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Ein letztes Mal...

Ein letztes Mal...

Titel: Ein letztes Mal... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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Verlangen nach ihr geschürt hatte, obwohl er genau deswegen am liebsten die Flucht ergriffen hätte. Sie brauchte irgendwie mehr von ihm als Sex – schon früher.
    Er würde sie einfach mit dem ablenken, was sie beide gut konnten, damit sie die Bereiche vergaß, in denen sie offenbar immer wieder Schiffbruch erlitten. Er sah auf den Wecker. Punkt 4.30 Uhr.
    Behutsam zog Sebastian das Laken weg und verteilte dabei zärtlich Küsse auf ihrem ganzen Körper – auf den Brüsten, dem Bauch, der Hüfte –, bis Marianna sich wohlig unter ihm rekelte. Sie reckte und streckte sich derart sinnlich, dass er beinah wieder in sie eingedrungen wäre. Beinah. Er brauchte mehr Zeit, um in ihrer Nähe seinen Schutzwall zu errichten, ehe sie ihn mit einer neuen Aufforderung überfiel.
    Er musterte sie eingehend und begann, ihre Kniekehle zu streicheln. „Bist du wach?“
    „Jetzt ja.“ Sie erwiderte sein Lächeln, und es war unverkennbar, dass sie bereits wieder erregt war.
    Er hob eine Hand und hielt sie direkt vor ihr Gesicht. „Wie viele Finger?“
    „Drei.“
    „Perfekt.“
    Sacht strich sie ihm über das Kinn. „Hast du etwas über Kyle gehört?“
    Er küsste ihre Handfläche. „Noch nicht, aber ich glaube an das Sprichwort, dass keine Nachrichten gute Nachrichten sind.“ Um von einem Thema abzulenken, das ihn frustrierte, weil er praktisch nichts tun konnte, fragte er: „Wie wär’s mit einem Snack, ehe sich die morgendliche Übelkeit bemerkbar macht?“
    Marianna schaute ihn einen Augenblick besorgt an, was ihm gar nicht behagte, lächelte dann jedoch.
    „Du bist ein Mann ganz nach meinem Herzen.“ Sie setzte sich auf und zog dabei das blau-gelb-gestreifte Laken vor die Brust. „Ich hab richtig Heißhunger auf diese Schokocreme mit Himbeeraroma.“
    Sie redete also schon wieder von Herz und Gefühl. Er verdrängte sein Unbehagen und stand auf. Während er seine Boxershorts anzog, schlang sie das Laken wie eine Toga um sich.
    „Wer als Letzter in der Küche ist, muss den anderen nackt füttern.“ Sie lächelte lasziv.
    „Hört sich gut an“, rief er ihr nach, weil sie schon losgerannt war.
    Er nahm sich Zeit, ihr zu folgen, freute sich darauf, sie mit Schokocreme zu füttern und zu beobachten, wie sie diese lustvoll verspeiste.
    In der Küche schaltete er nur eine einzige Lichtleiste ein, die die ultramoderne Küche beleuchtete. Marianna hatte sich mit deren Einrichtung besonders viel Zeit genommen, denn hier frönte sie ihrer Kochleidenschaft. Alle möglichen Erinnerungen stürzten auf ihn ein.
    Wie begeistert sie war, das Ungetüm von Herd auszusuchen. Wie sie auf einer Leiter stand und Töpfe an einem Gitter an der Decke aufhängte.
    Wie ihre neugeborene Tochter in einem Babysitz schlief, der neben dem Tisch auf dem Boden stand, und Marianna diesen mit dem Fuß schaukelte, während sie auf der Kochinsel Gemüse schnitt.
    Ein Riesenunterschied zu seinem nächtlichen Imbiss in der dunklen Miniküche seiner Kanzlei. „Nimm Platz und lass dich von mir füttern.“
    Sie setzte sich auf einen Barhocker an den gefliesten Küchentresen in der Raummitte, während er den Kühlschrank öffnete. Wie lange war es her, seit sie nach dem Sex einen Snack zu sich genommen hatten? Er konnte sich wirklich nicht mehr daran erinnern. Alle Unbeschwertheit war bereits vor langer Zeit aus ihrer Beziehung verschwunden.
    Sebastian fragte sich, wie das hatte passieren können, wo Mariannas hemmungsloses Lachen doch zu den Dingen gehörte, die er am meisten an ihr mochte. Von der Vergangenheit und der Sorge um Kyle verfolgt, konnte er jetzt etwas von ihrer Fröhlichkeit gut gebrauchen.
    Er stellte eine Flasche Mineralwasser neben den Obstkorb auf den Küchentresen. Dann ging er in die Speisekammer. Ja, Marianna hatte dort alle Gourmet-Schokocremes hingestellt, in einer Reihe, vor allen anderen Vorräten auf dem Regal. Jedes Glas war öfter als nur zum Probieren geöffnet worden.
    Er reichte ihr die Creme mit Himbeergeschmack und schnitt dann mit einem kleinen Messer einen Apfel auf. „Was hat Schokocreme nur an sich, dass alle sie mögen, egal, welche Einkommensklasse?“
    Sie zog das Apfelstückchen, das er ihr gegeben hatte, durch die Creme. „Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass sie Erinnerungen an unsere Kindheit weckt.“
    Mehr, als sie ahnen konnte. Verdammt. Es war ein schlechter Zeitpunkt, um Kindheitserinnerungen zu wecken. Aber über Kyle zu reden, war sehr viel leichter, als an Sophie auch nur zu denken,

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