Ein Kurs in Wundern
konnten all die Pracht, die Großartigkeit der Szenerie und die gewaltigen Ausblicke, die sich auf der
Weiterreise vor einem auftun, am Anfang nicht vorhergesehen werden. Doch selbst diese, deren Glanz
unbeschreibliche Höhen erreicht, während man weitergeht, bleiben in der Tat hinter all dem zurück, was wartet,
wenn der Pfad aufhört und die Zeit mit ihm endet. Aber irgendwo muss man beginnen. Gerechtigkeit ist der
Beginn.
3.
Alle Konzepte über deine Brüder und dich selbst, alle Ängste vor künftigen Zuständen und alle Beschäftigung
mit der Vergangenheit stammen aus Ungerechtigkeit. Hier ist die Linse, die die Wahrnehmung verzerrt, wenn sie
vor des Körpers Augen gehalten wird und dem Geist, der die Linse gemacht hat und dem sie sehr lieb und teuer
ist, das Zeugnis der verzerrten Welt zurückbringt. Selektiv und willkürlich wird jedes Konzept der Welt auf
ebendiese Weise aufgebaut. Sünden werden wahrgenommen und gerechtfertigt durch eine sorgfältige Selektivität,
in der jeder Gedanke von Ganzheit verloren gehen muss. Vergebung hat in solchen Machenschaften keinen Platz,
denn es gibt keine Sünde, die nicht für immer wahr erschiene.
4.
Die Erlösung ist GOTTES Gerechtigkeit. Sie erstattet deinem Bewusstsein die Ganzheit der Fragmente
zurück, die du als abgebrochen und separat wahrnimmst. Und eben dadurch wird die Angst vor dem Tod
überwunden. Denn separate Fragmente müssen zerfallen und sterben, Ganzheit aber ist unsterblich. Sie bleibt auf
immer und auf ewig wie ihr SCHÖPFER, da sie eins mit IHM ist. GOTTES URTEIL ist SEINE Gerechtigkeit.
Darauf - auf ein URTEIL, das keinerlei Verurteilung kennt, auf eine Bewertung, die völlig auf Liebe gegründet ist
- hast du deine Ungerechtigkeit projiziert und GOTT die Linse der verzerrten Wahrnehmung gegeben, durch die
du schaust. Jetzt gehört sie IHM, nicht dir. Du hast Angst vor IHM und siehst nicht, dass du dein SELBST als
einen Feind hasst und fürchtest.
5.
Bete um GOTTES Gerechtigkeit, und verwechsle SEIN Erbarmen nicht mit deinem eigenen Wahnsinn. Die
Wahrnehmung kann jedes Bild machen, das der Geist zu sehen wünscht. Erinnere dich daran. Darin liegt entweder
der HIMMEL oder die Hölle - ganz wie du es wählst. GOTTES Gerechtigkeit weist zum HIMMEL, gerade weil
sie völlig unparteiisch ist. Sie akzeptiert jeden Beweis, der ihr vorgebracht wird, wobei sie nichts auslässt und
nichts als einzeln und getrennt von allem übrigen einschätzt. Von diesem einen Standpunkt aus, und nur von
diesem, urteilt sie. Hier wird jeder Angriff und jede Verurteilung bedeutungslos und unhaltbar. Die Wahrnehmung
ruht, der Geist ist still, und das Licht kehrt wiederum zurück. Nun ist die Schau wiederhergestellt. Das, was
verloren war, ist jetzt gefunden worden. Der Friede GOTTES senkt sich auf die ganze Welt herab, und wir
können sehen. Und wir können sehen!
20. WAS IST DER FRIEDE GOTTES?
1.
Es wurde gesagt, dass es eine Art von Frieden gibt, der nicht von dieser Welt ist. Wie wird er erkannt? Wie
wird er gefunden? Und wenn er gefunden ist, wie kann er beibehalten werden? Lass uns jede dieser Fragen
getrennt überdenken, denn jede spiegelt einen anderen Schritt entlang des Weges wider.
2.
Erstens, wie kann der Friede GOTTES erkannt werden? Der Friede GOTTES wird zuerst nur durch eines
erkannt: Er ist in jeder Weise total anders als alle vorhergehenden Erfahrungen. Er erinnert an nichts, was vorher
war. Er bringt keine vergangenen Assoziationen mit sich. Er ist etwas völlig Neues. Es gibt zwar einen Kontrast
zwischen ihm und der ganzen Vergangenheit. Doch sonderbarerweise ist es kein Kontrast von wahren
Unterschieden. Die Vergangenheit entgleitet einfach, und an ihrer Stelle ist immerwährende Stille. Nur das. Der
anfangs wahrgenommene Kontrast ist lediglich vergangen. Stille hat sich ausgedehnt, um alles zu bedecken.
3.
Wie wird diese Stille gefunden? Niemand, der wirklich nach ihren Bedingungen sucht, kann darin versagen, sie
zu finden. Der Friede GOTTES kann niemals dorthin kommen, wo Ärger ist, denn Ärger muss verleugnen, dass
Frieden existiert. Wer Ärger in irgendeiner Weise oder unter irgendwelchen Umständen als gerechtfertigt sieht,
verkündet, dass Friede bedeutungslos ist, und muss glauben, dass er nicht existieren kann. In diesem Zustand kann
der Friede nicht gefunden werden. Daher ist die Vergebung die notwendige Bedingung, um den Frieden GOTTES
zu finden. Mehr als das: Wenn Vergebung da ist, muss Friede da
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