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Ein himmlischer Gärtner in Hamburg 2.Michael

Ein himmlischer Gärtner in Hamburg 2.Michael

Titel: Ein himmlischer Gärtner in Hamburg 2.Michael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay , Kooky Rooster , Shutterstock Fotos
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besser, wenn wir uns nicht wiedersehen“, sagt Michael leise.
    „Nie – wieder?“
    Mein Hals schmerzt und – da ich seit dem Vorfall nahe am Wasser gebaut bin – rollt eine erste Träne über meine Wange. Michael zieht laut Luft ein und reicht mir ein Taschentuch, in dem ich mein Gesicht vergraben kann und um Fassung ringe. Alles tut weh, doch ich kann auch stark sein und will das hier durchstehen, ohne das Gesicht zu verlieren.
    „Na gut“, sage ich, nachdem ich mich wieder im Griff habe, „Wie du willst.“
     
    Ab diesem Moment beachte ich Micha nicht mehr. Er ist Luft für mich und als er sich verabschieden will, winke ich lässig ab. Die Rolle des Verletzten hat was für sich, denn ich kann Michaels schlechtes Gewissen deutlich sehen, was mich reizt, ihm zu zeigen, wie sehr ich über den Dingen stehe. Deshalb lächle ich sogar Joachim cool zu, der mich prüfend mustert. Ich bin furchtbar stolz auf mich, doch das verhindert leider nicht, dass ich gleichzeitig einsam bin.
    In meiner Wohnung angekommen breche ich zusammen und weine bittere Tränen. Der Teddy muss her, fliegt aber gleich darauf durchs Zimmer, weil er zu viele Erinnerungen weckt.
     
    Die freien Tage versuche ich nach einem strengen Plan zu füllen. Um acht Uhr aufstehen, frühstücken, die Wohnung machen. Danach lesen bis Mittag, essen und dann einkaufen, wenn nötig. Ein wenig fernsehen, mit meiner Mutter telefonieren. Abends ins Kino oder ein wenig spazieren gehen. Alles ödet mich an.
    J ede Nacht quält mich ein Kopfkino mit Bildern von Micha, von seinem großen Glied und wie es ausgesehen hat, als er meines gelutscht hat. Ich habe immer mal heimlich hingesehen und es war – unbeschreiblich geil. Meine Faust kotzt mich an, dennoch muss sie ständig ran, was sollte ich auch sonst tun? Hängolin, also so ein Zeug, das die Libido dämpft – falls es das gibt – wäre das einzige Mittel, um mir die eigene Hand zu ersparen.
     
    Nach einer Woche nehmen die Hummeln im Hintern erheblich zu. Ich habe im Internet nach Gay-clubs gesucht und hier, in Hamburg, allein mindestens acht davon gefunden. Die Namen sagen mir nichts und ich überlege, welcher dieser Läden geeignet wäre, um einen Mann zu suchen, der mit mir Liebe macht. Ein wenig gruselt mich schon davor, aber ich bin irgendwie reif wie ein fauler Apfel, der droht vom Ast zu fallen.
    Der Po juckt und ich habe schon mehrfach mit dem Finger das gemacht, was Micha getan hat. Jetzt will ich das endlich mit einem echten Mann! Am liebsten mit dem Engel, doch der will mich ja nicht, also muss es wohl ein Fremder sein.
     
    Mein Magen flattert, als ich am Samstagabend vor dem ‚Goldenen Hirsch‘ stehe. Bestimmt schon eine halbe Stunde verweile ich im Schatten und gucke den Männern zu, die kommen oder gehen. Alle sind gelöst und gut gelaunt. Ich will mich gerade zur Tür wagen, als sich erneut ein Mann nähert. Schnell ziehe ich mich zurück und sehe, wie dieser zielstrebig durch die Tür geht, einen Schwall Lärm dabei herauslässt und aus meinem Blickfeld verschwindet. Michael ist hier!
     
    Mein Herz hüpft und das mulmige Gefühl verstärkt sich noch. Soll ich ihm folgen, ihn anflehen? Mir wird mit einem Mal klar, dass ich keinen Fremden an mich heranlassen würde, nur ihn. Ich fasse all meinen Mut zusammen, gehe zur Tür, stoße sie auf und werde von dem Mief und dem Lärm fast erschlagen. Nachdem sich meine Augen an das, durch zuckende Blitze erhellte, Halbdunkel gewöhnt haben, mache ich mich auf die Suche nach dem Engel.
    „Hey Kleiner, Lust auf Spaß?“, macht mich schon bald ein Riesenkerl an und ich habe Mühe, ihn abzuschütteln, da kommt auch schon der nächste.
    „Oh, was haben wir denn hier?“, spöttelt der neue Koloss, „Hat Mutti dir heute freigegeben?“
    „Lass mich in Ruhe“, zische ich, werde wohl aber nicht gehört, denn der Riese packt meinen Arm fest und zieht mich durch die Menge.
    Auf dem Weg – wohin auch immer – entdecke ich Micha und suche Blickkontakt zu ihm. Erst denke ich, er weicht mir aus, doch dann fokussiert er auf mich und guckt erstaunt auf die Pranke, die meinen Oberarm umfasst hält. Er steht auf, kommt hinter uns her und stellt den Riesen, kurz bevor dieser mich durch eine Tür bugsieren kann.
    „Hey, Juan, das ist meiner. Finger weg“, brüllt er über den Lärm hinweg.
    „Hey Michi, sorry, das wusste ich nicht“, ruft der Riese zurück und lässt mich frei.
    Ich reibe erleichtert meinen Arm, der an der Stelle schmerzt, an der die

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