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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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Doch ein Gefühl der Erleichterung wollte sich nicht einstellen. Denn sie wusste, es war noch nicht vorbei. Schlimmer noch, es würde nie vorbei sein.
    Der Vater ihres Sohnes, mit dem sie nie etwas hatte zu tun haben wollen, war plötzlich in ihrem Leben aufgetaucht und hatte damit ihre ruhige Sicherheit zerstört. Am günstigsten wäre es, wenn er in sein … wie hieß das noch gleich? … Montmajor zurückkehren und sie in Frieden lassen würde. Doch darauf wagte sie nicht zu hoffen.
    Vielleicht war er eine Art von Hochstapler, der sich seine königliche Abstammung nur ausgedacht hatte. Vielleicht gab es dieses Montmajor gar nicht. Irgendwie wirkte der Mann unecht – wie aus einem Hollywoodstreifen – mit seiner abgetragenen, aber sicher teuren Lederjacke, der ausgeblichenen Jeans und den Lederstiefeln. Wie ein König sah er nun wirklich nicht aus. Welcher Monarch fuhr schon ein großes schwarzes Motorrad? Er war ganz sicher ein Betrüger. Oder einfach ein Verrückter. In Kalifornien waren die reichlich vertreten.
    Aber wer auch immer er war, sie war ziemlich sicher, dass er tatsächlich Nickys biologischer Vater war. Zwar hatte er fast schwarzes Haar und eine relativ dunkle Haut, aber die Augen waren die von Nicky, da gab es keinen Zweifel. Auch wenn der Blick des Kindes noch voll Unschuld war, ganz im Gegensatz zu dem seines Vaters.
    Seufzend hob sie den Kleinen hoch und setzte ihn in seinen Hochstuhl. Dass sich die Auseinandersetzung vor Nickys Augen abgespielt hatte, bedauerte sie sehr. Auch wenn ein Kind in dem Alter wohl noch nicht viel verstehen würde. Aber wer konnte das schon so genau wissen?

2. KAPITEL
    Ein schmaler Sonnenstrahl drang durch die geschlossene Jalousie und fiel auf den grauen Schreibtisch, hinter dem Debbie English, die für den Kundendienst zuständige Managerin, saß. Ihr Büro in dem Gebäude der Westlake Cryobank war elegant und großzügig, was die Kundinnen offenbar einschüchtern sollte.
    Drei Tage zuvor war Vasco Montoya plötzlich in Stellas Leben aufgetaucht, seitdem hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Vielleicht war das Ganze nur ein Traum, besser gesagt ein Albtraum gewesen und hatte keinerlei Folgen. Und dennoch musste sie wissen, woran sie war, sonst hätte sie keine ruhige Minute mehr.
    „Wie ich schon sagte, Madam, wir garantieren unseren Klientinnen absolute Vertraulichkeit.“ Die Stimme der kühlen Blondine war nüchtern und geschäftsmäßig.
    „Und wie erklären Sie sich dann, dass dieser Mann plötzlich auf meiner Türschwelle stand?“ Stella hatte sich einen Artikel aus dem Internet über Edelsteinabbau ausgedruckt, der auch ein Interview mit Vasco Montoya enthielt, dem Chef von Catalan Mining und König des kleinen Staates Montmajor. Offenbar hatte er seine Firma in Kolumbien gegründet und besaß jetzt ein milliardenschweres Unternehmen. Auf dem Foto sah er ausgesprochen zufrieden aus. Warum auch nicht? Er hatte ja alles, was er wollte.
    Nur nicht ihren Sohn.
    Die Blondine war sichtlich verlegen und lächelte krampfhaft.
    Bestimmt hat er seine Informationen von ihr … wahrscheinlich hat er mit ihr geflirtet, ist vielleicht sogar mit ihr ins Bett gegangen, dachte Stella, und Wut stieg in ihr auf. „Er weiß, wo ich wohne und dass ich seine Samenspende bekommen habe. Er besteht darauf, dass ich und mein Sohn nach Montmajor ziehen.“ Was für eine lächerliche Idee. Aber leider nicht wirklich komisch. „Was hat er Ihnen bezahlt?“
    „Er kann die Information unmöglich von uns bekommen haben. Unsere Unterlagen sind alle unter Verschluss.“
    „Aber die Daten sind doch bestimmt auch im Computer?“
    „Selbstverständlich, aber …“
    „Kein Aber. Er hat gesagt, dass er für die Information bezahlt hat, also muss Ihr System irgendwo ein Loch haben.“
    „Das ist unmöglich, denn wir legen Wert auf die größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen. Außerdem haben wir ausgezeichnete Rechtsberater.“
    Das war eindeutig eine verkappte Drohung. Glaubte die Managerin etwa, Stella würde das Unternehmen verklagen? Das würde auch nichts nützen. Seufzend lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. „Was ich unbedingt wissen muss, ist etwas anderes.“ Kurz schweiften Stellas Gedanken zu Nicky, der fröhlich in dem Tageskindergarten der Universität spielte, wo sie ihn morgens abgegeben hatte. „Hat er irgendwelche Rechte als Samenspender? Oder hat er sie abgetreten?“
    „Alle unsere Spender müssen unterschreiben, dass sie auf sämtliche Rechte verzichten.

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