Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich

Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich

Titel: Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
ich.“
    „Brad, hör auf.“
    „Okay.“
    Meg war erleichtert, aber zugleich wünschte sie, er hätte nicht so schnell aufgegeben.
    „Du wolltest Kaffee“, sagte er.
    Sie füllte sich einen Becher, schob ihre Kiste eine Handbreit weiter von Brads Sitz weg und nahm Platz.
    Die Schatten wurden länger, und die Hütte schien zu schrumpfen, bis sie beide einander so nahe saßen, wie schon sehr lange nicht mehr.
    „Dies wäre ein idealer Zeitpunkt, um über deine zweite Frau zu reden“, sagte sie verzweifelt, um ihn – und sich – auf andere, harmlosere Gedanken zu bringen.
    Schmunzelnd wühlte er in seinen Satteltaschen und holte Spielkarten heraus. „Ich dachte eher an Gin Rummy.“
    „Wie hieß sie noch gleich?“
    „Wie hieß wer noch gleich?“
    „Na, deine zweite Frau.“
    „Ach, die.“
    „Ja, die.“
    „Cynthia. Ihr Name ist Cynthia. Und ich möchte im Moment nicht über sie sprechen. Entweder wir schwelgen in eigenen Erinnerungen oder wir spielen Gin Rummy oder …“
    „Gin Rummy“, sagte Meg. „Es gibt überhaupt keinen Grund, das Thema Sex anzuschneiden.“
    „Habe ich das getan?“
    „Hast du was getan?“
    „Habe ich das Thema Sex angeschnitten?“
    „Nicht ganz“, antwortete Meg, ohne ihn anzusehen.
    Brad lächelte. „Darauf kommen wir noch, früher oder später.“
    Sie trank einen so großen Schluck Kaffee, dass sie fast daran erstickt wäre.
    „Es gibt da ein paar Dinge, die mich interessieren“, fuhr er gelassen fort und musterte sie über seinen Kaffeebecher hinweg. Seine Augen blitzten.
    Draußen donnerte es erneut, aber die Pferde reagierten nicht. Vermutlich schliefen sie bereits.
    „Ich habe Hunger.“ Meg nahm sich eine der Notrationen.
    „Isst du noch immer gern Frühstücksflocken mit Joghurt statt Milch?“
    Sie schluckte. „Ja.“
    „Und lachst du noch im Schlaf?“
    „Ich … ich glaube schon.“
    „Biegst du noch immer den Rücken durch wie ein Pferd beim Rodeo, wenn du zum Höhepunkt kommst?“
    Megs Gesicht fühlte sich heißer an als die Wärme, die der alte Herd verbreitete. „Was ist das denn für eine Frage?“
    „Eine persönliche, das gebe ich zu“, sagte Brad. Er versuchte, wie ein braver Chorknabe auszusehen, doch die funkelnden Augen passten nicht zur Unschuldsmiene. Er wirkte so selbstsicher wie früher. Er wusste, dass er sie mühelos verführen konnte – er ließ sich nur Zeit. „Und ich nehme an, ich werde es bald wissen!?“
    „Nein.“
    „Nein?“, wiederholte er verblüfft.
    „Nein, ich biege den Rücken nicht durch, wenn ich … Ich biege ihn nicht durch.“
    „Hmmmm … Warum nicht?“
    Weil ich keinen Sex habe, hätte sie fast geantwortet, biss sich jedoch auf die Zunge. Ihr nicht existierendes Liebesleben ging niemanden etwas an, schon gar nicht Brad O’Ballivan, dem Mann mit den Kerben im Bettpfosten.
    „Du hast mit niemandem mehr geschlafen?“
    „Das habe ich nicht gesagt“, erwiderte Meg und rückte ein wenig weiter von ihm ab. Denn am liebsten hätte sie seinen Becher hingestellt, sich auf seinen Schoß gesetzt und sich seinen magischen Verführungskünsten hingegeben.
    „Ist da niemand, der dich dazu bringt, den Rücken durchzubiegen?“
    Meg litt unter ganz speziellen Sehnsüchten. Sie war Brad den ganzen Vormittag hindurch ziemlich nahe gewesen und hatte es trotzdem geschafft, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber jetzt waren sie allein in einer einsamen Hütte, und er war bereits dabei, sie in Versuchung zu führen – ohne sie zu küssen oder auch nur zu berühren. Bei Brad O’Ballivan galt schon eine Partie Gin Rummy als Vorspiel.
    „So ungefähr“, antwortete sie. Sie war viel zu ehrlich, aber sie wollte seinem Ego wie einem bissigen Wachhund einen Leckerbissen hinwerfen. Vielleicht würde sie es auf die Weise schaffen, seinem Zauber zu entgehen.
    „Vor ein paar Jahren bin ich auf eins von Maddies Tagebüchern gestoßen“, begann er und zog sie noch immer mit seinen Blicken aus. Maddie war seine Vorfahrin, Sam O’Ballivans Frau. „Sie hat diese Hütte mehrfach erwähnt. Sie und Sam haben hier übernachtet und ein Kind gezeugt.“
    Seine Worte hätten auf ihr Verlangen wie eine eiskalte Dusche wirken müssen, denn sie waren nicht verheiratet – anders als Sam und Maddie. Nicht einmal verliebt. Außerdem verhütete Meg nicht, weil es in ihrem Leben seit fast einem Jahr keinen Mann mehr gab. Und bei aller Vorbereitung hatte selbst Brad bestimmt nicht an Kondome gedacht.
    Und doch stieg in ihr ein

Weitere Kostenlose Bücher