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Ein himmlischer Gärtner in Hamburg 2.Michael

Ein himmlischer Gärtner in Hamburg 2.Michael

Titel: Ein himmlischer Gärtner in Hamburg 2.Michael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay , Kooky Rooster , Shutterstock Fotos
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erwartet – Micha davor, sondern ein Pizzabote.
    „Zweimal Speziale“, sagt der Kerl, drückt mir die Kartons in die Hand und will sich umdrehen, doch ich halte ihn am Ärmel fest.
    „Die habe ich nicht bestellt“, erkläre ich und will ihm die Pizzakartons zurückgeben, doch der Mann weicht zurück und hebt abwehrend die Hände.
    „Die sind bezahlt, ich kann sie nicht zurücknehmen“, ruft er aus und macht sich mit einem Ruck von mir los, woraufhin er die Treppe hinunterrennt.
    Wer, verdammt noch mal…? Die Tür unten klappt und jemand hastet die Stufen herauf. Leicht außer Atem bleibt Michael vor mir stehen, lächelt schief und deutet auf die Kartons.
    „Bekomme ich ein Stück ab?“
    Was für ein Trick. Widerwillig muss ich ihm zugestehen, dass es ein guter Einfall ist, daher lass ich ihn auch herein. Micha läuft vor mir her zur Küche, klar, er kennt sich hier aus. Ich war noch nie in seiner Wohnung. Scheiß Gedanke, der mir sofort einen Stich versetzt. Ob seine anderen Lover bei ihm ein- und ausgehen?
    „Ist beides Speziale, da ich nicht wusste, was du magst“, ruft er aus der Küche.
    Ich bin im Flur stehengeblieben und kämpfe mit den Tränen. Die letzten Wochen haben eine richtige Heulsuse aus mir gemacht.
    „Hey, Joschi, was ist los?“, fragt Micha erschrocken, als er den Kopf zur Tür hinausstreckt.
    Jetzt kullert salziges Zeug über meine Wangen und ein Schluchzer steigt in mir hoch. Die Kartons werden mir weggenommen, dann lande ich an einer harten Brust. Micha umarmt mich! Sofort versiegt der Strom und ich atme nur vorsichtig. Er duftet so gut, frisch gewaschen und nach Erde. Ich liebe diesen Geruch, ich liebe diesen Mann.
    „Was ist denn?“, murmelt er an meinem Haar und drückt mir einen Kuss auf die Locken.
    Eine Ohnmacht naht.
    „Joschi, mein Gott, ist dir schlecht?“ Micha hält mein Gesicht in seinen Händen.
    „Ein wenig“, flüstere ich und glotze den Engel an.
    Dieser nimmt mich kurzerhand auf den Arm und trägt mich ins Wohnzimmer, wo er mich sanft auf dem Sofa ablegt. Er setzt sich zu mir und greift nach meiner Hand. Hilfe! Gleich falle ich ihm um den Hals, wenn das so weiter geht.
    „Joschi, was ich dir sagen wollte – schon gestern – ist, dass ich dich – vermisse“, flüstert Michael und guckt dabei unsere verschlungenen Hände an.
    „Ich vermiss dich auch.“
    Jetzt wandert sein Blick hoch und trifft meinen. Er meint es ehrlich! Der Kloss in meinem Hals wird ganz dick.
    „Es ist nur so… Ich kann einfach nicht… Ich werde es dir erzählen, aber nach dem Essen, okay?“ Michael lächelt zaghaft und ich nicke gerührt.
    Als er aufsteht, fällt sein Blick auf den Couchtisch und er hebt erstaunt die Augenbrauen. Dort steht das Glas mit den Stielen ohne Blüten.
    „Wer schenkt dir denn so etwas? Muss ein Irrer sein“, murmelt er und schüttelt gespielt entsetzt den Kopf.
    Damit entlockt er mir ein Grinsen.
     
    Die Pizza schmeckt wie Pappe, aber wenigstens bekomme ich eine Hälfte herunter. Michas Anblick lenkt mich ab. Seine blonden Locken wirken golden im grellen Licht der Neonröhre und die symmetrischen Züge seines Gesichts sind wahnsinnig anziehend. Ich würde ihn so gern berühren, durch die Haare fahren und ihn umarmen. Das Bedürfnis ist fast schmerzhaft.
    „Hast du ein Bier?“, fragt er, nachdem ich die Reste in den Kühlschrank getan habe.
    „Malzbier“, sage ich verschämt.
    „Okay, es geht auch ohne.“ Micha fährt sich durchs Haar, springt hoch und geht ins Wohnzimmer, anscheinend in der Annahme, dass ich ihm folge.
    Dann tue ich das doch mal. Er setzt sich auf die Couch und deutet mir, mich dazu zu gesellen. Wir schweigen einen Moment, dann seufzt Michael, faltet die Hände und beugt sich leicht vor, so dass seine Unterarme auf den Schenkeln liegen.
    Was ich jetzt zu erfahren bekomme ist die schrecklichste Beichte, die ich je gehört habe. Misshandlungen, Schläge, ein sadistischer Vater, der seinen Sohn nach Strich und Faden missbraucht und zerstört hat. Mir wird immer kälter und ich hätte so gern Michas Hand gehalten, wage es aber nicht. Als er fertig ist fröstelt mir leicht und ich schlinge die Arme um mich.
    „Ich weiß gar nicht – was ich sagen soll“, nuschele ich nach einer Weile.
    Michael seufzt.
    „Ich will nur, dass du weißt, weshalb ich so bin, wie ich nun einmal bin“, erwidert er leise.
    Stille.
    „Ich verstehe dich. Gibt es denn keine Therapie, die dir helfen kann?“, frage ich, wobei meine Stimme von

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