Ein Mann für alle Lagen
beeindruckt.
„Du willst einfach keinen Erfolg haben. Stattdessen spielst du mit Zuckerkram herum und amüsierst dich.“
„Und du willst den Erfolg zu sehr. Es geht im Leben nicht nur ums Geldverdienen. Man muss sich auch amüsieren, und weil du das nicht tust, geht es dir im Augenblick so schlecht. Abgesehen davon spiele ich nicht herum. Ich bin eine Künstlerin.“
„Jessie …“ Doch Kate wurde von ihrer Freundin unterbrochen.
„Los jetzt. Wie fangen wir mit diesem Plan an?“
Aufseufzend fügte Kate sich in ihr Schicksal. Wahrscheinlich war es leichter, als sich gegen Jessie aufzulehnen. „Zuerst müssen wir die Ziele stecken.“
„Okay.“ Jessie schnappte sich einen Zettel und Kates goldenen Füller. „Also was ist dein Ziel? Den Richtigen finden und heiraten, nicht?“
„Genau.“
„Wie soll er denn aussehen, der Glückliche? Zunächst muss er reich sein.“
„Muss er nicht“, widersprach Kate. „Ich bin nicht geldgierig.“
Geduldig blickte Jessie sie an. „Dein Vater ist reich, und es wäre sicher besser, wenn dein Zukünftiger mehr Geld besitzt, als du erben wirst. Schließlich soll er dich nicht wegen deines Vermögens nehmen.“
„Wahrscheinlich erbt meine Stiefmutter ohnehin alles.“ Es sei denn, Daddy ist mit Janice als Ehefrau Nummer fünf auch nicht zufrieden, fügte sie im Stillen hinzu.
Jessie winkte ab. „Du bist nur eifersüchtig, weil sie zehn Jahre jünger ist als du. Weiter jetzt. Er muss älter sein als du. Ungefähr fünfzehn Jahre.“
„Wieso?“ fragte Kate verständnislos.
„Weil du ganz offensichtlich nach einer Vaterfigur suchst.“
„Das stimmt nicht. Gib her.“ Kate nahm ihr den Zettel ab und strich die beiden Punkte wieder durch. „Zum Ersten muss er intelligent sein. Sehr intelligent.“
„Das ist gut“, stimmte Jessie lächelnd zu.
„Und zwar nicht nur im wissenschaftlichen Sinne. Er muss auch anspruchsvoll sein und Wert auf Qualität legen.“
„Ein Mann in Designerkleidung?“ Jessie verzog das Gesicht. „So sieht dein Traummann aus?“
„Und vornehm“, fuhr Kate fort. „Gute Manieren. Jemand, der sich in der Oper wohl fühlt.“
„Du hasst Opern.“
Kate schüttelte missbilligend den Kopf. „Du weißt genau, was ich meine.“
Jessie musste an Kates Vater und die drei Männer denken, mit denen sie verlobt gewesen war. Groß, schlank, gut aussehend und vornehm. Mit guten Manieren. „Ja, ich weiß, was du meinst.“
„Und ehrgeizig. Er muss wissen, was er will, und zielstrebig darauf hinarbeiten.“
„In Ordnung.“ Jessie dachte über Kates Vorstellungen nach. Was für ein Mist!
„Und erfolgreich. Er muss erfolgreich sein.“
„Wer soll das entscheiden? Erfolg wird von verschiedenen Menschen unterschiedlich beurteilt“, wandte Jessie ein.
„Er muss viel verdienen, und gute berufliche Aufstiegschancen besitzen“, antwortete Kate wie aus der Pistole geschossen und konzentrierte sich wieder auf ihre Liste.
„Klingt, als hätte dir das dein Vater eingetrichtert. Kommen wir doch mal zu den guten Eigenschaften.“
„Was denn noch?“ fragte Kate nach.
„Na, Sinn für Humor, Gleichberechtigung der Frau in der Partnerschaft, phantastisch im Bett. Er muss dich wie verrückt lieben.“
„Ja, richtig. Natürlich.“ Kate sah wieder auf die Liste. „Habe ich schon erfolgreich erwähnt?“
„Einige Male.“ Jessie nahm ihr den Zettel wieder ab. „Jetzt haben wir den Wundermann also beschrieben. Und was nun? Nun muss er noch gefunden werden, habe ich Recht?“
„Ja, aber das wird nicht so leicht …“
Jessie unterbrach sie. „Schon erledigt.“ Sie reichte Kate den Zettel zurück. „Behalte das. Und dann sieh dir dies hier an.“ Sie wies auf die Zeitung.
Kate blickte auf die Anzeige, die Jessie aufgeschlagen hatte. Ein gepflegter Mann stand mit einem Golfschläger auf einem Golfplatz, der aussah, als sei er mitten im Wald auf lauter Hügeln angelegt. „Komm in die Wildnis, und stell dich dem schwierigsten Golfplatz von ganz Amerika“, hieß es in der Anzeige. „Komm nach ‚The Cabins‘.“
„Ein Golfplatz? In Kentucky?“
„Da gibt es noch mehr außer Golf“, sagte Jessie. „Sie bieten auch Reiten, Wandern und andere Aktivitäten an. Es gibt sogar einen See. Du könntest nackt baden.“
Verächtlich blickte Kate sie an.
Jessie zuckte mit den Schultern. „Okay, du nicht, aber jemand, der Spaß und Aufregung sucht, könnte es tun.“ Sie beugte sich vor. „Aber das wirklich Tolle ist der
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