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Ein Lotterie-Loos

Ein Lotterie-Loos

Titel: Ein Lotterie-Loos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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herausgekommen war.
    Nun ja, es ist wohl ein wenig wunderbar, doch es war ja an und für sich nicht unmöglich, und kurz es ist Thatsache.
    Sylvius Hog, Ole, Hulda und Joël verließen Christiania noch am nämlichen Abend. Die Rückkehr erfolgte über Bamble, um Sigrid gleich den Betrag, den sie auf ihr Loos gewonnen, zu überliefern. Als sie da bei der kleinen Kirche von Hitterdal vorüberkamen, entsann sich Hulda der traurigen Gedanken, die sie noch vor zwei Tagen bedrückten; der Anblick Oles führte sie jedoch bald zur glücklichen Wirklichkeit zurück.
    Beim heiligen Olaf, wie reizend erschien Hulda unter der strahlenden Brautkrone, als sie vier Tage später am Arme ihres Gatten Ole aus der kleinen Kapelle von Dal heraustrat!
    Das war ein Festjubel, der bis in die entferntesten Gaards von Telemarken hinaustönte. Und glücklich fühlten sich Alle, die hübsche Brautjungfer Sigrid, ihr Vater, der Pächter Helmboë, dessen zukünftiger Schwiegersohn Joël und auch Frau Hansen, welche das Gespenst Sandgoïst’s jetzt nicht mehr zu ängstigen vermochte.
    Vielleicht wirst Jemand die Frage auf, ob alle jene Freunde, alle Eingeladenen, die Gebrüder Help
senior
und
junior
und die vielen Anderen gekommen waren, Zeugen des Glücks der jungen Neuvermählten zu sein oder Sylvius Hog, den. Professor der Rechtswissenschaft und Abgeordneten des Storthing, tanzen zu sehen. Unnöthige Frage! Selbstverständlich tanzte er mit aller ihm zukommenden Würde, und nachdem er den »Ball« mit seiner lieben Hulda eröffnet, schloß er denselben mit der reizenden Sigrid.
    Am folgenden Tage reiste er, begrüßt von den Hurrahs der gesammten Einwohnerschaft des Vestfjorddals, zwar schon ab, doch mit der ausdrücklichen Zusicherung, zur Hochzeit Joëls, die einige Wochen später zur Freude aller Betheiligten gefeiert wurde, wieder zu kommen.
    Diesmal eröffnete der Professor den Ball mit der reizenden Sigrid und schloß ihn mit seiner lieben Hulda.
    Seit diesem Tage aber tanzte Sylvius Hog nicht mehr.
    Welch’ reiches Glück wohnte nun in dem vorher so hart geprüften Hause in Dal! Ohne Zweifel war das ein Werk Sylvius Hog’s, dieser wollte das freilich nicht zugestehen, sondern wiederholte immer und immer wieder:
    »Schon gut! Aber ich, ich bleibe den Kindern der Frau Hansen doch immer noch etwas schuldig!«
    Was das berühmte Loos betrifft, so hatte man dasselbe nach der Ziehung Ole Kamp zurückgegeben. Heute prangt es am Ehrenplatze unter sauberem Holzrahmen in der großen Stube des Gasthauses zu Dal. Doch was man davon sieht, ist nicht die Vorderseite des Looses mit der bedeutungsvollen Nummer 9672, sondern das auf die Rückseite geschriebene letzte Lebewohl, das der schiffbrüchige Ole Kamp einst an seine Braut Hulda Hansen gerichtet hatte.

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