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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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konnte?
    Möglichst unauffällig warf er einen Blick auf ihre Hand. Kein Ehering, Gott sei Dank! Die Sache war schon kompliziert genug. „Sie müssen unbedingt mit Nicky nach Montmajor ziehen“, sagte er lächelnd. Dass sie für keine Summe der Welt das Kind aufgeben würde, war ihm schnell klar geworden. Wenn er bereits nach wenigen Minuten nicht mehr auf Nicky verzichten wollte, wie musste es ihr da erst ergehen?
    „Wir werden nirgendwo hinziehen“, erklärte sie ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Nein? Kurz sah er sich in dem Raum um. Stella Greco war nicht reich, das sah er sofort. Das Häuschen war hübsch, aber winzig. Die Möbel waren einfach, und vor der Tür stand ein blauer Kleinwagen. „Aber Sie hätten dort ein sehr komfortables Zuhause, und es würde Ihnen an nichts fehlen.“ Inzwischen liebte er das Schloss, das er als junger Mann so sehr verachtet hatte. Und so würde es ihr auch ergehen, dessen war er sich sicher.
    „Danke, aber ich fühle mich hier in Kalifornien sehr wohl. Ich liebe meinen Beruf und mag mein kleines Haus. Die Schulen in der Umgebung sind ausgezeichnet, und es ist eine angenehme und sichere Gegend für ein Kind. Ich habe sehr genaue Nachforschungen angestellt, bevor ich hierhergezogen bin, das können Sie mir glauben.“
    Wieder sah Vasco sich um. Sicher, das Häuschen war niedlich, aber trotz geschlossener Fenster war der Verkehr deutlich zu hören. Und Kalifornien hatte möglicherweise viele Reize, war aber für Heranwachsende gerade deshalb nicht ungefährlich. „Nicky würde es in der ländlichen Umgebung von Montmajor viel besser gehen. Die frische Luft, die unberührte Natur …“
    „Geben Sie sich keine Mühe“, unterbrach sie ihn schnell. „Wir bleiben hier.“ Trotz ihrer wahrscheinlich nur gut ein Meter sechzig wirkte sie sehr überlegen, was Vasco lächelnd zur Kenntnis nahm. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und seinem Verhandlungsgeschick zweifelte er keine Sekunde daran, dass letzten Endes alles nach seinen Wünschen laufen würde. Mit Geld allein kam er hier nicht weiter, aber jeder Mensch hatte seine Schwachstellen – und seine Träume.
    Vielleicht konnte er sie auch verführen … Jetzt, da er sie gesehen hatte, war das eine durchaus verlockende Möglichkeit. Man kam sich gleich sehr nahe und hatte sein Vergnügen dabei. Es lohnte sich, darüber nachzudenken. Aber noch war es zu früh. Noch stand sie unter Schock und musste erst einmal die Tatsache verdauen, dass der Vater ihres Sohnes Ansprüche erhob. Er sollte ihr ein paar Tage Zeit lassen, sich mit der neuen Situation abzufinden.
    „Dann werde ich mich jetzt verabschieden.“ Er machte eine leichte Verbeugung. „Und, bitte, scheuen Sie sich nicht, Nachforschungen anzustellen. Sie werden herausfinden, dass ich die Wahrheit gesagt habe.“
    Sie runzelte die Stirn und zog gleichzeitig in einer überaus entzückenden Art und Weise die Nase kraus. Offenbar war sie überrascht, dass er bereit war zu gehen, ohne dass es zu einer Abmachung gekommen war. „Umso besser.“
    „Ich werde mich dann wieder mit Ihnen in Verbindung setzen.“
    „Wenn Sie wollen.“ Während sie sich das Haar zurückstrich, sah sie ihn misstrauisch an. Vermutlich wird sie sich heute Abend besonders sorgfältig vergewissern, dass auch alles abgeschlossen ist, ging es ihm durch den Kopf. Aber warum auch nicht? Das zeigte nur, dass sie alles dafür tun würde, sein Kind zu beschützen.
    Als Vasco den Kleinen ansah, der auf dem Boden saß und konzentriert mit seinen Plastikringen spielte, wurde ihm warm ums Herz. Das war sein Fleisch und Blut. „Auf Wiedersehen, Nicky.“
    Das Kind sah hoch und lächelte. „Ah … gu …“
    Gerührt warf Vasco Stella einen Blick zu. „Was für ein wunderbarer kleiner Junge.“
    Wider Willen musste auch sie lächeln. „Das ist er. Und er ist für mich das Wichtigste auf der Welt.“
    „Ich weiß. Und ich respektiere das.“ Genau deshalb hatte er fest vor, auch Stella nach Montmajor mitzunehmen. Ein Kind musste mit Vater und Mutter aufwachsen.
    Als er seine schwere Maschine anwarf, die er vor Stellas Haus geparkt hatte, war er sehr zufrieden mit sich. Die erste Begegnung mit der Mutter seines Sohnes war gut verlaufen. Anfangs hatte sie ihn nicht einmal ins Haus lassen wollen. Und zuletzt hatte sie ihm doch noch ihre Telefonnummer gegeben. Das war durchaus vielversprechend. Er gab Gas und fuhr in Richtung Santa Monica.
    Sowie Vasco gegangen war, verriegelte Stella die Tür.

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