Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
das hat wohl nicht geklappt. Weißt du, normalerweise mache ich so was nicht. Mich zwischen zwei Freunde drängen... aber Hunger kann einen Wahnsinnig machen.“ Der Drache schien schon wieder etwas die Kontrolle verloren zu haben und knurrte dann noch: „Ich will ihn. Jetzt sofort!“
„Ich fürchte, das kann ich nicht zulassen. Du kannst alles haben, aber den Wolf nicht. Hier gibt es genug essbare Tiere. Du musst nur die Augen aufmachen und wirst ihre Spuren überall entdecken. Ich kann dir vielleicht sogar dabei helfen, wenn du willst“, schlug der Lindwurm grinsend vor.
Der Drache konnte sich nicht wirklich entscheiden. Entweder versuchen an dem Lindwurm vorbeizukommen und dann auch noch diesen Wolf wieder ausfindig machen, oder auf sein Angebot eingehen. „Nun gut... ich will mal nicht so stur sein... aber allzu lange will ich nicht suchen, sonst mache ich mich auf die Jagd nach deinem Wolf.“
Der Wolf sollte inzwischen längst ein sicheres Versteck gefunden haben, glaubte der Lindwurm. Dennoch wollte er den Drachen noch ein wenig ablenken und ihn wenn möglich in die entgegengesetzte Richtung locken. Der Lindwurm wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er dort tatsächlich auf Spuren irgendwelcher Tiere treffen würde. „Gut, dass du vernünftig wirst. Dort drüben, in diese Richtung musst du gehen. Dort gibt es sehr viele leckere Tiere.“
„Das will ich auch hoffen, lange halt ich es nicht mehr aus“, meinte der Drache. Er ging langsam in die ihm empfohlene Richtung und behielt den Lindwurm immer im Augenwinkel. Doch der hungrige Drache spielte noch weiterhin mit dem Gedanken, den Wolf zu jagen, anstatt planlos umherzulaufen. Immerhin konnte er auch die Fährte des Wolfs noch wahrnehmen.
Der Lindwurm lächelte und grinste vor sich hin, denn wenn der Drache nur noch ein paar Meter weiter ging, würde er in einem Sumpf landen. Dort würde der Lindwurm ihn vermutlich leichter überwältigen können, glaubte er. Wenn der Drache erst im Schlamm feststecken würde, konnte der Lindwurm mit ihm machen was er wollte. Das glaubte er zumindest. Mit Velyne hatte der Lindwurm einen Bogen um diesen Sumpf gemacht so dass Velyne den Sumpf noch gar nicht gesehen hatte. Sich in einem Sumpf fortzubewegen, war für ein Wesen wie der Lindwurm eines war, gewiss leichter als für einen Drachen.
Der Drache blieb kurz stehen. Er hatte gerade eine Idee wie er hundertprozentig an sein Futter kommen würde. „Hey, du! Willst du nicht zu deinem Wolf gehen? Ab hier komme ich schon allein zu recht.“ Der Drache konnte sich das Grinsen gerade noch verkneifen. Er dachte sich, falls er jetzt hier nichts fand, könnte er einen anderen Weg nehmen, den Lindwurm umgehen und sich als Ersatz diesen Wolf schnappen.
Der Lindwurm dachte kurz nach, doch er wollte den Drachen jetzt besser noch nicht aus den Augen lassen. Daher sagte er: „Später. Vorher muss ich mich davon überzeugen, dass du auch wirklich etwas Essbares findest. Sonst müsste ich damit rechnen, dass du mir heimlich folgst. Du bist eh schon fast am Ziel. Hier endet nämlich mein Jagdrevier. Das heißt, ab hier wirst du sicher gleich fündig werden.“
„Hm. Von mir aus.“ Er wollte noch ein Stück weitergehen und danach würde er sofort umdrehen falls er nichts finden sollte. Seine Gedanken waren so und so an diesen einen Wolf gebunden, da er die letzte leckere Mahlzeit in seiner Nähe war. Doch weit kam der Drache nicht. Als er merkte dass er langsam etwas im Boden versank schaute er verwirrt um sich. Da er eher in Bergregionen umherstreifte waren ihm Sumpfgebiete gänzlich unbekannt.
Der Lindwurm lächelte und merkte sofort, dass der Drache mit diesem sumpfigen Boden nicht gut zurecht kam. Er sagte zu ihm: „Hier ist es ziemlich matschig. Aber das wird gleich wieder besser werden. Gehe einfach geradeaus weiter. Dort ist der Boden gleich wieder fester.“ Doch der Lindwurm wollte den Drachen damit nur mitten in den Sumpf locken.
Der Drache schwieg und drehte sich wieder um. „Ich werde diesen Schlamm einfach umgehen.“ Der rote Drache konnte es nicht wirklich leiden, sich da so dreckig zu machen. Und außerdem war er sich sicher dass hinter ihm wieder fester Boden war, was er in der Richtung, die ihn der Lindwurm geraten hatte, nicht erkennen konnte.
„Du solltest besser genau auf deine Schritte achten. Sonst steckst du schnell im Schlamm fest. Also halte dich besser genau an die Strecke, die ich dir sage.“ Der Lindwurm ahnte, dass der Drache
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