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Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1]

Titel: Ein Kater in geheimer Mission - Winston: [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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einschlägt.«
    Was Unterhaltungen mit Menschen anbelangt, hat Kira deutlich mehr Erfahrung als ich. Also ran an den Mann!
    »Äh, Werner …« Ja, wie jetzt weiter?
    »Was ist denn, Kira?«
    »Also, du bist doch Physiker. Kannst du mir sagen, ob irgendetwas Besonderes passieren würde, wenn in diesem Moment ein Blitz genau dort einschlagen würde, wo Winston gerade sitzt?«
    Mann, das klingt ja total bescheuert! Werner schaut mich erstaunt an.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ich … äh … also, wir beschäftigen uns in der Schule gerade mit Blitzen und … äh …« Was für ein grauenhaftes Gestammel! Werner muss sich fragen, ob ich als Kind wirklich so schlau bin, wie Anna immer behauptet. Los, Winston! Denk nach! Bring diesen Satz irgendwie sinnvoll zu Ende!
    »Also, wie gesagt, wir beschäftigen uns mit Blitzen und jeder soll drei verschiedene Stellen aufschreiben, an denen der Blitz einschlagen könnte. Und dann sollen wir auch beschreiben, was an diesen Stellen so passiert.« Puh. Das war knapp.
    Werner lacht.
    »Na, wenn dort der Blitz einschlägt, dann wird dem armen Winston bestimmt ganz schön warm im Pelz.«
    Gut. Diese Antwort ist nicht wirklich ergiebig. Ich beschließe nachzuhaken.
    »Und es macht gar keinen Unterschied, ob der Blitz in einen Baum einschlägt oder in dieses Trommeldings?«
    »Hach, du willst es also wirklich genau wissen. Na gut, dann schauen wir uns die Trommel mal näher an.« Er stapft in den Unterstand und begutachtet die Kabeltrommel. »Hm, da hast du dir tatsächlich ein interessantes Objekt für einen Blitzschlag ausgesucht: Wenn ich das richtig sehe, dann ist das im Grunde genommen eine riesige Kupferspule.«
    »Äh, was?« Ich sag’s ja – ich habe wirklich null Peilung und Werner wird glauben, Kira sei ein bisschen langsam im Kopf.
    »Also: Das Besondere an dieser Kabeltrommel ist, dass sie nicht mit Kabel umwickelt ist, das durch Plastik geschützt ist, sondern dass es blankes Kupferkabel ist. Wir haben also eine Kupferspule. Und was passiert wohl, wenn ein Blitz in eine Kupferspule einschlägt?«
    Ich zucke mit den Schultern.
    »Keine Ahnung.«
    Werner grinst.
    »Für den Bruchteil einer Sekunde entsteht ein sehr starker Elektromagnet. Wenn nämlich Strom durch eine Metallspule fließt, wird die Spule zum Magneten. So ist es bestimmt auch hier: In dem Moment, in dem der Strom des Blitzes fließt, entsteht in der Kupferspule ein Magnetfeld. Also, wenn der arme Winston etwas Magnetisches an sich hat, dann wird das von dem entstandenen Elektromagneten angezogen. Und zwar ziemlich stark.«
    Ich starre Werner mit aufgerissenen Augen an. Das ist es! Ein Magnet! Kann es sein, dass Kira und ich durch einen starken Magneten gewissermaßen aus uns selbst herausgezogen wurden? Sollte unser »Ich« also auf irgendeine Art und Weise magnetisch sein? Und sind wir auf dem Rückweg unglücklicherweise im falschen Körper gelandet? Durch unseren bescheuerten Wunsch oder was auch immer? Bedeutet das gleichzeitig, dass wir durch einen Magneten auch wieder zurücktauschen könnten? Und falls ja: Wo bekommen wir auf die Schnelle so einen starken Magneten her? Fragen über Fragen! Hoffentlich gibt’s dazu bald die passenden Antworten!

Echten Freunden kann man alles erzählen. Falsch – man kann nicht nur, man muss es auch!
    Zum ersten Mal, seit ich im Körper eines Mädchens stecke, bin ich froh, als endlich wieder Montag ist und ich zur Schule gehen kann. Das ganze Wochenende haben Kira und ich uns das Hirn zermartert, wo wir einen starken Magneten herbekommen könnten, um unsere Rücktauschtheorie auszuprobieren. Uns wieder in das Baustellenhäuschen zu setzen und darauf zu warten, dass noch mal ein Blitz in die Kupferspule einschlägt, erschien uns wenig Erfolg versprechend. Etwas Besseres ist uns allerdings auch nicht eingefallen und deshalb überlege ich, ob ich nicht Pauli und Tom von meinem Problem erzählen sollte. Natürlich ohne zu erwähnen, dass ich ein Kater bin.
    Bevor ich aber dazu komme, meine Freunde auf ihr physikalisches Expertenwissen zu testen, überrascht uns Herr Prätorius mit einer neuen Superlehrer-Idee.
    »So, ich habe mir am Wochenende Gedanken gemacht, wie man eure Klassengemeinschaft verbessern könnte. Und ich glaube, ich habe eine Lösung gefunden: Gruppentische. Wir werden jetzt also Folgendes tun: Jeder von euch schreibt auf einen Zettel die beiden Leute, mit denen er am liebsten, und die beiden, mit denen er auf keinen Fall an einem solchen Tisch

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