Ein Liebestraum auf den Bahamas
Zeit lächelte sie nicht besonders häufig. Heute Abend hatte sie es mehr als einmal getan, selbst wenn sie das erste Mal den Kopf gesenkt hatte, um es vor Brandon zu verbergen.
Sie atmete tief ein und überlegte zum zigsten Mal, dass Brandon Jarrett so unglaublich gut aussah, beinah verboten gut. Kein Mann hatte das Recht, so attraktiv und noch dazu mit einem derart athletischen Körper gesegnet zu sein. Er war der bestaussehende Mann, der ihr je begegnet war. Am Strand hatte er eine Jeans und ein weißes Hemd getragen. Genau wie sie war er barfuß über den Sand gegangen. Was bei jedem anderen Mann einfach nur leger gewirkt hätte, war beim ihm beunruhigend sexy.
Offenbar war er unverheiratet. Zumindest trug er keinen Ehering. Das musste natürlich nichts bedeuten, ihr Vater hatte seinen Ring auch nur selten getragen. Sie fragte sich, ob Brandon eine feste Beziehung führte und zu Hause eine Frau auf ihn wartete. Geschäftsmänner, die oft allein auf Reisen waren, vergaßen derartige Einzelheiten manchmal leicht. Als Hotelbesitzerin war Cassie nicht entgangen, dass besagte Männer sich oft mit ihrer Geliebten ein Zimmer nahmen. Solange solche Affären dem Ruf des Hotels nicht schadeten, ging es Cassie jedoch nichts an.
Sie griff nach dem Schultertuch für ihr Kleid und legte es sich um, damit sie in der kühlen Nachtluft nicht fror. Im Wetterbericht war ein tropischer Sturm angesagt worden, der sich über dem Atlantik zusammenbraute. Cassie hoffte nur, dass er sich nicht zum Hurrikan auswuchs – und wenn doch, dass er die Inseln verschonte.
Nach einem Blick auf die Uhr ermahnte sie sich, dass es höchste Zeit war, den hinreißenden Brandon Jarrett zu treffen.
Brandon stand in der Nähe des Blumengartens und im Schatten der Palmen und hohen Gewächse. Er beobachtete Cassie, als sie ihre Suite verließ und den schmalen Privatweg entlangging.
Ihr Kleid schien für sie entworfen worden zu sein, so gut stand es ihr. Brandons Puls beschleunigte sich unwillkürlich. Der Schein der Laternen tauchte ihr schönes Gesicht in schwaches Licht. Ihr langes Haar fiel wie flüssige Seide über ihre Schultern und schwang bei jedem Schritt, den sie tat, hin und her.
Gefühle, wie er sie schon lange nicht mehr empfunden hatte, ergriffen ihn. Und das mit einer Heftigkeit, die ihm völlig neu war. John Garrisons jüngste Tochter war eindeutig eine Schönheit und übte eine Anziehungskraft auf Brandon aus, die ihn allmählich beunruhigte. Er atmete tief ein. Reiß dich zusammen, Mann, sagte er sich. Vergiss nicht, weswegen du hier bist.
Es war bestimmt nicht in seinem Interesse, sie ein zweites Mal zu überrumpeln. Deshalb räusperte er sich laut. Ihre Blicke trafen sich, und plötzlich vergaß er alles andere und konnte nur daran denken, wie sie ihn ansah. In seinem ganzen Leben hatte ihn noch keine Frau so verzaubert wie sie. Er fühlte sich, als würde er langsam, aber sicher in einen Bann gezogen. Spontan beschloss Brandon, diesen einen Abend keinen Gedanken an den wahren Grund für seinen Aufenthalt auf der Insel zu verschwenden. Cassie war so wunderschön, es lag außerhalb seiner Macht, ihr zu widerstehen.
„Ich hoffe, Sie warten noch nicht lange“, sagte sie und blieb direkt vor ihm stehen.
„Überhaupt nicht. Aber wie lange ich auch hätte warten müssen, das wäre es mir wert gewesen“, antwortete er galant und nahm ihre Hand, wobei er fühlte, wie ihre Finger leicht zitterten. Zu seiner Überraschung durchrieselte ihn in diesem Moment ein heftiger Schauer. Dabei hatte er nur ihre Hand berührt.
„Haben Sie sich schon überlegt, wo wir hingehen?“
Ihre Frage riss ihn aus den Gedanken. Und Brandon wünschte, er hätte den Mut, ihr das nächstgelegene Bett vorzuschlagen. „Ja. Das ‚Viscaya‘. Haben Sie schon von dem Restaurant gehört?“
„Ja, ich kenne es. Es hat einen sehr guten Ruf.“
„Das habe ich mir auch sagen lassen.“ Er ließ ihre Hand nicht los, während er Cassie durch den Garten und auf den Parkplatz zu seinem Mietwagen führte. Es war eine wunderschöne Nacht, trotz der kühlen Meeresbrise.
„Sie sehen gut aus“, sagte Brandon und öffnete die Beifahrertür. Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts, dachte er trocken.
Sie lächelte, als sie sich auf den Sitz gleiten ließ. „Danke. Sie sehen auch sehr gut aus.“
„Jetzt muss ich mich bedanken“, antwortete er und erwiderte ihr Lächeln.
„Gern geschehen.“
Während er um den Wagen herumging, beobachtete Cassie jede seiner
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