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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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wenn du Hardwick in deinen Briefen lobtest, von einer Frau gesprochen hast?“
    Er zuckte die Schultern. „Ja. Und?“
    Chloe errötete. Es freute sie, dass der Marquess sie offenbar mehrmals lobend erwähnt hatte. Aber es kränkte sie, dass er sie so gar nicht als Frau sah. Ein tüchtiges Neutrum, mehr war sie nicht für ihn.
    Die Countess schenkte ihr einen verständnisvollen Blick. „Miss Hardwick, ich hoffe, Sie nehmen meinem Bruder sein Benehmen nicht übel. Er ist eben ein Mann mit typisch männlichen Fehlern.“
    „Ah, eine weibliche Allianz! Da kann ich mir die Mühe sparen, etwas zu meiner Verteidigung vorzubringen.“ Erneut machte Braedon einen Versuch, Mairi aus dem Zimmer zu ziehen.
    „Ich hoffe, wir werden bald Gelegenheit finden, uns besser kennenzulernen, Miss Hardwick“, rief sie.
    Chloe wollte an ihre Arbeit zurückgehen, als ihr noch etwas einfiel. „Mylord, dieses schottische Schwert, von dem Sie gesprochen haben, würde doch bestimmt gut in die Sammlung passen. Wo ist es?“
    „Es ging verloren“, sagte er. Seine Stimme klang seltsam gepresst.
    „Es wurde verkauft“, korrigierte Lady Ashton. „Von Connor, unserem verstorbenen Bruder, der zu Lebzeiten überaus abscheuliche und überaus teure Vorlieben hatte. Er …“
    Braedon unterbrach sie. „Hardwick, ich wünsche, dass Sie so schnell wie möglich alles über diesen Speer herausfinden.“
    Chloe konnte nur nicken. Denn schon fuhr der Marquess zu seiner Schwester gewandt fort: „Es ist dir hoffentlich klar, dass du dir mein kleines Museum sehr, sehr gründlich anschauen musst?“
    „Natürlich. Allerdings frage ich mich, warum du dir mit allem solche Mühe gibst, wenn du die Sammlung doch niemandem außer mir zeigen willst. Oder hast du deine Meinung dazu geändert?“
    „Nein!“
    „Aber …“
    „Es genügt völlig, dass ich mir die Sammlung ansehen kann, so oft ich das möchte. Sie ist mein ureigenster Beitrag zum Erbe der Marlands.“
    Die beiden verließen die Werkstatt, und noch immer stand Chloe reglos. Die Rolle, in die sie geschlüpft war, als sie sich für eine Brille aus Fensterglas und überaus unweibliche Kleidung entschied, würde sie wohl nie mehr loswerden. Der Marquess sah genau das, was sie ihm damals hatte zeigen wollen: einen tüchtigen Assistenten. Dass ihre Gefühle ihm gegenüber sich gewandelt hatten, nahm er gar nicht wahr. Dass sie eine Frau war, interessierte ihn nicht im Geringsten.
    Und so sollte es ja auch sein – oder?
    Sie kreuzte die Arme vor der Brust, so als wolle sie alle weiblichen Aspekte ihrer Persönlichkeit tief in ihr Inneres zurückdrängen. Dann straffte sie die Schultern und nahm ihre Arbeit wieder auf.

2. KAPITEL
    B raedon zeigte seiner Schwester den Ausstellungsraum und beschrieb ihr, was er noch plante. Anfangs hörte sie interessiert zu. Doch nach einer Weile wurden ihre Augen leicht verschleiert, und statt hier und da eine Bemerkung einfließen zu lassen, sagte sie nur noch „Ja“ und „Nein“ oder „Wie schön!“
    Er verstummte. Auch, weil seine Gedanken immer wieder zu Hardwick wanderten. In letzter Zeit hatte sie sich irgendwie verändert, ja. Aber dass sie in Erwägung zog, sich eine andere Stellung zu suchen, hatte ihn regelrecht schockiert. Gut, dass es seit Kurzem all diese Gerüchte über Skandas Speer gab. Hier bot sich die Chance, Hardwick mit einer neuen spannenden Aufgabe zu betrauen und sie so von einer Kündigung abzuhalten.
    Er führte sie in die Bibliothek und sagte zu Mairi: „Jetzt möchte ich dir ein bisschen zuhören. Was, mein Liebes, verschafft mir die Freude deines Besuchs?“ Er ahnte, dass eine häusliche Krise sie dazu gebracht hatte, die Reise nach Denning zu unternehmen. Doch offenbar fiel es ihr schwer, darüber zu reden.
    „Du hast die Bibliothek neu möbliert“, stellte sie fest.
    „Ja. Du erinnerst dich vielleicht, dass dies schon immer mein Lieblingszimmer war. Deshalb habe ich mich entschlossen, es zu meinem Arbeitsraum machen.“
    „Hm … Jede Veränderung ist mir willkommen. Ich habe die Einrichtung des Hauses schon als Kind gehasst. All diese ausgestopften Tiere, die einen anstarren. Und die dunkel getäfelten Wände!“ Sie trat an eines der Fenster, die er hatte vergrößern lassen, und schaute in den Garten hinaus. „Eine gute Idee, hier für mehr Licht zu sorgen! Warum lässt du nicht auch alles andere umbauen?“
    Er zögerte kurz, ehe er gestand: „Ich empfinde eine zugegebenermaßen etwas unnatürliche Befriedigung,

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