mann log wie gedruckt, und sie konnte einfach nichts dagegen tun. „Dorian, sag endlich die Wahrheit!“
„Es tut mir Leid für Sie und Ihre irregeleitete Schwester. Also dann, Miss.“ Er ging weiter.
Vor Wut ballte Meredith die Fäuste. „Du wirst schon noch geschnappt werden.“
Er warf ihr einen eisigen Blick über die Schulter zu, der sie frösteln ließ. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Sie sollten besser nach Dallas zurückgehen, bevor Sie noch in der Psychiatrie oder im Gefängnis landen.“ Er ging zu seinem Auto.
Meredith schaute hilflos und verärgert zu, wie Dorian in sein Auto stieg und wegfuhr. Wie vereinbart machte sie sich auf den Weg zu „Claire‘s“, wo sie Jason treffen würde. Als sie das Restaurant betrat, schaltete sie den Rekorder aus. Erst jetzt, in der ruhigen, eleganten Atmosphäre des um diese Zeit noch fast leeren Lokals, bemerkte sie, wie nervös und angespannt sie gewesen war. Sie holte erst einmal tief Luft.
Einen Moment später schlenderte Jason durch die Tür, der wie üblich selbstsicher und gelassen wirkte. Als sie ihn sah, vergaß sie Dorian und ihre Enttäuschung darüber, dass er sich mit keiner Silbe verraten hatte. Sie sehnte sich danach, einfach nur in Jasons starke Arme zu sinken.
„Da bist du ja“, sagte er fröhlich. „Hast du lange gewartet?“
„Nein.“
Er küsste sie auf die Wange und umarmte sie kurz.
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