Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich
Stone-Creek-Ranch leben, und jedes Kind, dessen Vater ich bin, wird dort aufwachsen.“
Meg ließ sich nicht einschüchtern. Schließlich war sie eine McKettrick. „Und jedes Kind, dessen Mutter ich bin, wird auf der Triple M aufwachsen.“
„Okay, dann sollten wir besser kein Baby zeugen.“ Brad stand auf, ging an den Herd und schenkte sich Kaffee nach.
„Hör mal“, begann sie sanft. „Vergessen wir das Thema einfach. Es tut mir leid, dass ich es angesprochen habe. Einen Moment lang sind meine Gefühle mit mir durchgegangen und …“ Sie beendete den Satz nicht.
Brad schwieg.
Sie saßen in einer Hütte fest. Mindestens für eine Nacht, vielleicht länger. Sie mussten miteinander auskommen, sonst würden sie beide verrückt werden.
Meg hob die Spielkarten auf. „Ich wette, ich kann dich schlagen, Brad O’Ballivan“, sagte sie und wedelte mit der Schachtel. „Gin Rummy, Poker – was immer du willst.“
Er lachte, und sofort legte sich die Anspannung. Wenigstens an der Oberfläche. Aber darunter lauerten gefährliche Untiefen. „Quartett?“
„Ich habe in letzter Zeit oft Karten gespielt – mit meinem Neffen Liam. Quartett spielt er am liebsten.“
„Wenn das so ist, nehme ich Gin Rummy.“ Brad stellte eine dritte Kiste zwischen sie beide. „Du glaubst also, du könntest mich über den Tisch ziehen, ja?“ Sein Blick verriet, dass er vorhatte, sie über den Tisch zu ziehen – und dass er dabei nicht an die Karten dachte.
4. KAPITEL
Für Brad war es wie ein Wunder, dass er in einer Schutzhütte saß und mit Meg McKettrick Gin Rummy spielte, obwohl er seit seiner Rückkehr nach Stone Creek nur daran dachte, sie ins Bett zu bekommen. Und dann hatte sie ihn praktisch dazu eingeladen, der Vater ihres Babys zu werden.
Natürlich störte es ihn, dass sie es allein aufziehen wollte – noch dazu auf der Triple-M-Ranch. Trotzdem hätte er nichts dagegen, ein Kind mit ihr zu zeugen.
Warum liege ich dann nicht längst auf ihr?
Er betrachtete seine Karten und analysierte die Situation. Ganz abgesehen davon, dass Meg auch diese Runde gewinnen würde, heulte draußen der Wind wie eine Horde Gespenster, die sie aus der Hütte vertreiben wollte. Die Wände zitterten, und obwohl es noch nicht einmal Mittag war, wurde es draußen immer dunkler.
„Spiel schon“, sagte Meg ungeduldig. In ihren Augen blitzte außer dem Triumph noch etwas anderes auf.
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast die Karten gezinkt. Gleich legst du dein Blatt hin, und ich habe schon wieder verloren, stimmt’s?“
Sie lächelte herausfordernd. „Das liegt ganz bei dir.“
Sie ist eine Cowboy-Geisha, dachte Brad. Später, wenn er allein auf der Ranch war, würde er vielleicht einen Song daraus machen. Auch wenn er sich für immer von Tourneen und Tonstudios verabschiedet hatte, war die Musik noch immer sein Leben.
Resigniert nahm er eine Karte vom Stapel, warf einen Blick darauf und legte sie fort.
Meg nahm sie, schob sie in ihr Blatt und breitete es auf der Kiste aus.
„Tja, das Glück der McKettricks!“, verkündete sie strahlend.
Spontan legte er seine Karten hin, beugte sich vor und küsste sie zärtlich auf den Mund. Zunächst erstarrte sie, dann erwiderte sie den Kuss und stöhnte leise auf, als er seine Zunge ins Spiel brachte.
Sie legte die Hände um seinen Nacken.
Am liebsten hätte er die Kiste, die sie trennte, beiseitegeschoben, sich mit Meg hingelegt und hier und jetzt mit ihr geschlafen.
Ganz ruhig, befahl er sich. Mach ihr keine Angst.
Sie hatte Tränen in den Augen, als sie sich von ihm löste, und blinzelte verwirrt, als könnte sie kaum glauben, dass sie inmitten eines Schneesturms mit ihm allein war.
Wie die meisten Männer war Brad unsicher, wie er reagieren sollte, wenn eine Frau weinte. Einerseits wollte er alles tun, um sie glücklich zu machen. Andererseits wusste er, dass er das nicht erreichen konnte.
Meg wischte mit dem Handrücken über ihre Wangen und straffte die Schultern.
„Was ist los?“, fragte er.
„Nichts“, antwortete sie und wich seinem Blick aus.
„Du lügst.“
„Nein, ich weiche dir nur aus“, gab sie zu und versuchte zu lächeln. Sie schaffte es nicht. „Es war wie früher, das ist alles. Der Kuss, er hat mich aufgewühlt.“
„Würde es dir helfen, wenn ich sage, dass es mir genauso ergeht?“
„Nicht wirklich.“
Brad schob die Kiste zur Seite und beugte sich wieder vor. Er musste wissen, was Meg dachte. „Was ist
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