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Ein letztes Mal...

Ein letztes Mal...

Titel: Ein letztes Mal... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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besonders, weil er einfach glauben musste , dass es seinem Bruder gut ging.
    Er legte das Messer beiseite. „Kyle und ich haben als Kinder liebend gern Sandwiches mit Nussnugatcreme und Erdnussbutter gegessen.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Ihr beiden seid euch immer besonders nah gewesen.“
    „Vor allem, als wir jünger und noch nicht so beruflich eingespannt waren.“
    Er hielt inne, wartete auf eine schnippische Bemerkung, dass er seinen Job über alles andere stelle. Aber ausnahmsweise sagte sie nichts dergleichen. Er ließ die Schultern sinken und merkte erst in diesem Moment, dass er sie überhaupt angespannt hatte.
    „Als wir etwa neun und zehn waren, haben wir den Sommer über am liebsten in einem Wald hinter unserem Haus gespielt. Na ja, es kam uns wie ein Wald vor. Bestimmt waren es nur ein paar Bäume mit einem Pfad mittendurch.“
    Er schnitt weiterhin den Apfel in Scheiben, bis nur noch das Kerngehäuse übrig war. „Wir verbrachten den ganzen Tag dort. Wir nahmen Sandwiches mit Nussnugatcreme und Erdnussbutter und eine große Flasche Limonade mit. Und wir gruben Tunnel.“
    „Tunnel?“ Marianna, auf die Ellbogen gestützt, beugte sich vor, elegant wie immer, selbst in einem Laken.
    „Ja, wir hoben tiefe Gräben aus, legten Holzbretter darüber und bedeckten die mit einer Schicht Erde.“ Die Erinnerung daran erfasste ihn mit Freude. „Wir hatten Glück, dass wir nicht umgekommen sind, als wir darin herumkrochen. Wir hätten ersticken können. Oder die ganze Dachkonstruktion hätte einstürzen können, falls jemand unwissentlich auf eins dieser Bretter getreten wäre.“
    „Und was hat deine Mutter dazu gesagt?“
    „Sie hat nichts davon gewusst.“ Zweifellos hätte sie ihnen beiden bis in alle Ewigkeit Hausarrest gegeben, und sie hätten es verdient gehabt. Sie hatten als Kinder vor nichts Angst. Kyle war heute noch viel zu draufgängerisch. „Wir ließen Jonah Schmiere stehen, damit er uns Bescheid sagte, falls sie kam.“
    „Was musstet ihr ihm bezahlen, damit er dichthielt?“
    „Wer sagt denn, dass wir ihn bezahlen mussten?“ Leise lachend beförderte er das Kerngehäuse des Apfels in den Mülleimer. „Er ist der Jüngste und hat gemacht, was wir ihm sagten.“
    Sie lächelte, und es war, als würde sich der Raum erwärmen. „Und Matthew?“
    „Er hält sich viel zu sehr an Regeln. Wir haben ihm unser Geheimnis nie verraten.“ Er versuchte, die Erinnerung abzutun, aber sie ging ihm trotzdem nahe. „Kyle war besonders eifrig bei der Sache. Ich hätte mir damals schon denken können, dass er zum Militär gehen würde.“
    Marianna rutschte von dem Barhocker und legte Sebastian die Arme um die Taille, den Kopf schmiegte sie an seine nackte Brust. Die Sorge um seinen Bruder brachte ihn fast um, aber er würde den Teufel tun, bevor er sich davon lähmen ließ. Besonders nicht in Mariannas Gegenwart.
    Er strich ihr über den Rücken, versuchte, die Kontrolle zu behalten, obwohl er nichts so sehr wollte, als in diesem sinnlichen Vergessen zu versinken, das sie anbot. Sie lehnte sich zu ihm, um seinen Hals zu küssen, und schlang dabei die Arme noch fester um Sebastian. Der Kloß in seinem Hals wurde immer größer. Er musste etwas unternehmen und das schnell, oder sie würde ihn überwältigen.
    Schließlich eroberte er ihren Mund, bevor sie ihn mit einer mitfühlenden Bemerkung treffen konnte, umfasste ihren Po und hob sie hoch. Ihr Lust zu bereiten würde ohne jeden Zweifel ihm selbst großes Vergnügen bereiten.
    Marianna hätte sich gern in die Gewohnheit geflüchtet, die sie früher beide hatten, sich im Sex zu verlieren. Denn in ein altes Verhaltensmuster zu verfallen war sehr viel leichter, als ein neues zu erschaffen. Die Geschichte, wie Sebastian früher mit seinem Bruder Kyle gespielt hatte, rührte ihr bereits verletzliches Herz immer noch tief.
    Er hob sie hoch und setzte sie auf den Tresen in der Mitte der Küche. Das Laken, das sie sich um die Schultern geschlungen hatte, rutschte ihr bis auf die Hüfte herunter, trotzdem wurde ihr immer heißer. Die Stille in ihrem gemeinsamen Haus hüllte sie beide ein und erinnerte Marianna daran, wie einsam die letzten Monate gewesen waren.
    „He, du“, sagte sie, eher, um die Stille zu vertreiben als aus dem Bedürfnis heraus zu reden. „Du hast den Wettlauf in die Küche verloren. Du hättest mich nackt füttern müssen.“
    „Dann zieh mir die Shorts aus“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Bedächtig strich sie mit dem Daumen

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