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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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Vorstellung, dass es schon eines Tages klappen wird, wenn ich mich nur ordentlich anstrenge. Dass ich dann ein bisschen mehr werde wie John und ein bisschen weniger wie ich. Trotzdem sollte man meinen, dass ich Mary-Lyn hätte richtig einschätzen müssen. Glamourös, zwanzig Jahre jünger als ich und mit einem anspruchsvollen Geschmack, der sich nicht nur auf schnelle Autos, sondern auf den ganzen Lebensstil erstreckt. Und man kann auch nicht sagen, dass mich meine Familie und Freunde nicht vorgewarnt hätten.
    Monica zum Beispiel hatte mich zu warnen versucht.
    Â»Also, wenn du mich fragst: Diese Frau ist total geldgeil«, hatte sie mir unverblümt gesagt. Wir saßen nach einem langen Arbeitstag in Vinny’s Bar und führten ein vertrauliches Gespräch bei einer Flasche Wein. »Die ist doch bloß hinter deinem Geld her.«
    Darüber musste ich lachen. »Ich habe doch gar kein Geld.«
    Â»Das weiß sie aber nicht«, wandte Monica ein. »Sie sieht bloß den Chef einer Flugfirma vor sich und hält dich für einen wohlhabenden Mann. Und so, wie du sie mit Blumen und Geschenken überhäufst, glaubt sie, sie hat das große Los gezogen.«
    Â»Aber nicht doch! Sie ist einzig und allein meinem Charme erlegen, Monica«, witzelte ich. »Du weißt doch, ich bin unwiderstehlich – gib’s doch zu!«
    Â»Wenn du meinst.« Monica drehte ihr Glas zwischen den Händen und klopfte mit ihren langen Fingernägeln dagegen. Das Geräusch ging mir auf die Nerven; vielleicht war mir auch bloß bewusst, wie nahe sie der Wahrheit gekommen war. »Ich will nur nicht noch mal mit ansehen, wie du verletzt wirst, Ritchie.«
    Â»Hey – vergiss nicht, ich bin schon ein großer Junge! Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Â»Amüsier dich, wenn’s unbedingt sein muss. Aber, um Himmels willen, heirate bloß nicht noch mal!«
    Sie klang genau wie meine Mutter, und das sagte ich ihr auch. Sie schien es als Kompliment zu betrachten.
    Doch trotz aller Warnungen – oder vielleicht gerade deswegen – heiratete ich Mary-Lyn. Und genau wie es alle vorausgesagt hatten, ging auch diese Ehe wie die beiden ersten den Bach runter. Vor gut einem Jahr haben wir uns getrennt, und ich bin wieder bei meiner Mutter eingezogen. Ich habe mir eingeredet, dass sie in ihrem Alter nicht mehr allein leben sollte, dabei war mir eigentlich ziemlich klar, dass der wirkliche Grund ein anderer war: Ich hätte es mir gar nicht leisten können, irgendwo anders zu wohnen. Mehr als ein Jahr ist das jetzt her, aber Mary-Lyn meint immer noch, ich müsse ihren Lebensstil finanzieren. Ich zahle ihr einen großzügigen Unterhalt, bezahle die Hypotheken für unser ehemals gemeinsames Haus und die Raten für ihr Auto, ebenso wie alle anfallenden Rechnungen. Sie ruiniert nicht nur mich, sondern auch die Firma, und entweder merkt sie es gar nicht, oder es ist ihr egal.
    Ich bringe Jodie ins Büro, um sie zu verabschieden, und gebe Monica mit einem leichten Kopfschütteln zu verstehen, dass wir mit weiteren Buchungen von Flugstunden wohl nicht zu rechnen haben. Der Freund wartet schon auf sie, er sitzt auf einem der gepolsterten Stühle und hält eine leere Kaffeetasse in der Hand, vor ihm auf dem Tisch liegt ein Stapel Flugzeitschriften. Zusammen verlassen sie das Gebäude, Jodie hängt an seinem Arm und plappert aufgeregt von ihrem Flug, und ich gehe nach draußen zum Parkplatz, um herauszufinden, was Mary-Lyn diesmal von mir will.
    Sie lehnt an der Motorhaube des Cabrios und raucht eine Zigarette. Sie lässt den Stummel auf den Asphalt fallen und tritt ihn mit dem Vorderteil ihrer Sandale aus, als ich näher komme. Sie ist eine üppige Frau, groß und braun gebrannt, und trägt die typische Uniform Floridas – Shorts und T-Shirt. Doch die Sonne lässt das Gold an ihrem Hals, den Handgelenken und Knöcheln glitzern, alles Schmuckstücke, die ich ihr gekauft habe, als ich sie noch beeindrucken wollte.
    Â»Hallo«, begrüßt sie mich. »Immer noch hinter den Blondinen her, wie ich sehe.«
    Ich ignoriere ihre spitze Bemerkung. »Was machst du denn hier?«
    Â»Na, ich bin bestimmt nicht gekommen, um mir die Flugzeuge anzuschauen.« Im Laufe der Jahre hat Mary-Lyn eine gewisse Perfektion darin entwickelt, mir mit einem schnippischen Einzeiler zu antworten, genau wie sie früher perfekt in den

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