Ein letztes Mal...
bis endlich alle geöffnet waren und sie seine warme Haut berühren konnte. Seine harten Muskeln zu fühlen ließ sie die Welt jenseits des abgelegenen Wäldchens, in dem sie parkten, völlig vergessen. Marianna begann, seine Brust zu küssen, mit Zähnen und Zunge zu liebkosen, während Sebastian ihre locker aufgesteckte Frisur löste, sodass ihr das Haar auf den Rücken fiel.
Sein Blackberry piepte, eine ganz und gar unwillkommene Störung. Ungeduldig riss Sebastian sich das Gerät vom Gürtel und warf es auf den Boden.
Wurde aber auch Zeit, dass er das tat.
Hitzig packte sie ihn an den Schultern, zog ihn an sich, verzweifelt darum bemüht, ihm noch näher zu kommen. Sie griff in sein kurz geschnittenes Haar, küsste ihn wie von Sinnen, regelrecht ausgehungert nach all den Monaten ohne ihn.
Er schob ihr die Kostümjacke über die Schultern und umschloss mit einer Hand ihre Brust über dem Satinhemdchen. Als er mit dem Daumen ihre harte Brustwarze zu streicheln begann, durchfuhr Marianna heftiges Verlangen. Und als er sie gleich darauf mit dem Mund liebkoste, drängte sie sich ihm instinktiv entgegen.
„Genug.“ Die feuchte Hitze seines Mundes durch den Satin auf ihrer Haut zu spüren steigerte ihre Lust nur noch weiter und weiter. „Ich will mehr.“
Zum Glück verstand er ihre Widersprüchlichkeit, die ihre Ehe in fast jeder Hinsicht belastet hatte. Er brachte sie beide wieder in eine aufrechte Position, bis er selbst mitten auf dem Rücksitz saß.
Rittlings setzte sie sich auf seinen Schoß. Beim Hinknien rutschte ihr der Rock hoch, und ihre Füße wurden gegen die Vordersitze gedrückt, sodass ihr ein Gucci-Pumps herunterfiel.
Schnell streckte er den Arm aus, griff nach unten und zog ihr den Schuh wieder an. „Anlassen“, raunte er ihr zu. „Ich stehe plötzlich auf Zitronengelb.“
Sie tastete nach seiner Gürtelschnalle und spürte dabei, wie erregt er war. Und gleich darauf schob sie die Hand unter den Stoff und begann, ihn zu streicheln. Sebastian, der sich beim Liebesspiel noch nie hatte abhängen lassen, glitt mit der Hand erneut unter ihren Rock und fing an, spielerisch an ihrem Stringtanga zu ziehen, bis er …
Zerriss.
Energisch schnipste er den Hauch gelber Seide beiseite, den sie am Morgen gewählt hatte, um sich mehr als Frau zu fühlen und weniger als Versagerin in der wichtigsten Beziehung ihres Lebens. Marianna presste sich an ihn, und er drang in sie. Schnell. Voll und ganz. Kein Zögern. Keine Unbeholfenheit. Vielmehr ein harmonisches Zusammenspiel, erworben durch neun Jahre Erfahrung, wie man Sex gemeinsam genoss, wenn schon nichts anderes.
Sie packte ihn an den Handgelenken und führte seine Hände zu ihren Brüsten. Und sie ließ seine Hände nicht los, während er sich ungezügelt und kraftvoll in ihr bewegte. Sie drängte sich aufreizend an ihn, forderte ihn mit kreisendem Hüftschwung heraus, um all die heißen Gefühle dieser ihrer letzten Begegnung voll auszukosten.
Ein letztes Mal zusammen sein. Eine weitere Erinnerung, mit der sie sich bei einem Glas Wein am Strand quälen konnte.
Wenn sie sich doch nur halb so gut bei anderen Dingen verstehen könnten, wie sie es beim Sex taten. Doch selbst dieses Band war brüchig geworden, weil es ja die Zeit „danach“ gab, den Absturz in tiefe Traurigkeit darüber, dass es nichts anderes mehr gab, was sie beide verband.
Seine Brust war inzwischen schweißfeucht, ihre Arme ebenfalls, und die Küsse schmeckten leicht salzig. Unbändige Lust stieg in Marianna auf, und das Bedürfnis, den Gipfel zu erreichen, war fast schmerzhaft. Sebastian durchwühlte ihr Haar, die Miene in einer Art und Weise angespannt, die ihr signalisierte, dass er auf sie wartete, sich zurückhielt, bis auch seine Arme zitterten. Ihr lustvolles Stöhnen mischte sich mit seinem, wurde drängender, heftiger. Sein gewaltiges Beben riss sie mit, befreite sie, auch wenn es ein weiteres Stückchen ihrer verletzten Seele zerstörte.
Ihr Begehren vermischte sich mit dem Schmerz zu einem bittersüßen Abschied. Eine Woge unglaublicher Hochgefühle nach der anderen überrollte sie, bis sie sich erschöpft gegen Sebastian sinken ließ. Er hielt sie immer noch fest in den Armen.
Im Inneren des BMW waren nur ihr Keuchen und das Prasseln des Regens auf das Wagendach zu hören. Marianna war bewusst, dass sie nichts weiter zu bereden hatten. Mit ihnen beiden war es vorbei. Sie hatten lediglich noch ein Treffen vor dem Scheidungsrichter vor sich.
Sie brauchten nicht
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