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Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit

Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit

Titel: Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevanian
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Unangenehmes verwickelt?«
    »Ich sagte, daß nichts Strafrechtliches gegen sie vorliegt.«
    »Ich verstehe. Nun, vielleicht tut Ste. Chathérine doch gut daran, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Würden Sie mir bitte folgen, Lieutenant?«
    Als sie durch eine dunkel getäfelte Halle gehen, gerät die Luft von der Ordenstracht in Bewegung, und ihm steigt ein schwacher Geruch von Brot und Seife in die Nase. Er würde gern wissen, ob es hier eine Ruhmeshöhle gibt und kleine Mädchen, welche Straf tranches abarbeiten müssen, bis ihre ausgestreckten Arme an den Schultern vor Schmerz zu hämmern beginnen. Er glaubt es nicht. In Ste. Catherine sind die Strafen sicher von feinerem Kaliber, modern, freundlich und spurenlos. Ihre Kapelle hier ist bestimmt hübsch eingerichtet, und ihre Jungfrau hat bestimmt kein Loch in der Backe und keine Schielaugen.
    Zwei zehnjährige Mädchen fegen um die Ecke, halten jedoch mit komischer Plötzlichkeit im Rennen inne, als sie Schwester Thérèse erblicken, und gehen gemessenen Schrittes in ihren blauen Uniformen mit dem aufgestickten SCA auf den Lätzchen, die sich über den sprießenden und unerklärten Brüsten leicht wölben, nebeneinander weiter. Im Vorübergehen murmeln sie: »Guten Morgen, Schwester.« Die Nonne nickt mit neutraler Miene. Aber wie die Mädchen an LaPointe vorbeikommen, verziehen sie beide in gleicher Weise ihr Gesicht zu einem Zähnezusammenbeißen und ziehen die Luft durch die oberen Zähne ein. Sie werden ihr Fett schon noch kriegen, von wegen in der Halle zu rennen! Junge Damen rennen nicht. Nicht in Ste. Catherine.
    Die Schwester öffnet eine hohe Eichentür, tritt zur Seite und läßt LaPointe in das Büro vorangehen. Sie läßt die Tür offen. Als Oberin muß sie oft männliche Angehörige ohne die Begleitung einer anderen Nonne empfangen, nie jedoch hinter verschlossenen Türen.
    Die ganze Atmosphäre in dieser Höheren Töchterschule vibriert vor unausgelebtem Sex.
    Mit einem geschäftsmäßigen Rascheln ihrer langen Röcke geht sie hinter ihren Schreibtisch und zieht in der Mitte einen Kasten mit Hängemappen heraus. »Sie sagten, Mlle. Montjean kam zu uns vor zwanzig Jahren?«
    »So etwa. Das genaue Datum weiß ich nicht.«
    »Das muß gewesen sein, bevor ich meine jetzige Position innehatte.« Sie schaut beim Durchblättern der Mappen auf. »Wenn auch bestimmt nicht, bevor ich hier eingetreten bin.«
    Ein behutsames Dementi, daß sie sich jünger machen wolle. »Ich bin nämlich selber ein Ste.-Catherine-Mädchen, Lieutenant.«
    »Oh?«
    »Ja. Bis auf meine Mädchenjahre und meine Universitätsjähre habe ich mein ganzes Leben hier verbracht. Ich war schon Lehrerin, lange bevor sie mich zur Oberin gemacht haben.« Ein leichter Akzent auf ›gemacht‹. Eine Erhebung, die sie nicht angestrebt hatte und derer sie nicht würdig war. »Zu dumm, daß ich mich an eine Mlle. Montjean nicht erinnere.«
    Natürlich. Das hat er ja ganz vergessen. »Sie hieß Dery, als sie hier war.«
    »Dery? Claire Dery?« Der Ton verrät, daß Claire Dery unmöglich mit der Polizei zu tun haben könnte.
    »Möglich, daß sie mit Vornamen Claire hieß.«
    Schwester Marie-Thérèses Finger halten im Blättern inne. »Sie wissen nicht, wie sie mit Vornamen hieß, Lieutenant?«
    »Nein.«
    »Ich verstehe.« Sie versteht nicht. Sie zieht eine Mappe heraus, gibt sie ihm aber nicht. »Also, was für eine Information wollen Sie nun genau haben?«
    »Allgemeiner Background.«
    Ihre Knöchel werden weiß, als sie die Mappe fester faßt. Schließlich hat sie ein Recht, Bescheid zu wissen. Eine Pflicht. Das verlangt ihre Verantwortung der Schule gegenüber. Persönlich interessieren sie Skandalgeschichten nicht.
    LaPointe läßt seinen melancholischen Blick auf ihrem Gesicht ruhen. Sie preßt die Lippen zusammen.
    Er macht Anstalten, aufzustehen.
    »Vielleicht möchten Sie die Mappe selber durchgehen.« Sie vertraut sie ihm an. »Aber sie darf die Schule nicht verlassen, Sie verstehen.«
    Der Hefter ist mit brauner Schnur zusammengebunden und geht automatisch an der für Ste. Catherine interessantesten Stelle auf.
    Genau dort, in der Aufstellung von Gebühren und Zahlungen, steckt die Information, die LaPointe sucht.
    »… Ich war sicher, du hast mich gestern abend am Carré St. Louis gesehen.«
    »Nein, hab' ich nicht.«
    »Aber du bist doch plötzlich stehengeblieben und hast dich umgedreht, als ob du mich gesehen hättest.«
    »Ach ja, jetzt weiß ich wieder. Ich hatte so das Gefühl,

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