Ein König wird beseitigt
könnten einmal zu ihrer Verteidigung dienen). Am 15. Januar 1899 gab Crailsheim das Dossier, das er offenbar inzwischen erhalten hatte, ans Geheime Hausarchiv. Die beiden letzten Tagebuchbände waren vom Vorstand des GHA, Dr. v. Rumpler, in persönliche Verwahrung genommen worden, und nach dessen Tod wurden beide Bände mit Ministerialbeschluss vom 23. Februar 1898 versiegelt dem GHA übergeben. 1918 hat Archivrat Dr. Weiss wegen der Revolution die Tagebücher mit den anderen Archivalien an Geh.Rat Dr. v. Jochner an das Dt. Reichsarchiv in Berlin übergeben.
Wahrscheinlich wurden vor 1923 mehrere beschriebene Seiten des letzten Tagebuchs im Auftrag von Kronprinz Rupprecht vernichtet. Alle anderen Tagebücher blieben bis 1936 in der persönlichen Verwahrung von Generaldirektor Dr. O. Riedner, der sie am 6. Juli 1936 ans GHA zurückgab – Das vorletzte Tagebuch enthielt Einträge von November 1869 bis Dezember 1885.Der Auftrag, die noch existierenden Tagebuchbände im Schreibtisch des Amtsvorstands des GHA zu verwahren, hatte bei den Luftangriffen 1946 einen Teilverlust zur Folge. Die ersten 7 Tagebuchbände seien jedoch erhalten (Merta S. 330) und befinden sich im GHA (58–69).
Die ersten, teilweise fingierten Tagebuchaufzeichnungen stammen von
Oskar Döring, «Das Tagebuch des Königs. 10.03.1886–08.06.1886» (1918, München, Universal-Verlag, Aufl. insgesamt 50.000), danach von
Georg Ludwig Schauenberg, «Im Banne der Rosen – König Ludwig II. in Tagebuchblättern» (1924, Diessen, Hubers Verlag) und von
Edir Grein, «Tagebuchaufzeichnungen von Ludwig II. König von Bayern» (1925, Schaan/Lichtenstein, Quaderer/Rupert), 33 Blätter Dez. 69–Dez. 85 und Tagebuch II vom 19.1.–7.6.1886, die sich bei Lutz befanden. Die vom Stiefsohn des Ministers v. Lutz (Erwin Riedinger = Edir Grein) publizierten Blätter kamen aus den beiden letzten von Mayr der Ministerialkommission zur Untersuchung der Todesursache übergebenen Bänden.
Weitere Publikationen von Tagebuchauszügen: H. Rall (1968, 1973), H. G. Evers (1986, Ludwig II. Theaterfürst – König – Bauherr) und Siegfried Obermaier (fragwürdig; 1986, München).
7 Bände der Tagebücher Ludwigs II. befinden sich heute noch im Geheimen Hausarchiv: 58–69.
Archivliste[ 1 ]
1. Auswärtiges Amt (AA) Berlin, Politisches Archiv (PAAA)
2. Bayerische Staatsbibliothek München (BSB München) Handschriften- und Inkunabelabteilung, Zeitungsarchiv
3. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (Bay HStA)
Abteilung II: Neuere Bestände
Abteilung III: Geheimes Hausarchiv (GHA)
Abteilung IV: Kriegsarchiv
MA I: Politisches Archiv:
Die Vertretungen in Berlin (Gesandtschaften)
Die bayerische Gesandtschaft in Dresden: Hier u.a. weitere Beispiele unterdrückter Veröffentlichungen über das Ende Ludwigs II. bzw. über das Verfahren gegen den König
Die bayerische Gesandtschaft in Hannover, G 9
Die bayerische Gesandtschaft in Wien, G 17
MA III, «Die Diplomatischen Berichte des Kurfürstentums Pfalzbayern und des Königreichs Bayern» 1799–1918
MA 1921 D. R. (Deutsches Reich)
Schlösserverwaltung (SchIV)
Königlicher Staatsrat (Bände III, IV, V)
Personenkarteien
4. Bismarck-Archiv Friedrichsruh (Otto-von-Bismarck-Stiftung) (BA Friedrichsruh)
5. Gemeindearchiv Schwangau
6. Badisches Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA Karlsruhe)
7. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (HStA Stuttgart)
8. Institut für Personengeschichte Bensheim
9. Holnstein-Archiv (Archivar: Martin Irl), Schwarzenfeld (Opf.)
10. Medizinhistorisches Institut und Museum der Universität Zürich (Medizinhistorisches Archiv der Universität Zürich)
11. Staatsarchiv München
12. Staatsarchiv Zürich
13. Stadtarchiv Füssen
14. Stadtbibliothek München Monacensia
15. Stadtarchiv Nürnberg
16. Universitätsarchiv Heidelberg (UAHD)
17. Wellcome Library London–Archives and Manuscripts (Wellcome Library London)
18. Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien (HHStA Wien)
19. HH Kriegsarchiv Wien
20. Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München – Düfflipp-Archiv
1 Wir beschränken uns auf die Notierung übergeordneter Titel.
Literaturverzeichnis
Adalbert Prinz von Bayern (1932).Vier Revolutionen und einiges dazwischen. Siebzig Jahre aus dem Leben der Prinzessin Ludwig Ferdinand von Bayern, Infantin von Spanien. Hans Eder, München.
Adalbert Prinz von
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