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Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Titel: Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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ist eindeutig in der Wohnung. Hurra! Mein Herz macht einen Sprung!
    »Hier! Wir sind hier!«, rufe ich. »Vadim hat uns eingeschlossen. Gehen Sie geradeaus!«
    Tom und Pauli beginnen, an die Tür zu hämmern. Der Schlüssel wird im Schloss gedreht, dann endlich öffnet sich die Tür und Werner steht davor. Ich falle ihm um den Hals.
    »Danke, danke, danke!«, rufe ich und muss schon wieder ein bisschen weinen. Beim großen Katzengott – als Mensch bin ich echt eine Heulsuse!
    Werner drückt mich kurz, dann lässt er mich wieder los.
    »Mensch, Kira, was machst du für Sachen? Sind das deine Freunde?« Er deutet auf Tom und Pauli.
    »Ja, meine besten Freunde – Tom und Pauli! Sie haben mir geholfen, Vadim eine Falle zu stellen. Hat nur leider nicht ganz geklappt.«
    Tom und Pauli winken Werner zu. Der nickt knapp.
    »Was für eine Falle? Und warum? Und wie habt ihr Winston dazu bekommen, mir diese Botschaft zu bringen? Na egal, das könnt ihr mir hinterher erklären. Jetzt müssen wir erst mal mit dem da draußen fertig werden.« Er deutet zur Wohnungstür, gegen die Vadim immer noch bollert und hämmert. »Ich konnte ihn zwar mit dem alten Geldtrick reinlegen, aber irgendwann müssen wir ja mal aus der Wohnung raus. Und er macht auf mich nicht den Eindruck, als würde er uns zum Abschied nur die Hand schütteln wollen. Am besten rufe ich die Polizei an.« Werner zückt sein Handy und tippt eine Nummer ein.
    »Hallo? Hagedorn am Apparat. Ich habe hier einen Notfall …«

    Im Nachhinein ging dann alles ganz schnell. Keine zehn Minuten nach Werners Anruf stürmten vier Polizisten den Hausflur und überwältigten den völlig verdutzten Vadim. Eine fünfte Polizistin kam danach zu uns in die Wohnung und ließ sich die ganze Geschichte von uns erzählen und auch das Zigarettenversteck zeigen. Danach fuhren wir gemeinsam auf die Polizeiwache. Tja, und hier sitzen wir nun und geben alles noch einmal der Reihe nach zu Protokoll.
    Werner, der uns begleitet, schüttelt zwischendurch immer wieder den Kopf und murmelt etwas, das wie Ihr wart so leichtsinnig! klingt, sagt aber sonst nichts dazu.
    »Kinder, Kinder, da habt ihr ja ganz schön was angezettelt!«, stellt die Polizistin am Ende unserer Aussage fest, lächelt aber milde. »Wenn ihr das nächste Mal denkt, dass ihr einem Verbrecher auf der Spur seid, dann ruft bitte gleich die Polizei an. Was da alles hätte passieren können!«
    »Das stimmt schon«, räume ich ein, »aber wir mussten doch beweisen, dass Vadim gelogen hat, damit Sie meiner Mutter endlich glauben.«
    Jetzt lächelt die Polizistin.
    »Ich muss zugeben, dass euch das gelungen ist. Diesen Vadim haben wir nun endlich hinter Schloss und Riegel gebracht!«, sagt die Polizistin bestimmt. »Ihr könnt also ganz beruhigt nach Hause fahren und euch ausruhen.« Sie schaut den Professor an. »Die Kinder sehen sehr, sehr müde aus.«
    Stimmt. Ich bin unglaublich müde. Und besorgt. Denn von Kira habe ich nichts mehr gehört, seitdem ich sie aus dem Fenster gesetzt habe. Klar, sie ist heil bei Werner angekommen. Aber warum meldet sie sich bloß nicht bei mir?

Ursachenforschung.
Oder: Warum es immer gut ist, einen Professor für Physik im Haus zu haben.
    »Da bist du ja! Ich habe dich schon überall gesucht – warum antwortest du denn nicht, wenn ich an dich denke? Ich habe mir richtig Sorgen um dich gemacht!«
    Ich habe Kira in Annas Zimmer aufgestöbert. Sie liegt zusammengerollt auf dem Bett und rührt sich nicht. Als ich mich neben sie auf die Bettkante setze und sie streichle, hebt sie den Kopf und schaut mich an.
    »Ich will keine Katze mehr sein. Ich will wieder ich sein. Und ich will mich wieder von Mama trösten lassen. Als sie dich eben so lieb begrüßt und im Arm gehalten hat, bin ich richtig eifersüchtig geworden.«
    »Und deswegen liegst du hier im Bett?«
    »Ich liege auf Mamas Kissen. Das riecht so gut nach ihr.« Kira seufzt. »Ach, Winston! Ich glaube, ich habe gerade ganz schlimmes Heimweh nach meinem alten Ich.«
    Heimweh. Was soll das nun wieder sein?
    »Wie fühlt sich denn Heimweh an?«, will ich von ihr wissen.
    »Das ist schwer zu beschreiben. Ein bisschen, als ob man Hunger hätte und ganz müde wäre. Auf alle Fälle ist man traurig. Und es schnürt einem die Brust zu. Ich kann gerade gar nicht tief durchatmen.«
    Ich muss zugeben, dass mir die Vorstellung, bis ans Ende meiner Tage im falschen Körper zu stecken, genauso wenig gefällt wie Kira. Insofern kann ich sie gut verstehen. Ich

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